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(126 KB)   Arbeitersiedlung im Kreis Unna, Bergkamen-Rünthe, Schachtstraße / Horst M. Bronny   Arbeitersiedlung im Kreis Unna, Bergkamen-Rünthe, Schachtstraße / Horst M. Bronny
TITELArbeitersiedlung im Kreis Unna, Bergkamen-Rünthe, Schachtstraße
DATIERUNG1898 [um]
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONDie Kolonie "Rünthe" liegt nordwestlich des Autobahnknotenpunktes "Kamener Kreuz" im Übergangsgebiet zwischen Ruhrrevier und südlichem Münsterland. Die Architektur der Doppelhäuser in der Schachtstraße zeigt typische Merkmale der Fassadengestaltung der Bauperiode um die Jahrhundertwende. Bemerkenswert sind die in Ziegelsteinmauerwerk ausgeführten Giebelumrahmungen und die unter der Dachtraufe an der Straßenfront angebrachten Gesimse, die an den Hausecken "kapitellartig" ausmünden. Eine Reihe weiß verputzter Quadrate unmittelbar unterhalb des Gesimses der Straßenfront geben der Fassade ein besonderes Gepräge. Die Fensterstürze sind ursprünglich in leichten Bögen ausgeführt, die aufgrund des Einbaus moderner Fenster allerdings funktionslos geworden sind. Jägerzäune und gepflegte Vorgärten deuten auf die Privatisierung hin. Die Fichten zur Begrünung müssen als gärtnerischer Mißgriff bewertet werden.

Die Siedlung wurde zwischen 1891 und 1914 durch die Zeche "Werne" erbaut. Die Doppelhäuser an der Schachtstraße wurden in der ersten Bauphase zwischen 1898 und 1900 in Ziegelbauweise errichtet. Die gesamte Siedlung, die auch noch andere Haustypen aufweist, wurde von den Architekten Gebr. Schulze geplant, die bereits Ideen der Gartenstadtbewegung in die Konzeption der Siedlung mit einbrachten. 1923 ging die Kolonie in den Besitz der "Klöckner AG" über, die 1975 811 Wohnungen an das Institut für Bodenordnung und die Neue Heimat verkaufte. In einem Modellversuch des Landes NRW wurde die Siedlung unter Anwendung des Städtebauförderungsgesetzes privatisiert und unter Berücksichtigung vielfältiger Auflagen durch eine Gestaltungssatzung modernisiert.


Literatur:

ZIEGLER, W.
Privatisierte Wohnkolonie. In: Mat. z. Raumordnung, Bd. XXIII. Bochum 1983, S. 40 ff.

INSTITUT FÜR BODENORDNUNG
Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Siedlungsstruktur in Zechenkolonien. Essen 1975.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZHorst M. Bronny


QUELLE    Bronny, Horst M. | Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet | Dia 05, S. 20f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.8   1850-1899
Ort1.12.5   Kamen, Stadt
Sachgebiet9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
10.9   Arbeit, Beschäftigte
15.8   Architektur, Baudenkmäler, Architekt/Architektin
DATUM AUFNAHME2004-02-05
AUFRUFE GESAMT607
AUFRUFE IM MONAT100