INSTITUTION

INSTITUTIONInstitut für vergleichende Städtegeschichte gGmbH
ABKÜRZUNGIStG
SPARTEForschungsinstitute


STRASSE, NR.Königsstraße 46
PLZ48143
ORTMünster
TELEFON0251/8327512
FAX0251/8327535
E-MAIListg@uni-muenster.de
URL  Institut für vergleichende Städtegeschichte
  [http://www.uni-muenster.de/Staedtegeschichte]


INFORMATION

Das Institut

Die Beschäftigung mit der Stadtgeschichte, besonders der Geschichte der eigenen Stadt, hat einen enormen Aufschwung genommen - entspricht sie doch einem wachsenden Bedürfnis nach Orientierung und Identifizierung in einer vorwiegend städtischen Gesellschaft. Der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte unserer in vielerlei Hinsicht bedrohten Städte widmet sich das Institut für vergleichende Städtegeschichte an der Universität Münster (IStG).
Das IStG wurde 1970 von dem im Jahr zuvor gegründeten Kuratorium für vergleichende Städtegeschichte e. V., dem zur Zeit ca. 100 renommierte Stadtforscher aller relevanten Disziplinen, als interdisziplinäre Forschungseinrichtung begründet. Angeregt wurde die Institutsgründung durch das von der Internationalen Kommission für Stadtgeschichte (Commission internationale pour l'histoire des villes) des Internationalen Historikerverbandes bei ihrer Gründung in Rom 1955 entwickelte und bei ihrer Sitzung in Oxford 1969 präzisierte Forschungsprogramm. Der Gründung kam zugute, dass die Bestände der Marburger Forschungsstelle für Städtegeschichte übernommen werden konnten.

Aufgabe des IStG ist es, dem Forschungsprogramm der Internationalen Kommission auch im deutschsprachigen Raum einen institutionellen Rahmen zu geben. Entsprechend bilden die Erarbeitung von Städteatlanten (Deutscher Städteatlas, Deutscher Historischer Städteatlas, Westfälischer Städteatlas) als Teil der Europäischen Städteatlanten, die Publikation des Deutschen Städtebuchs, die Edition bildlicher und schriftlicher Quellen sowie bibliographische Arbeiten (mit Schwerpunkt auf der Bibliographie zur deutschen historischen Städteforschung und der regelmäßigen Berichterstattung zu stadtgeschichtlichen Neuerscheinungen) die Basis der Institutsarbeit. Die Grundsätze der Atlasarbeit der Internationalen Kommission für Stadtgeschichte wurden bei einer Sitzung ihrer Atlas Working Group in Münster im Mai 1995 neu gefasst. So ist das Institut während seines bisherigen Bestehens stets unmittelbar in die Arbeit der Kommission konzeptionell und personell eingebunden gewesen.

Daneben hat sich das IStG seit seiner Gründung bemüht, der stadtgeschichtlichen Forschung nicht nur des deutschen Raums innovative Anstöße zu geben und sie konzeptionell zu begleiten sowie ihr durch Tagungen und Kolloquien ein Forum zu bieten. Die Erträge der Tagungen werden neben anderen Forschungsergebnissen in der Publikationsreihe Städteforschung veröffentlicht, die in drei Reihen seit 1976 im IStG herausgegeben wird und bereits über 80 Bände umfasst. Zudem werden regelmäßig stadtgeschichtliche Einzelprojekte im Institut bearbeitet. Gerade in den Einzelprojekten und Kolloquien reichen die Forschungen über Deutschland hinaus und suchen nach einer vergleichenden europäischen (und in jüngerer Zeit auch außereuropäischen) Perspektive, die dem Städtewesen vom Mittelalter bis in die Gegenwart Rechnung trägt. Schließlich unterstützt das Institut seit den frühen 1970er Jahren Kommunen bei der Erarbeitung von wissenschaftlichen und populären stadtgeschichtlichen Publikationen. [ Publikationsverzeichnis (PDF, 877 kB, Stand: 03.2006)]

Die Bibliothek, deren Grundstock verschiedene Sammlungen und Nachlässe stadtgeschichtlicher Literatur waren, ist heute die größte Spezialbibliothek zur vergleichenden Städtegeschichte in Deutschland. Ihre Bestände werden von in- und ausländischen Wissenschaftlern, z. B. Humboldt-Stipendiaten, regelmäßig genutzt.

Im Rahmen der Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität beteiligt sich das IStG an der universitären Lehre. Der von 1976-1986 an der WWU bestehende SFB 164 "Vergleichende geschichtliche Städteforschung" wurde von ihm initiiert. Eine enge Zusammenarbeit bestand auch mit dem SFB 231 "Träger, Felder, Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter" (1986-1999) sowie dem DFG-Schwerpunktprogramm "Die Stadt als Dienstleistungszentrum" (1987-1992). Fortgeführt wurde diese Kooperation im SFB 496 "Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution", dessen Teilprojekt A 3 "Herrscherlicher und fürstlicher Adventus und bürgerliche Selbstdarstellung im Reich des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit" der Institutsdirektor geleitet hat.

