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(82 KB)   Werkzeugherstellung in der Steinzeit: Axt mit sanduhrförmiger Durchlochung (Mittelsteinzeit), Fundort: Villigst-Hachen / Schwerte, Ruhrtal-Museum   Werkzeugherstellung in der Steinzeit: Axt mit sanduhrförmiger Durchlochung (Mittelsteinzeit), Fundort: Villigst-Hachen / Schwerte, Ruhrtal-Museum
TITELWerkzeugherstellung in der Steinzeit: Axt mit sanduhrförmiger Durchlochung (Mittelsteinzeit), Fundort: Villigst-Hachen


INFORMATIONMit den sogenannten Geröllkeulen treten in der Mittelsteinzeit erstmals durchlochte Steingeräte in größerer Zahl auf. Sie weisen aufgrund der Bearbeitungstechnik, der sogenannten Picktechnik, eine im Querschnitt sanduhrförmige Durchlochung auf (vgl. Abb. 1). An der im Bild gezeigten Axt aus Grauwacke sind die Spuren einer derartigen Bearbeitung sowie die sanduhrförmige Durchlochung gut zu erkennen. Die Bearbeitungsspuren durch die Picktechnik sind nicht nur am Schaftloch selbst, sondern auch an der im Bild vorn liegenden Seitenfläche der Axt deutlich zu sehen.

Besonders sprödes Material wie z. B. Flint ist in dieser Technik kaum zu bearbeiten; die Methode wurde daher im wesentlichen nur für Felsgestein angewendet. Zum „Picken" wird ein Klopfstein aus hartem, zähem Material verwendet. Mit der kleinen Stirnfläche dieses Klopfsteins wird durch gleichmäßiges kräftiges Klopfen auf den zu durchlochenden Stein dieser an der Lochstelle pulverisiert und werden kleinste Steinsplitter abgelöst. Die Spuren dieses Arbeitsvorgangs sind an den bereits genannten Stellen der abgebildeten Axt gut zu sehen. Bei ausdauernder Bearbeitung einer kleinen, runden Fläche entsteht so eine fortschreitende Vertiefung, die sich rasch verjüngt. Bei der sanduhrförmigen Durchlochung wird von zwei einander gegenüberliegenden Seiten aus je eine derartige Vertiefung in den Stein gepickt. Ist eine bestimmte Tiefe erreicht, wird ein kantiger, spitzer Stein in der Vertiefung gedreht und durch das Abschaben der Wandung die Vertiefung erweitert, so daß der Klopfstein tiefer eindringen kann. Diese Arbeitsvorgänge werden so lange wiederholt, bis der Stein schließlich durchlocht ist, indem die beiden Vertiefungen zu einer sanduhrförmigen Durchlochung zusammenlaufen.

Die Picktechnik ist darüber hinaus ebenso für eine großflächige Bearbeitung von Stein geeignet (vgl. Bild 10  Medien).


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OBJEKT-PROVENIENZSchwerte, Ruhrtal-Museum


QUELLE    Wiechers-Weidner, Renate | Werkzeugherstellung in der Steinzeit | Dia 06, S. 18f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit1.2   Mittelsteinzeit (Mesolithikum)
Ort1.7.11   Sundern (Sauerland), Stadt
1.12.7   Schwerte, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT3017
AUFRUFE IM MONAT210