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TITEL | Dienstboten der Familie Herbers beim Essen in der Küche, Iserlohn, 1904 | |||||||||||||
DATIERUNG | 1904 | |||||||||||||
INFORMATION | Eine großbürgerlich-standesgemäße Lebensführung war ohne Dienstboten nicht möglich. Über alltägliche Arbeits- und Lebensverhältnisse der Iserlohner Dienstboten liegen nur wenige Zeugnisse vor. Dies trifft insbesondere für die Dienstboten der Familie Herbers zu. Lediglich der Name des links am Tisch sitzenden Mannes ist bekannt: Es ist der Kutscher und spätere Verwalter Franz Wiechers. Geboren wurde er am 08.07.1840 in Kühlsen/Höxter als Sohn eines Bauern. Am 01.05.1877 trat er seine Stelle bei der Familie Herbers an. Informationen über seine Tätigkeiten, vor allem über seinen beruflichen und damit auch sozialen Aufstieg, liegen durch den Antrag auf Verleihung des Allgemeinen Ehrenzeichens vor. Voraussetzungen für die Verleihung dieser Auszeichnung waren neben der tadellosen Führung und der zweifelsfreien politischen Haltung eine mindestens 30jährige ununterbrochene Tätigkeit bei einer "Herrschaft". Verwandte von Franz Wiechers waren auch bei dem Bruder von Friedrich Hermann Herbers, Ludwig Herbers, dem Besitzer der Villa Elisabeth in der Gartenstraße, als Kutscher in Stellung. Das Dienstverhältnis zwischen der Herrschaft und dem Dienstpersonal wurde für Preußen durch die Gesindeordnung vom 08.11.1810 geregelt. Rechte und Pflichten wurden darin recht einseitig zu Ungunsten der Dienstboten festgelegt. Diese Bestimmungen galten bis 1918. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Dienstbotentätigkeit zu einem reinen Frauenberuf. Männliche Dienstboten wurden lediglich noch vereinzelt als Kutscher, Gärtner, Hauslehrer und eventuell als Kammerdiener beschäftigt, während die gesamten Hausarbeiten von Dienstmädchen übernommen wurden. Sie waren tätig als Köchinnen, Kindermädchen, Wäscherinnen und Gouvernanten. Als "Mädchen für alles" standen die Mägde an der unteren Stufe der Hierarchie. Um 1900 betrug der Monatslohn eines Dienstmädchens 25 bis 30 Mark. AnhangAntrag auf Verleihung des Allgemeinen Ehrenzeichens vom 25.04.1907"Der Verwalter Wiechers ist seit dem 1. Mai 1877 ununterbrochen in persönlichen Diensten des verstorbenen Kommerzienrats Herbers gewesen und nach dem Tode des letzteren im Dienste der Frau Kommerzienrat Herbers geblieben. Bis vor etwa 6 Jahren war er als Kutscher tätig. Als solcher war er auch Vorsitzender der hier früher bestandenen Kutscher-Vereinigung. Zu dieser Vereinigung gehörten nur herrschaftliche Kutscher, denen er stets ein guter Ratgeber war. Seit 6 Jahren verwaltet er das ganze Anliegen der Frau Kommerzienrat Herbers hierselbst. In beiden Stellungen hat er seine Dienstobliegenheiten mit unvergleichlicher Treue, Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit wahrgenommen. Eifrig und von außerordentlicher Anhänglichkeit an seine Dienstherrschaft war der Genannte stets ein musterhafter Angestellter. Als Verwalter der großen Grundstücke seiner Dienstherrschaft hat er eine leitende Stellung. Der Lebenswandel des Vorgeschlagenen ist in jeder Hinsicht ein durchaus befriedigender und ehrenwerter; er besitzt die Achtung des Publikums und seiner Berufsgenossen. Wiechers hat seiner Militärpflicht beim 4. Kürassier-Regiment zu Münster vom 22. Oktober 1861 bis 23. April 1863 genügt; er ist vorzeitig wegen Krankheit entlassen worden. Feldzüge hat der Genannte nicht mitgemacht. Quelle: Stadtarchiv Iserlohn, Best. A 2, Nr. 928, fol. 93, 94. | |||||||||||||
TECHNIK | Foto | |||||||||||||
FORMAT | jpg | |||||||||||||
MASZE | 15 x 10,5 cm | |||||||||||||
FOTO-PROVENIENZ | Iserlohn, Stadtarchiv | |||||||||||||
QUELLE | ![]() | |||||||||||||
PROJEKT | ![]() | |||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2004-02-25 | |||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 4001 | |||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 3 | |||||||||||||
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