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(76 KB)   Der Totenkopfring - das Ordenssymbol der SS / Wewelsburg, Kreismuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna   Der Totenkopfring - das Ordenssymbol der SS / Wewelsburg, Kreismuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna
TITELDer Totenkopfring - das Ordenssymbol der SS


INFORMATIONZur Entwicklung eines gemeinsamen Korpsgeistes er SS ließ Himmler den abgebildeten Totenkopfring als das eigentliche Ordenssymbol der SS entwerfen. Den Auftrag dazu erhielt Karl Maria Wiligut (1866-1946), ein ehemaliger Oberst der österreichisch-ungarischen Armee, der 1925 wegen Geisteskrankheit entmündigt worden war. Nach seiner Flucht aus der Heilanstalt lebte er seit 1933 als Privatgelehrter in München. Unter dem von ihm selbst erfundenen Decknamen "Weisthor" wurde er von Heinrich Himmler in die SS aufgenommen. Himmler verehrte "Weisthor", der von dem germanischen Göttergeschlecht der Asen abzustammen glaubte und dem "lrminenglauben" huldigte, als "Seher", der in der Lage sei, "vorgeschichtliches Wissen" in sich zu reaktivieren. Nachdem er bis zum SS-Brigadeführer und engsten weltanschaulichen Vertrauten Heinrich Himmlers aufgestiegen war, schied er 1939 aus der SS aus - offiziell aus Altersgründen, in Wirklichkeit wegen geistiger Unzurechnungsfähigkeit.

Die von der SS entwickelte Grafik des Totenkopfringes [1] (Abbildungen waren ansonsten verboten!) unten im Bild läßt alle Zeichen deutlich erkennen.

Die Interpretation ergibt sich aus der Verleihungsurkunde:
"Abschrift.

Der Reichsführer-SS
Berlin, den 20.4.36.

An SS-Standartenführer Paul Zimmermann, SS-Nr. 276 856.

Ich verleihe Ihnen den Totenkopfring der SS.

Er soll sein:
Ein Zeichen unserer Treue zum Führer, unseres unwandelbaren Gehorsams gegen unsere Vorgesetzten und unserer unerschütterlichen Zusammengehörigkeit und Kameradschaft.

Der Totenkopfring ist die Mahnung, jederzeit bereit zu sein, das Leben unseres Ichs einzusetzen für das Leben der Gesamtheit.

Die Runen dem Totenkopf gegenüber sind Heilszeichen unserer Vergangenheit, mit der wir durch die Weltanschauung des Nationalsozialismus erneut verbunden sind.

Die beiden Sigrunen versinnbildlichen den Namen unserer Schutzstaffel.

Hakenkreuz und Hagall-Rune sollen uns den nicht zu erschütternden Glauben an den Sieg unserer Weltanschauung vor Augen halten.

Umkränzt ist der Ring von Eichenlaub, den Blättern des alten deutschen Baumes.

Dieser Ring ist käuflich nicht erwerbbar und darf nie in fremde Hände kommen.

Mit Ihrem Ausscheiden aus der SS oder aus dem Leben geht dieser Ring zurück an den Reichsführer SS.

Abbildungen und Nachahmungen sind strafbar und Sie haben dieselben zu verhüten.

Tragen Sie den Ring in Ehren!

Siegel.
gez. H. Himmler"


In einer Rede vor einem unbekannten Zuhörerkreis bestimmte Himmler bereits 1938 die Wewelsburg zum Aufbewahrungsort für die entsprechend der Bestimmung der Verleihungsurkunde an ihn zurückgelangten Totenkopfringe. [2] Schließlich heißt es in einem sogenannten Arbeitsbericht betr. Verleihung des Totenkopfringes der SS" vom 01.01.1945:
"Die Ringe von gefallenen und verstorbenen SS-Angehörigen werden an einem würdigen Ort zur Mahnung kommender Geschlechter vom jeweiligen Reichsführer SS auf der Burg 'Haus Wewelsburg' aufbewahrt, während die Ringe der auf andere Art Ausgeschiedenen eingeschmolzen werden." [3]

Nach Augenzeugenberichten haben amerikanische Soldaten im April 1945 Hunderte von SS-Totenkopfringen in dem ausgebrannten Schloß gefunden und als "Souvenirs" mit in die USA genommen.


[1] Vgl. SS-Leitheft, 9. Jg., H. 2, Febr. 1943.
[2] H. Himmler. Rede vor unbekanntem Publikum 1938, in: H. Himmler: Geheimreden, a.a.O., S. 79.
[uFn3] Zit. nach: K. Hüser: Wewelsburg 1933-1945, a.a.O., S. 70f.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZWewelsburg, Kreismuseum
OBJEKT-SIGNATURInv. Nr. 4097
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna


QUELLE    Hüser, Karl / Brebeck, Wulff E. | Wewelsburg 1933-1945 | Dia 08, S. 32-35
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.9   1900-1949
Ort2.7.4   Büren, Stadt
Sachgebiet3.2   Politische Ideologien
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT4986
AUFRUFE IM MONAT2053