Seit dem 01.01.2005 wird das Institut als gemeinnützige GmbH mit dem Namen 'Institut für vergleichende Städtegeschichte - IStG - gGmbH' betrieben. Gesellschafter sind das Kuratorium für vergleichende Städtegeschichte e. V., die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster, die Stadt Münster und der Deutsche Städtetag, Köln.

Das Institut wird durch das Land Nordrhein-Westfalen, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe finanziell gefördert. Ein Großteil des Institutshaushalts wird außerdem über Drittmittel finanziert. Das Institut besitzt den Status eines An-Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.


Organisation

Das IStG wird von zwei vom Aufsichtsrat gewählten Geschäftsführern, Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Johanek und Josef Sudbrock, Erster Landesrat a. D., geleitet, die ehrenamtlich tätig sind. Hauptamtliche Leiterin des Instituts ist Dr. Angelika Lampen.

Mitglieder des Aufsichtsrates sind: Raimund Bartella (Deutscher Städtetag), Prof. Dr. Ursula Braasch-Schwersmann (Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats), Prof. Dr. Gerhard Fouquet (Kuratorium für vergleichende Städtegeschichte e. V.), Prof. Dr. Wilfried Reininghaus (Kuratorium für vergleichende Städtegeschichte e. V.), Prof. Dr. Ursula Nelles (Rektorin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster) und Prof. Dr. Karl Teppe (Landschaftsverband Westfalen-Lippe).

Prof. Dr. Ursula Braasch-Schwersmann (Marburg) bringt die Forschungsempfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats, der von den Mitgliedern des Kuratoriums gewählt und unabhängig tätig ist, in die Aufsichtsratsberatungen ein. Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats sind die Professoren Dr. Wim P. Blockmans (Leiden), Dr. Ursula Braasch-Schwersmann (Marburg), Dr. Heinz Duchhardt (Mainz), Dr. Manfred Groten (Köln), Dr. Heinz Heineberg (Münster), Dr. Volker Honemann (Münster), Dr. Ruth-E. Mohrmann (Münster), Dr. Ferdinand Opll (Wien) und Dr. Bernhard Sicken (Münster).


Aktuelle Forschungen

Das IStG beteiligt sich seit seiner Gründung am Forschungsprogramm der Sektion Stadtgeschichte des Internationalen Historikerverbandes. Entsprechend bildet der Arbeitskanon der Kommission die Basis der Institutsarbeit:
  • Atlasarbeiten - Erarbeitung historischer Städteatlanten
  • Lexikalische Arbeiten - Neubearbeitung des Deutschen Städtebuchs und weitere Projekte historischer Lexika
  • Editionen schriftlicher Quellen zur Stadtgeschichte
  • Editionen und Kataloge bildlicher Quellen
  • Bibliographische Arbeiten - Bibliographische Datenbank, Neuerscheinungslisten und Bibliographie zur historischen Städteforschung.

Aufbauend auf der Grundlagenforschung des Instituts werden im IStG wissenschaftliche Forschungsprojekte gefördert und in Verbindung mit ihm durchgeführt. Darüber hinaus werden Initiativen zur Vorbereitung und Förderung zukünftiger Projekte auf dem Gebiet der Stadtgeschichtsforschung ergriffen, die sich in die Arbeit des IStG einfügen. Momentan betreut das IStG folgende Projekte:
  • Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Erarbeitung einer Neuauflage des Bandes Westfalen
  • Handbuch der historischen Stätten - Erarbeitung des Teils Westfalen in der Neuauflage des Bandes Nordrhein-Westfalen
  • Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe - Strukturierte Erfassung und Darstellung der Geschichte aller jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe
  • Männlichkeit in der Stadt - Untersuchung über konkurrierende Rollenentwürfe in adligen Haus- und Familienbüchern des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit
  • Speicherstadt Coerde - Dokumentation von Entstehung, Entwicklung und aktuellem Zustand der ehemaligen Kaserne und heutigen Speicherstadt in Münster-Coerde
  • Westfalia picta - Erfassung westfälischer Ortsansichten vor 1900.

Institut für vergleichende Städtegeschichte gGmbH


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Ort3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet3.11   Städte und Gemeinden, Ober-/Bürgermeister/Ober-Bürgermeisterin, Mitarbeiter
7.2.3   Städtische Siedlung, Verstädterung, Stadtplanung
13.7.1   Geisteswissenschaften, Kulturwissenschaften
DATUM AUFNAHME2003-11-24
AUFRUFE GESAMT2652
AUFRUFE IM MONAT652