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(134 KB)   Lobbedey, Uwe: Grundpläne: Die Folge der Corveyer Klosterkirchen nach Uwe Lobbedey   Lobbedey, Uwe: Grundpläne: Die Folge der Corveyer Klosterkirchen nach Uwe Lobbedey
TITELGrundpläne: Die Folge der Corveyer Klosterkirchen nach Uwe Lobbedey
URHEBER OBJEKTLobbedey, Uwe


INFORMATIONBesonders die 1975/1976 im Kirchenschiff durchgeführten Ausgrabungen und weitere nachträgliche Untersuchungen haben das Bild von der mittelalterlichen Kirche erheblich verändert. Dabei wurden eine frühneuzeitliche Skizze von Letzner vor 1590 und ein vor dem Abbruch 1663 erstellter Plan im wesentlichen bestätigt. Hinsichtlich des Chorteiles aber und auch im Westen gab es überraschende neue Befunde. Sichtbar wurden nämlich die verschiedenen Bauphasen, von denen die überlieferten Daten einer Weihe 844, eines Blitzschlages im Osten 870 und der Bauzeit des Westwerkes 873 bis 885 noch zeugen.

Der unterste Plan zeigt zunächst die erhaltenen Mauern und Pfeiler des Westwerkes und, gerade daran anschließend, die fein gezeichneten Umrisse des einschiffigen barocken Neubaus von 1667. Auch mit der östlichen Kapelle, die dem Ordensgründer Benedikt geweiht ist, erreicht er nicht ganz die Länge der mittelalterlichen Kirche von insgesamt 90 Metern. Die alte Kirche war nach allem, was sich aus Fundamentgruben und -resten ablesen läßt, von Anfang an eine dreischiffige Basilika, deren Gesamtbreite dem heutigen Bau entsprach. Die dünnen Wände erlaubten nur flache Holzdecken. Ob die Schiffe durch Pfeiler oder Pfeiler und Säulen im Wechsel getrennt waren, ist nicht mehr feststellbar.

Schwerer zu durchschauen sind die Veränderungen im Osten. Das Mittelschiff war zunächst nach Osten weiter vorgezogen in einen leicht querrechteckigen Chorraum. Sein Fußboden war beträchtlich erhöht. Darunter führte an den Außenwänden ein rechteckig gewinkelter gedeckter Gang zu einem flachgedeckten kleinen Saalanbau mit halbrunder Apsis. Nach anderen Beispielen nimmt der Ausgräber an, daß die Vitusreliquien nach 836 zunächst gegenüber dem Eingang der Ostkrypta, also zum Westen hin in einem Reliquiengrab unter dem Chor, untergebracht wurden. So konnten die Besucher durch den gewinkelten Gang daran vorbeigehen. Wahrscheinlich ist das der Stand bei der Weihe von 844 (Bau I).

Vielleicht veranlaßt durch den Blitzeinschlag von 870, vergrößerte man den Ostteil der Kirche. Man fügte im Norden und Süden zwei Seitenräume an, so daß der Eindruck eines Querschiffes entstand. Die alte Kryptenlösung gab man ganz auf und baute im Osten einen etwas eingezogenen Rechteckchor mit einer Apsis an. Um den neuen Chor führte man einen kryptenartigen Gang, zunächst ähnlich einer Ringkrypta. Er leitete aber geradeaus zu zwei Stollenkrypten mit geradem Abschluß und im Scheitel des Bogens zu einer kreuzförmig gestalteten Krypta bzw. Ostkapelle (Bau Il).

Die Abfolge der frühmittelalterlichen Lösungen im Osten bis etwa 873 entsprach den Bedürfnissen der Reliquienverehrung und dem Wachstum des Konventes. Da der Altarplatz auch nach dem Abriß der Kirche 1665 erhalten werden (vgl. das mittelalterliche Textzeugnis Bild 3  Medien) und die Kreuzkapelle zunächst stehen bleiben sollte, ergab sich für den Barockbau in etwa der gleiche Chorabschluß. Die neue Benediktkapelle im Osten wurde dann bis 1727 fertiggestellt.


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QUELLE    Krüger, Karl Heinrich | Das Kloster Corvey | Dia 06, S. 21f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
Ort2.4.5   Höxter, Stadt
Sachgebiet16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT2052
AUFRUFE IM MONAT119