EREIGNIS

JAHR806   Suche
MONATDezember
TAG6
TITELSchenkung von Besitz in Lüdinghausen


INFORMATIONIn einer weiteren Schenkung an Liudger am 06.12.800 übertragen Senelhard und Waldfrid zum Seelenheil der Suanaburg ihr Erbe in Lüdinghausen (bei Münster), ein Hof mit Zubehör, an den Missionar, der dort wohl auch eine Kirche gründet. Im 9. Jahrhundert ist Lüdinghausen Hebestelle (ministerium) des Werdener Klosters für die Abgaben der umwohnenden Hintersassen, seit dem 10. Jahrhundert gehört der Hof zum Abtsgut wie das benachbarte Forkenbeck, der Lüdinghausen beigeordnet ist ("territorium"). Die zum Abtsgut gehörende Villikation Lüdinghausen-Forkenbeck besitzt um die Mitte des 12. Jahrhunderts insgesamt 68 nachgeordnete Hofstellen. Folgen wir dem Münzprivileg Kaiser Ottos II. vom 19.08.974, so ist Lüdinghausen seit damals auch Münzstätte der Werdener Äbte. Ab dem 12. Jahrhundert gerät der Werdener Besitz zunehmend in Abhängigkeit einer Ministerialenfamilie, die sich nach diesem Hof benennt. Das Geschlecht der Herren von Lüdinghausen erwirbt nach Lehnrecht die Hoheitsrechte des Abts wie Gericht, Münze und Judenregal und besitzt in Pacht die Haupthöfe Lüdinghausen und Forkenbeck - so der Wortlaut einer Urkunde vom 08.05.1365. Beim Aussterben der Familie geht - gemäß einem Vertrag vom 02.02.1441 - der gesamte Besitz als Mannlehen an den Münsteraner Bischof Heinrich II. (1424-1450) gegen eine Pacht von 30 Mark über. Auch der Herzog von Kleve als Kirchenvogt kann diese Übertragung nicht verhindern.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit2.7   800-849
Ort3.3.6   Lüdinghausen, Stadt
Sachgebiet10.10   Landwirtschaft, Landwirtin/Landwirt
10.16   Handel, Kauffrau/Kaufmann
16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
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