EREIGNIS

JAHR1073   Suche
TITELSächsischer Aufstand gegen König Heinrich IV.


INFORMATIONDie zunehmende Entfremdung zwischen König Heinrich IV. (reg. 1056-1106) und den sächsischen Großen entlädt sich im sächsischen Aufstand gegen den salischen Herrscher. Anlässe gibt es genug: Spannungen zwischen Sachsen und den königlichen Gefolgsleuten, Feindschaften sächsischer Grafen und Bischöfe gegen den König bzw. gegen die während dessen Unmündigkeit Regierenden (1056-1065), die Reichsgut- und Burgenpolitik des Königs in (Ost-)Sachsen, die Zurücksetzung des sächsischen Grafen Otto von Nordheim (gest. 1083). Von den im Sommer 1073 ausbrechenden Kämpfen ist weniger Westfalen als das östliche Sachsen betroffen. Immerhin sind Versammlungen der dem Königtum feindlich gegenüberstehenden sächsischen Großen in Corvey zu August 1073, Januar 1074 und zu 1077 bezeugt, während z.B. der Bischof Friedrich I. von Münster (reg. 1064-1084) und der Graf Konrad von Werl (gest. 1092) auf der Seite des Königs stehen.

Es vermengen sich in der Folge die Kämpfe zwischen Königtum und Sachsen mit dem beginnenden Investiturstreit (1075-1122) zwischen König und Papst, zwischen "regnum“ und "sacerdotium“, zwischen Anhängern von König und Königskirche auf der einen und herrscherfeindlicher Opposition sowie gregorianischer Reformpartei auf der anderen Seite. Die Schlacht bei Homburg am 09.06.1075 gehört ebenso hierher wie die Wahl des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden (reg. 1077-1080). Der sächsische Aufstand soll bis zum Ende des Regierungszeit König Heinrichs IV. anhalten, wobei zumindest Westfalen zu einer "königoffenen“ Landschaft wird.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit2.12   1050-1099
Ort1   Westfalen/-Lippe (allg.)
1.1   Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation < - 1806>
2.38   Sachsen, Hztm. < -1180>
Sachgebiet5.9   Kriege, militärische Konflikte
6.8.1   Adel
AUFRUFE GESAMT2325
AUFRUFE IM MONAT159