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TITEL | Porta Westfalica: Bauarbeiten am Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Ende 1895 | |
DATIERUNG | 1895 | |
DATIERUNG HANDLG. | 1895 | |
INFORMATION | Die Bauarbeiten an dem Denkmal begannen im September 1892. Dem Unternehmen Becker und Groß in Münster war der Bauauftrag erteilt worden. Auf dem Foto ist der Stand der Bauarbeiten am Ende des Jahres 1895 zu erkennen. Die eigentliche Denkmalsanlage ist fast vollendet, was erkennbar noch fehlt, sind die Treppen hoch zum Denkmalssockel, der ebenfalls noch in Arbeit ist. Die Arbeiter, die man erkennt, machen die Ausmaße des Denkmals deutlich. Interessant sind die Schienen - im Vordergrund zu sehen -, auf denen das Arbeitsmaterial angeliefert und Abraum wegtransportiert wurde. Seit 1894 wurden die Bauarbeiten nur noch von der Firma Groß weitergeführt. Da der Provinzialverband mit deren Arbeitsleistung ebenfalls unzufrieden war, entzog er der Firma Groß im April 1895 den Auftrag und übergab ihn an die Firma Schuhmacher aus Leer. Obwohl auf der Baustelle bis zu einhundert Arbeiter beschäftigt waren, wurde der Fortschritt der Bauarbeiten durch Streitigkeiten zwischen Schmitz und dem Provinzialverband verzögert. Über die Gestaltung des Baldachins und der Kuppel kam es im April 1893 wiederum zum Streit. Schmitz hatte vorgeschlagen, für die Decken- und Dachausbildung eine Doppelkuppelanlage zu verwenden, um die Kaiserfigur durch das Gewölbe nicht zu stark gedrückt erscheinen zu lassen. Da der Architekt wußte, daß dies Mehrkosten bedeutete, war er bereit, an anderen Teilen der Gesamtanlage zu sparen und von sich aus weitere Gelder zu beschaffen. Landeshauptmann Overweg machte diesen Vorschlag von einer vergleichenden Kostenberechnung abhängig. Schmitz schrieb daraufhin: "Es ist wirklich traurig, daß die künstlerische Gestaltung dieses Kaiserdenkmals auf solche Rechenexempel angewiesen ist. Dieses Bauwerk ist doch keine Finanzoperation. Für die Mängel des Denkmals entschuldigt mich später niemand. " [1] Es stellte sich heraus, daß die Doppelkuppelanlage "mit einer malerischen Erweiterung des Denkmals in Gestalt einer Apotheose in Wolken thronender preußischer-deutscher Helden, die sich bis auf Hermann den Cherusker vertiefen ließen" [2], etwa 50.000 Mark gekostet hätte. Dies war dem Provinzialausschuß zu teuer und man lehnte die geplante Änderung der Kuppel ebenso wie jede weitere Abweichung, vor allem, wenn sie Mehrkosten bedeuten würde, einstimmig ab. Schmitz erklärte daraufhin, daß er auf gar keinen Fall von seiner Idee der Doppelkuppelanlage abgehen wolle. Er schlug die Anrufung eines vertraglich vorgesehenen Schiedsgerichtes vor. Es wurde ein Kompromiß erreicht, der vorsah, daß die Ausgestaltung des Baldachins so ausgeführt werden sollte, daß ein Ausbau zu einer Doppelkuppelanlage zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein sollte. Der heutige Besucher des Denkmals kann jedoch feststellen, daß dieses Vorhaben niemals ausgeführt wurde. [1] Zit. nach: Engelbert, Günther: Die Errichtung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf der Porta Westfalica. In: Westfalen, 51. Bd., 1973, S. 322-345, hier: S. 338. [2] Ebd. | |
TECHNIK | Foto | |
FORMAT | jpg | |
OBJEKT-PROVENIENZ | Minden, Kommunalarchiv | |
FOTO-PROVENIENZ | Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna | |
QUELLE | Hebbelmann, Georg | Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal | Dia 05, S. 16f. | |
PROJEKT | Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule) | |
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN | ||
DATUM AUFNAHME | 2004-02-25 | |
DATUM ÄNDERUNG | 2010-11-17 | |
AUFRUFE GESAMT | 4555 | |
Seiten-URL: http://www.westfaelische-geschichte.de/med300 | ||
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