LITERATUR | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
VERFASSER | Berentelg, Angela / Vossen, Claudia | |||||||||||||
TITEL | Wo pfeift der Spatz noch von den Dächern? | |||||||||||||
UNTERTITEL | Sperlingsbekämpfung im 19. Jahrhundert in Tecklenburg | |||||||||||||
ORT | Tecklenburg (49545) | |||||||||||||
JAHR | 2001 Suche | |||||||||||||
INFORMATION | Beitrag für den "Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten" der Körber-Stiftung, Hamburg Wettbewerbsjahr/-thema: 2001 Genutzt - geliebt - getötet: Tiere in unserer Geschichte Inhaltsbeschreibung: Nachdem die Verf. im Findbuch des Stadtarchivs Tecklenburg auf das Thema "Sperlingsbekämpfung" gestoßen waren, rekonstruierten sie, warum Sperlinge in der Vergangenheit verfolgt wurden, und fragen, wie es sein kann, dass eine Vogelart, die heute in Tecklenburg und Umgebung selten ist, früher vom Gesetz als Schädling beschrieben wurde. Ausführlich werden die Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen in der Vergangenheit beschrieben, etwas knapper fällt die Antwort auf die Frage nach dem Grund der Verfolgung - vermutlich der Feld- und Ernteschaden - aus. Nach der Vorstellung der Tierart Sperling bzw. Spatz (S. 3) geht es um die Geschichte der Sperlingsverfolgung in Tecklenburg (S. 4-11). Eine erste Quelle, die die Verf. finden können, ist eine preußische Dorfordnung von 1755, die Angaben zur Pflicht der Sperlingsverfolgung liefert. Sie beinhaltet die Pflicht der Ablieferung von Sperlings- und Krähenköpfen. Die Sch. stellen diese Maßnahmen in den Kontext der obrigkeitsstaatlichen Politik und der anhaltenden Versorgungskrisen in Preußen. Für 1816 belegt die Arbeit Klagen der Obrigkeit darüber, dass die Untertanen ihrer diesbezüglichen Pflicht nicht ausreichend nachkommen. Die letzte Akte in Tecklenburg schließt 1852. Im Abschnitt "Der Sperling heute" gehen die Verf. mittels Interviews und Befragung auf die heutigen Aspekte des Natur- und Vogelschutzes ein. Hier findet sich auch eine interessante Umfrage: Unter sechs Vögeln ähnlicher Größe und Statur sollten Passanten einen Sperling identifizieren. Nur zehn von 58 Befragten konnten dies (S. 16). Die Verf. schlussfolgern: "Von einer Plage kann also gar nicht mehr die Rede sein, eher im Gegenteil. Die Sperlingsbekämpfung in Tecklenburg im 19. Jahrhundert ist Geschichte - eine Geschichte, die keiner mehr weiß." Der Wandel im Verhältnis von Mensch und Sperling wird dadurch sichtbar, dass es nur für eine begrenzte historische Zeitspanne die obrigkeitlich organisierte Sperlingsbekämpfung gegeben hatte und seit dem 19. Jahrhundert das Tier nicht mehr als Schädling wahrgenommen wurde. In ihrer Schlussfolgerung problematisieren die Sch. den Schädlingsbegriff u.a. Friedrich des Großen und warnen vor menschlichen Eingriffen in die Natur. Die Gestaltung der Arbeit ist sehr sorgfältig, die Reproduktion von Tieraufnahmen gelungen. Quellen: Stadtarchiv Tecklenburg, Behördeninformationen, Expertenbefragung, Sekundärliteratur, ornitologische Fachliteratur, Passantenumfrage. Umfang: 22 S., ms., ill. mit Quellen, Abb., Fotos Schule/Klasse: 10. Klasse, Graf-Adolf-Gymnasium, 49545 Tecklenburg. - Tutor: Norbert Ortgies Preis: 5. Preis Bestell-Nr.: Körber-Stiftung, 2001-1392 | |||||||||||||
PROJEKT | Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten | |||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
| |||||||||||||
DATUM AUFNAHME | 2004-07-14 | |||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 1946 | |||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 134 | |||||||||||||
| ||||||||||||||
zurück | Zum Seitenanfang |