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TITEL | Karte der Grundherrschaft von Kloster Corvey (nach Rösener) | ||||||||||||||||
INFORMATION | Die Mitteilungen über die Schenkungen am Anfang des Äbte- und Brüderverzeichnisses im Liber vitae (Bild 3 ![]() Über die Organisation der Grundherrschaft in Villikationen, d.h. Verwaltungsbezirken mit einem Villicus bzw. Meier an der Spitze, gibt das Güterregister des Abtes Erkenbert (1107-1128) z.B. im Falle Gröningens folgende Auskünfte: "Dies sind die Güter, die zur Propstei in Gröningen gehören. Im Dorf selbst liegen 30½ Flöte. Außer diesen hat sie in Krottorf 2, in Schwanebeck 2, in 'Swendorf' 1, in Hordorf 1, in Kroppenstedt 1, in Altenacker 7 Höfe, in Weilenrode 1. Zum Herrenhof in Grönigen gehören 12 Hofstellen." Zur Zeit dieser Aufstellung waren der Nebenniederlassung Corveys, die aus einem Propst und sechs bis elf Mönchen bestehen konnte, zusammen 57½ Hofstellen (später sogar 90) zugeordnet. 12 von diesen wurden vom Verwalter und Gesinde eines Herrenhofes, die restlichen 45 1/2 von einzelnen Hörigen und ihren Familien bewirtschaftet. Von den ausgegebenen Höfen lagen 30 in oder bei Gröningen, 15 weitere in einem Umkreis von knapp 10 Kilometern. Die einzelne Villikation konnte also aus eng zusammenliegenden Ländereien und aus Höfen in Streulage bestehen. Sie bot insgesamt ein ähnliches Bild wie der Klosterbesitz im ganzen. Die 30 selbständig wirtschaftenden Bauern Gröningens hatten "jährlich ein Mutterschaf mit Lamm, ein Mastschwein im Wert von 4 Goldstücken, zwei Hühner, acht Maße Roggen, ein Maß Malz zum Säen, 12 Maße Hafer und eine Fuhre Holz" abzuliefern. Außerdem sollten sie sich an der Reise zum Fischkauf nach Bardowick (bei Lüneburg) beteiligen oder zusätzlich 4 Goldstücke zahlen. Die Leistungen der auswärtigen Höfe waren schon auf jährliche Geldzahlungen zwischen 7 und 10 Goldstücken (als Rechnungseinheit für je 12 Silberpfennige) umgestellt. Mit den Einkünften aus den über dreißig Villikationen des Klosters, von denen 28 auf der Skizze kartiert sind, mußten zwei Haushalte bzw. Etats bestritten werden: Erstens der Lebensunterhalt der Brüder, ihre Ernährung, Kleidung und Wohnung. Zweitens die Ausgaben des Abtes für seine Versorgung und Repräsentation, mehr noch die Königsdienste, die Kosten königlicher Aufenthalte und Lieferungen an den vorbeireisenden oder in der Nähe tagenden Hof, sowie - wohl häufig zuletzt - die Aufwendungen für die Erneuerung der Gebäude von Kloster und Kirche. Zur Aufrechterhaltung des Gottesdienstes der Mönche, die nicht selbst in der Landwirtschaft arbeiteten, und für die Reichsaufgaben von Kloster und Abt war so ein großer wirtschaftlicher Apparat nötig. Der differenzierte Versorgungsplan setzte ein hohes Organisationstalent voraus, ein wohldurchdachtes Zusammenspiel der vielen Herrenhöfe der immensen Corveyer Grundherrschaft (vgl. Kaminsky, Studien S. 147). | ||||||||||||||||
FORMAT | jpg | ||||||||||||||||
QUELLE | ![]() | ||||||||||||||||
PROJEKT | ![]() | ||||||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2004-02-25 | ||||||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 7657 | ||||||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 23 | ||||||||||||||||
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