Internet-Portal "Westfälische Geschichte" / Reschke, Hans (1904-03-22

PERSON

FAMILIE

Reschke

VORNAME

Hans

TITEL

Dr. jur., Dr. h. c.

BERUF / FUNKTION

Landrat von Höxter, Landrat von Recklingahausen

GESCHLECHT

männlich

GEBURT DATUM

1904-03-22

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GEBURT ORT

Posen

KONFESSION

ev.

TOD DATUM

1995-10-17

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TOD ORT

Mannheim

ÄMTER / FUNKTIONEN

| Minden, Regierungsbezirk | Regierungsvizepräsident/in (RVPr) | 19 | 1942-11-30 - 1943/1944-05-31
vertretungsweise (bis 15.05.1943); 22.06.-16.07.1943: Vertreter des RP; SS-Untersturmführer, Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes (SD)

BIOGRAFIE

1910/11 Volksschule in Syke, 1912 Vorschule in Bremen, 1913-1920 humanistisches Gymnasium in Bremen, 1920 Arndt-Gymnasium in Berlin-Dahlem, 1922 Abitur, 1922-1926 Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und Berlin, als Student mehrere Monate bei der Schwarzen Reichswehr, 1927 Promotion (bei Gerhard Anschütz), 21.01.1926 Gerichtsreferendar (Kammergericht Berlin), 09.08.1926 Regierungsreferendar Regierung in Schleswig, Juli 1928 Regierung Köln, 20.07.1929 Regierungsassessor und der Regierung in Schleswig überwiesen (bis 19.11.1929 "zur Erledigung von Angelegenheiten des Kreises Steinburg ohne Gehalt beurlaubt"), 01.01.1930 zur Hilfeleistung beim Landratsamt Herford, 01.10.1931-31.01.1932 Volontariat bei der Preußischen Staatsbank, 01.02.1932 Landratsamt Sulingen (Hannover) und mit der Vertretung des beurlaubten Landrats beauftragt, 01.10.1932 Landratsamt des Kreises Stormarn in Wandsbek, 27.09.1933 vertretungsweise mit der Verwaltung des Landratsamt Höxter beauftragt, 13.01.1934 kommissarischer Landrat, 20.10.1934 definitiv Landrat in Höxter, 04.02.1939 vertretungsweise mit der Verwaltung des Landratsamt Recklinghausen beauftragt (22.02.1939 Amtsantritt), 25.04.1939 kommissarischer Landrat ebenda, 21.07.1939 definitiv (bis 1945 im Amt), 20.11.1942 (Erlaß), 30.11.1942 (Dienstantritt), vertretungsweise mit der Wahrnehmung. der Dienstgeschäfte des Regierungsvizepräsidenten in Minden beauftragt, zum 15.05.1943 Beauftragung aufgehoben, 22.06. -16.07.1943 Vertreter des in Kur befindlichen Regierungspräsident Minden Dr. Graf v. Stosch, 21.11.1943 abgeordnet in die Parteikanzlei, 27.04.1945 in Recklinghausen interniert, im Spruchgerichtsverfahren wegen Zugehörigkeit zum Sicherheitsdienst der SS am 16.10.1947 zu einer Geldstrafe von 2000 DM verurteilt, 1947/48 Sonderbeauftragter beim Evangelischen Hilfswerk Westfalen zur Ansiedlung von Flüchtlingsbetrieben in Espelkamp, 1949 Geschäftsführer des "Instituts zur Förderung öffentlicher Aufgaben e. V. " in Frankfurt/Main, 1951 Hauptgeschäftsführer der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar GmbH in Mannheim (1959/60 und 1967-1972 deren Vorsitzender), 1954-1956 Hauptgeschäftsführer der Industire- und Handelskammer Mannheim, 11.09.1955 als parteiloser Kandidat eines überparteilichen "Mannheimer Wählerblocks" (mit Unterstützung von CDU, FDP, DP und BHE) in Urwahl zum Oberbürgermeister der Stadt Mannheim gewählt, Wahlanfechtung wegen seiner Tätigkeit zwischen 1933 und 1945, nach Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu seinen Gunsten ab 10.12.1956 Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, im Amt bis September 1972

April 1933 NSDAP, während seiner Amtszeit in Höxter u. a. Kreisschulungsleiter und Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik; Gauhauptstellenleiter im Gauamt für Volkswohlfahrt der Gauleitung Münster, 1937 ehrenamtlicher Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der SS (seit 01.05.1940 mit dem Recht zum Tragen der Uniform eines Sicherheitsdienstes der SS-Untersturmführers), Ende 1943 auf eigenen Antrag aus dem Sicherheitsdienst der SS ausgeschieden; nach 1945 parteilos
1961-1967 Präsident des Städteverbandes Baden-Württemberg, 1964-1972 Mitglied des Präsidiums (1967-1969 Stellvertreter des Präsidenten) des Deutschen Städtetages, 1973 dessen Ehrenmitglied, 1966-1972 Senator der Max-Planck-Gesellschaft, 1966-1972 Vorsitzender der Kommission für die Reform der Staatlichen Verwaltung in Baden-Württemberg ("Reschke-Kommission"), 1970-1971 Mitglied der Sachverständigen-Kommission des Bundesinnenministeriums für die Neugliederung des Bundesgebietes

Quellen: STA Detmold M 1 Pr Pers VII Nr. 875. StadtA Mannheim. - MBliV.1929, Sp. 630, 727, 869; 1932, Sp. 103, 1055; 1933 I, Sp. 1155; 1934, Sp. 1106; 1939, Sp. 539, 1599; 1943, Sp. 99, 971.
Literatur: Brach, S. 89f. Stelbrink, Landräte, S. 433f. Who's who in Germany, 4, 1972, S. 1192; DBE 8, S. 248. Schäfer, S. 59f. N. : StadtA Mannheim.


QUELLE	Lilla, Joachim \| Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) \| S. 249
PROJEKT	Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46)
AUFNAHMEDATUM	2014-08-28