Rundgang: Aldegrever und die Reformation in Soest > Osthofentor


 
 
 
Osthofentor in Soest

Osthofentor



Dieses letzte Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung wurde zwischen 1523 und 26 erbaut. Heute beherbergt es ein kleines Museum zur Stadt- und Wehrgeschichte. Besondere Attraktion sind die ca. 25.000 Armbrustbolzen, die sich aus dem späten Mittelalter erhalten haben.

Nach den alten Stadtrechnungen soll hier ein "mester hynrych dem meler" an der Ausgestaltung des Tores gearbeitet haben. Ob damit Heinrich Aldegrever gemeint ist, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Allgemein wird angenommen, daß der Künstler nicht vor 1526/1527 nach Soest kam.

Im Oktober 1534 - also wenige Jahre, nachdem sich das evangelische Bekenntnis in Soest durchgesetzt hatte - wurden im inneren Bereich der früher größeren Toranlage acht Täufermissionare hingerichtet. Diese Sekte hatte gerade in Münster einen diktatorischen Gottesstaat errichtet und Missionare in alle bedeutenden Städte Westfalens gesandt. Aber wie überall im Reich sah man auch in Soest in den Täufern nur Aufrührer, die nach Reichsgesetz hinzurichten waren. 1526, als das Täuferreich in Münster zusammenbrach und die Führer verhaftet wurden, stach Heinrich Aldegrever - wohl im Auftrag des siegreichen Bischofs - die Porträts der Anführer in Kupfer.

Informationen zum Osthofentormuseum