QUELLE

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DATUM1831-01-23   Suche   Suche DWUD
URHEBER/AUSSTELLERStein, Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein (1757-1831)
  Stein, vom und zum, Karl  |  
AUSSTELLUNGSORTCappenberg
TITEL/REGESTStein an Prinz Wilhelm von Preußen (1783-1851) betr. den 3. Westfälischen Provinziallandtag
TEXT[Schluss des 3. Westfälischen Provinziallandtags. Überblick über die Verhandlungsgegenstände. Seine Zusammensetzung. Geringe Zahl wirklich brauchbarer Abgeordneter als Folge nicht genügend gewissenhafter Wahlen. Die politische Haltung der einzelnen Stände. Verhältnis der Abgeordneten der verschiedenen Landesteile zum preußischen Staat. Die preußenfeindliche Haltung der Münsterländer und ihre Gründe. Die verdienstlichsten Mitglieder des Provinziallandtags (Landsberg-Velen, Schorlemer, Bodelschwingh, Hüffer, Thüsing). Wärmste Empfehlung Bodelschwinghs. Die Bitte um Reichsstände und ihre Urheber. Die Behandlung dieser Angelegenheit auf dem Landtag. Überreicht das an ihn gerichtete Schreiben der Provinzialstände. Steins Vorstellungen, in welchem Geist eine Verfassung erteilt und empfangen werden soll.]
ERLÄUTERUNGAls Generalgouverneur war Prinz Wilhelm (1783-1851) der höchste Repräsentant des preußischen Staates in den Westprovinzen. Stein hatte ihm am 13.10.1830 zur Ernennung gratuliert. Nach Ausbruch der französischen Julirevolution, die als Fanal für eine Reihe europäischer Aufstandsbewegungen wirkte, zeigte die Regierung mit der Ernennung eines Mitglieds der Königsfamilie Präsenz in einer exponierten Region.

Mit dem Bericht über den 3. Westfälischen Provinziallandtag verband Stein vor allem zwei Zwecke. Zum einen wollte er informieren über die politischen Dispositionen und Fähigkeiten der Abgeordneten nach ständischer und regionaler Herkunft, zum anderen in indirekter und dezenter Form den Anstoß zur Gewährung einer reichsständischen Verfassung geben. Letzteres, ein Vorstoß von Aufsehen erregender Kühnheit, führte zu einem heftigen Eklat und einer Rüge des Landtags wegen angeblicher Kompetenzüberschreitung, die sich Stein aber nicht zu eigen machte. Die Provinzialstände waren für ihn ein Sprachrohr öffentlicher Anliegen und ein Forum, sich bei der Regierung Gehör zu verschaffen. Am Ende seines Lebens griff er ein Anliegen seines Reformprogramms auf, das in der gesamtstaatlichen Repräsentation den Schlussstein einer Verfassung sah.


QUELLE     | Freiherr vom Stein | Bd. 07, Nr. 923, S. 1034-1039


PROJEKT    Karl Freiherr vom und zum Stein (1757-1831)
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.7   1800-1849
Ort2.30.37   Westfalen, Provinz (Preußen) <1815-22.08.1946>
Sachgebiet3.15   Ständeversammlungen, Provinziallandtag / Landstände
DATUM AUFNAHME2007-08-08
AUFRUFE GESAMT2102
AUFRUFE IM MONAT186