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Gesandte 1645/49 > Donia








Donia,
Frans van


(† 1651)

Gesandter der Provinz Friesland in Münster und Osnabrück, 1646, 1647, 1648




Sohn des Kempe van Donia († 1622) aus einem alten friesischen Häuptlingsgeschlecht, der lange Jahre den Generalstaaten angehörte und ab 1607 an den Verhandlungen über den Waffenstillstand mit Spanien beteiligt war, und der Frouck van Goslinga († 1616). Seine Ehe mit Geertruid Engelsche bleibt kinderlos.

Mitglied der Generalstaaten als Vertreter der Ritterschaft der Provinz Friesland und als solcher Ende 1643 für die Friedensverhandlungen mit Spanien nach Münster nominiert. Am 01.03.1644 unterzeichnet er den Vertrag mit Frankreich und erscheint mit der niederländischen Gesandtschaft in Münster am 11.01.1646. Zeitweise hält sich auch seine Frau in Münster auf. Donia spielt keine wichtige Rolle und ist häufiger abwesend, auch wenn seine einflußreicheren Kollegen die Verhandlungen in Den Haag vorantreiben, so von Juni bis August 1646. Ende September 1646 finden wir ihn mit  Pauw und  Clant in Osnabrück, um den Franzosen die Vermittlung zu den Spaniern anzubieten und die Macht der Generalstaaten in prunkvollem Auftreten zu demonstrieren. Am 07.01.1647 unterschreibt er den Vorvertrag in Münster, kehrt dann in seine Provinz zurück und wechselt sich im Sommer 1647 mit  Gent in der Wahrnehmung der niederländischen Vertretung in Münster ab. Nach der Unterschrift unter das Vertragswerk am 30.01.1648 bleibt Donia noch vier Wochen in Münster, um an den Festlichkeiten der Karnevalszeit teilzunehmen; auf dem Ball des spanischen Gesandten Peñaranda spielt seine Frau sogar die Rolle der Königin. Ende April wird er dann wieder nach Münster gerufen, um an der feierlichen Ratifikation des Friedensvertrags am 15.05.1648 teilzunehmen. Auf dem Gemälde der Beschwörung des Friedens im Rathaussaal zu Münster von Ter Borch steht er in der zweiten Reihe neben Willem Ripperda.



Literatur

Cools I, S. 22-23; Waesberghen Nr. 27 (Abb.); Bignon Nr. 30 (Abb.); Theatrum Europaeum VI, S. 471 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Moncornet, Nr. 32 (Abb.); Pacificatores 1697, Nr. 33 (Abb.); Bildnisse 1824, Nr. 31 (Abb.); BWN 4, S. 254-255; Striedinger Nr. 4; Tekotte, S. 52 (Abb.); Poelhekke, S. 2, 122-123, 136, 225, 295, 321, 342, 348, 369, 392, 398, 482, 509-510, 528, 564 u.ö.; Katalog Frieden 1988, S. 102-103, 185-187 (Abb.).

Gerd Dethlefs


Quelle: H. Duchhardt / G. Dethlefs / H. Queckenstedt, "...zu einem stets währenden Gedächtnis", Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück und ihre Gesandtenporträts", (=Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8), Bramsche 1998, S. 232f.

Ein  Kooperationsprojekt des Internet-Portals "Westfälische Geschichte" mit dem  LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster (Kupferstiche), und dem  Rasch Verlag, Bramsche (Texte)
 
Porträt des Frans van Donia († 1651), Gesandter der Provinz Friesland in Münster und Osnabrück, 1646, 1647, 1648


Devise


TOGA ET ARMIS

In Toga und Waffen (die Toga war die Tracht des Römers in Friedenszeiten)



Kartusche


Franciscus à Donia, Dominus Hinnema in Hielsum, Ordinum Generalium deputatus nomine Frisiorum, extraordinarius Legatus et Plenipotentiarius ad pacis Generalis Tractatus Monasterium missus.




Wappenbeschreibung


Der Schild ist geviert; in 1 und 4 steht in Gold ein schwarzer Löwe, 2 und 3 zeigen in Silber drei (2:1) rote Herzen. Auf dem Helm steht der schwarze Löwe wachsend.








Kupferstich von Pieter de Jode nach Anselm van Hulle, 1648, 38,5 x 29,1 cm (Blatt), 31,3 x 19,8 cm (Platte)
Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Inv.Nr. K 65-55 LM
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