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(103 KB)   Epitaph des Bürgermeisters Johann Kubach in der Soester St. Pauli-Kirche, 1504 / Soest, St. Pauli-Kirche / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Epitaph des Bürgermeisters Johann Kubach in der Soester St. Pauli-Kirche, 1504 / Soest, St. Pauli-Kirche / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELEpitaph des Bürgermeisters Johann Kubach in der Soester St. Pauli-Kirche, 1504
DATIERUNG1504


INFORMATIONIm Jahre 1504 verstarb der Bürgermeister Johann Kubach. Seine Nachkommen errichteten dieses Epitaph zu seinem Gedenken.

Am Beispiel der Familie Kubach kann exemplarisch gezeigt werden, wie sich in Soest wirtschaftlicher Erfolg im Fernhandel, gesellschaftlicher Aufstieg in den Stadtadel und politischer Einfluß im Stadtrat verband.

Die Familie tritt erstmals 1300 mit dem Ratsherrn und Bürgermeister Hermann Kubach hervor und ist wohl ländlichen Ursprungs. Im 14. Jahrhundert betrieben die Kubachs Fernhandel im Rahmen der Hanse und hatten auch Vertreter in der Hafenstadt Reval sitzen. Sie stiegen zum angesehensten Teil des Soester Patriziats [1] auf, kauften ansehnliche Ländereien in der Nähe der Stadt und führten einen aristokratisierten Lebensstil als Großgrundbesitzer, nachdem sie sich aus den Handelsgeschäften zurückgezogen hatten. Über Jahrhunderte gehörten sie auch zur Sassendorfer Sälzergenossenschaft, [2] die seit dem 15. Jahrhundert immer mehr zu einer ständisch exklusiven Vereinigung des Soester Patriziats wurde. Als Mitglieder des Soester Stadtadels waren die Kubachs mit den anderen Soester Patrizierfamilien verschwägert und hatten auch verwandtschaftliche Beziehungen zum Landadel.

Wie auch in anderen Städten üblich, verband sich die ständische Würde der Kubachs mit einer hervorragenden Stellung im Stadtrat. So hatte die Familie über fünf Generationen lang oft das Bürgermeisteramt inne, was ihnen beträchtlichen politischen Einfluß gab.

Der auf dem Tafelbild abgebildete Johann Kubach gehörte von 1452 bis zu seinem Tode über lange Jahre dem Stadtrat an, von 1491 bis 1497 war er fast ununterbrochen Bürgermeister. Das Gemälde zeigt ihn im Kreis seiner Familie. Darüber befindet sich Gottvater mit dem Leichnam Christi und der Taube des heiligen Geistes. In den Wolken befinden sich beiderseits Engel mit Leidenswerkzeugen, darunter Maria und Johannes, sowie hinter der Familie links Paulus und rechts Matthaeus als Fürbitter.


[1] Patriziat: siehe das Bild 5  Medien der Serie "Soest in der Neuzeit“.
[2] Unternehmer-Genossenschaft zur Ausbeutung der Salzquellen in Sassendorf.


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OBJEKT-PROVENIENZSoest, St. Pauli-Kirche
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Kösters, Klaus | Soest im Mittelalter | Dia 10, S. 26f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.1   1500-1549
Ort1.11.10   Soest, Stadt
Sachgebiet3.11   Städte und Gemeinden, Ober-/Bürgermeister/Ober-Bürgermeisterin, Mitarbeiter
6.10.3   Tod, Witwenschaft, Witwerschaft
16.1   Religion und Kirche / Allgemeines
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT898
AUFRUFE IM MONAT100