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TITEL | Die reale Stellung der Wewelsburg in der SS-Organisation | |||||||||||||
INFORMATION | Angesichts der zentralen Bedeutung der Wewelsburg in der SS-Ideologie als "Mittelpunkt der Welt" eines künftigen weit ausgreifenden SS-Imperiums muß ihre reale Stellung im Organisationsgefüge der SS als geradezu grotesk niedrig bezeichnet werden. Die organisatorische Stellung des Wewelsburgprojekts zeigt vor allem auch die Grenzen der SS-Macht auf, denn im Zentrum steht ein privatrechtlicher Verein, der nur durch Personalunionen mit der SS als Institution verbunden war. Die Gründe für diese Konstruktion sollen im folgenden kurz dargestellt werden. Die SS war als Gliederung der NSDAP nicht rechtsfähig, sondern sie war verechtlich dem Reichsschatzmeister der NSDAP unterstellt. Ihre bewaffneten Sondereinheiten wiederum unterstanden der Finanzhoheit des Reiches. Das Wewelsburgprojekt finanzierte Himmler in der Anfangsphase - einmal abgesehen von den nicht genau zu schätzenden privaten Spenden - mit Zuschüssen der Partei und der öffentlichen Hand. Als die Wewelsburg seit ihrer Eingliederung in seinen Persönlichen Stab Anfang 1935 eine stets wachsende ideologische Bedeutung für ihn gewann und den bis dahin engen finanziellen Rahmen sprengte, rieten ihm seine engsten Mitarbeiter zur Gründung eines gemeinnützigen eingetragenen Vereins für kulturelle Zwecke. Dadurch gewinne er nicht nur finanzielle Handlungsfähigkeit, sondern könne sich gleichzeitig der immer lästiger werdenden Rechenschaftspflicht gegenüber dem Reichsschatzmeister der NSDAP und dem Regierungspräsidenten in Minden entziehen. Aufgrund solcher Überlegungen gründete der Reichsführer SS mit sechs weiteren SS-Führern am 01.02.1936 in München die "Gesellschaft zur Förderung und Pflege deutscher Kulturdenkmäler e.V." (vgl. Dokument 10 ![]() Das Amt des Vorsitzenden übernahm Heinrich Himmler persönlich, während er dem damaligen Verwaltungsführer der SS, Oswald Pohl (1892-1951), die Geschäftsführung übertrug. Pohl gliederte die "Gesellschaft" später in s mächtiges SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt ein, wo sie ihren Platz im "Amt W VIII: Sonderaufgaben" erhielt. Von 1936 bis 1945 zeichnete die "Gesellschaft zur Förderung und Pflege deutscher Kulturdenkmäler" rechtsverbindlich als Bauherrin und Bauträgerin für das gesamte SS-Bauprojekt Wewelsburg. Sie tätigte die erforderlichen Grundstückskäufe und ermöglichte erst die hauptberufliche Einstellung des Baumeisters und bauleitenden Architekten Bartels. Er und seine Mitarbeiter Baubüro waren rechtlich Angestellte der "Denkmalsgesellschaft", wie sie bald genannt wurde. Die "Gesellschaft" finanzierte und baute von 1939-1941 auch das Konzentrationslager in Wewelsburg. Die erforderlichen Geldmittel beschaffte sie sich zum größten Teil von verschiedenen Geldinstituten. Eine Finanzierungsübersicht für das SS-Projekt Wewelsburg ergibt das folgende Bild:
Über die Rückzahlung der Kredite machte sich Hauptamtschef Pohl in einem Bericht an Himmler auch im Dezember 1944 noch keine Sorgen, da die erforderlichen Geldmittel von den großen Häftlingsunternehmen aufgebracht werden sollten. Er versicherte ausdrücklich, der bisher durch Kriegsabgaben weggesteuerte "Reingewinn des letzten Jahres allein würde genügen, um die für die Wewelsburg aufgenommenen Kredite sofort abzudecken". Es muß also festgehalten werden, daß die rücksichtslose Ausbeutung der Arbeitskraft von KZ-Häftlingen die eigentliche finanzielle Grundlage für das SS-Projekt Wewelsburg bildete. Quelle: K. Hüser, Dokumentation, S. 408. | |||||||||||||
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SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2004-02-26 | |||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 818 | |||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 8 | |||||||||||||
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