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(86 KB)   Auszüge aus dem Besucherbuch der Dokumentation "Wewelsburg 1933 bis 1945 - Kult- und Terrorstätte der SS" / Büren, Kreismuseum Wewelsburg   Auszüge aus dem Besucherbuch der Dokumentation "Wewelsburg 1933 bis 1945 - Kult- und Terrorstätte der SS" / Büren, Kreismuseum Wewelsburg
TITELAuszüge aus dem Besucherbuch der Dokumentation "Wewelsburg 1933 bis 1945 - Kult- und Terrorstätte der SS"


INFORMATIONDie beiden Äußerungen aus dem Besucherbuch stammen von jungen Menschen. Sie repräsentieren wohl die beiden Hauptströmungen innerhalb der Auffassungen, die heute von Jugendlichen gegenüber der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands vertreten werden.

Die 1982 eröffnete Gedenkstätte im Kreismuseum Wewelsburg sieht ihren Auftrag zunächst darin, der Opfer zu gedenken. Über die ausführliche Information zum historischen Geschehen 1933 bis 1945 hinaus, die im Mittelpunkt der Besucherbetreuung steht, will sie die Besucher jedoch auch anregen, eine Verantwortlichkeit gegenüber der Geschichte zu entwickeln und aus der Einsicht in vergangene Prozesse und Ereignisse Konsequenzen für ihr Handeln in der Gegenwart zu ziehen. Die Art dieser Folgerungen bestimmt in erster Linie der Besucher selbst. Die Tatsache, daß mit dem Museum ein Ort der fortwährenden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in Wewelsburg existiert, ist Ergebnis längerer öffentlicher Diskussionen.

Schon seit 1945 hatte es - wenn auch nur punktuell - Ansätze zum Gedenken und zur Aufarbeitung der Vergangenheit in Wewelsburg gegeben. So erinnerten zwar die zwei Wewelsburg-Prozesse vor Paderborner Schwurgerichten an das grauenvolle Geschehen im KZ; sie fanden aber wenig Beachtung in der Öffentlichkeit. Der erste Prozeß gegen einen ehemaligen Kapo (1952/1954) bemühte sich nicht einmal im Ansatz das Gesamtgeschehen im KZ Niederhagen einzubeziehen; der zweite Prozeß (1970/1971) scheiterte an der Beweisnot gegenüber den Tätern. Mord, das einzige Verbrechen, das noch nicht verjährt war, konnte ihnen nicht nachgewiesen werden, und die moralische Schuld vermag kein Gericht zu ahnden (vgl. Dokument 10  Quelle). Eine 1965 noch mit öffentlicher Unterstützung des Kreises Büren angebrachte Mahntafel zum Gedenken an die Toten des KZ im Innenhof der Wewelsburg wurde 1973 entfernt, da sie angeblich die Teilnehmer des Internationalen Volkstanzfestivals störe, das alle zwei Jahre auf der Burg stattfindet. Niemand erhob Protest. Erst als die Wewelsburg im Zuge der kommunalen Gebietsreform, die 1975 zur Auflösung des Kreises Büren führte, an den Kreis Paderborn überging und damit in das Blickfeld einer größeren Öffentlichkeit geriet, begann eine Debatte, die sich vordergründig um die Wiederanbringung der demontierten Tafel drehte, in Wirklichkeit jedoch den Umgang mit den Opfern und Tätern des NS-Systems zum Thema hatte (vgl. Dokument 11  Quelle). Diese Diskussion wurde nicht nur im Parlament des Kreises, sondern auch, und zwar viel vehementer, in Leserbriefen und Presseveröffentlichungen geführt. So gab die öffentliche Meinung den Ausschlag dafür, daß schließlich am 06.07.1977 der Kreistag einen Beschluß faßte, der zur Herausgabe einer historischen Dokumentation in Buchform und zur Einrichtung der Dauerausstellung "zur Mahnungen für die Lebenden und zum ehrenden Gedenken an die Opfer des KZ Niederhagen" führte.


TECHNIKHandschrift
MATERIALPapier
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZBüren, Kreismuseum Wewelsburg


QUELLE    Hüser, Karl / Brebeck, Wulff E. | Wewelsburg 1933-1945 | Dia 12, S. 58-60
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.10   1950-1999
Ort2.7.4   Büren, Stadt
Sachgebiet15.11   Museen, Sammlungen, Ausstellungen
15.12.4   Nationalsozialismus, Gedenkstätten / Denkmäler
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT664
AUFRUFE IM MONAT163