LITERATUR

VERFASSERBoettcher, Johanna
TITEL"Ente ging immer zuletzt rein." Von Kühen und ihren Namen
ORTVerl (33415)
JAHR2001   Suche
INFORMATIONBeitrag für den "Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten" der Körber-Stiftung, Hamburg

Wettbewerbsjahr/-thema: 2001 Genutzt - geliebt - getötet: Tiere in unserer Geschichte

Inhaltsbeschreibung: Kuhnamen kennt jeder, doch nur wenige haben sich wie die Verf. in ihrem Beitrag zur Veränderung und zum Verschwinden von Kuhnamen in der Landwirtschaft des 20. Jahrhunderts Gedanken über die Hintergründe der Namensvergabe gemacht. Diese originelle Themenstellung konnte von der Verf. durch Interviews mit Bauern und Bäuerinnen, Archivquellen, der volkskundlichen Literatur sowie der betrieblichen Aktenführung gut bearbeitet werden. Die Sch. geht zwar von ostwestfälischen Namenslisten aus, sie bietet aber ebenfalls einen umfangreichen Vergleich mit Kuhnamen in anderen Regionen Deutschlands an (S. 14-19). Am Beispiel von Kuhnamen weist die Verf. eine historisch verortbare Beziehung zur Kuh überzeugend nach - wo findet sich ein Mensch-Tier-Verhältnis seitens des Menschen so klar ausgedrückt wieder? - und beschreibt diese über die ländliche Idealisierung und Romantisierung hinaus. So zeigt sie z.B. auf, dass die Namensnennung an die Vorgaben der Milchkontrolle gebunden ist, an die Betriebsgröße, an Abstammungsverhältnisse, und damit die Benennung der Kuh wieder entpersönlicht wird. Zudem galt und gilt der Name des Öfteren nicht der Kuh, sondern einer Stallposition. Die Leser erfahren weiterhin, dass die Benennung von Kühen sich regional und zeitlich unterschied und zumeist deshalb ein Ende fand, weil bei der zunehmenden Betriebsgröße und einer durchschnittlich auf vier Jahre begrenzten Verweildauer der Kuh auf dem Hof eine Nummerierung vorzuziehen ist. Nach einem Hinweis auf Kuhnamen in der Produktwerbung (S. 24) fasst die Sch. zusammen, dass auch die Namen die Funktion von Nummern hatten, doch das Ende der Kuhnamensgebung wurde auf den Höfen als Verlust in der Beziehung von Mensch und Kuh wahrgenommen. Die im Duktus sehr lebendige Arbeit ist mit Humor und Augenzwinkern verfasst und mit Bildern von Weide und Hof illustriert.

Quellen: Betriebsquellen, volkskundliche Literatur, Internet, Sekundärliteratur, Fachpresse, Verbandsunterlagen, Ortsbesichtigung, Befragung auf Höfen.

Umfang: 50 S., ms., ill. mit Fotos von Kühen, Tab., davon 15 S. Materialienanhang und 7 S. Arbeitsbericht

Schule/Klasse: 11. Klasse, Gymnasium Verl, 33415 Verl

Preis: 4. Preis

Körber-Stiftung, 2001-0919
PROJEKT    Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ180.1   Körber-Stiftung
Ort2.2.11   Verl, Stadt
Sachgebiet10.10   Landwirtschaft, Landwirtin/Landwirt
DATUM AUFNAHME2004-07-13
AUFRUFE GESAMT447
AUFRUFE IM MONAT156