BIOGRAFIE

FAMILIEOtto
VORNAMEMarkus


GEBURT DATUM1600-11-18
GEBURT ORTUlm
TOD DATUM1674-11-20
TOD ORTStraßburg


BIOGRAFIEGymnasium Ulm, studiert Straßburg 1629, Magister, Hofmeister auf Reisen, dann Jurastudent Tübingen, Basel, Freiburg, Wien, Doktor bei der Rechte Straßburg 1629: ”De repressaliis”, Pract. an beiden höchsten Reichsgerichten, prozessiert für die Stadt Offenburg gegen den Landvogt der Ortenau in Wien; Geheimer Rat und Adjunkt des Stadtschreibers in Straßburg, 1632 Secretär des XIIIer in Straßburg, 1633 Referent beim Gß. Rat, dann Registrator (dabei umfassendes Studium der städtischen Dokumente), verhandelt 1635-36 erfolgreich über die Neutralität der Stadt, 1640 Advokat des Rates, langjähriger Ratskonsulent in Straßburg, 1640 Gesandter der Stadt auf dem Reichstag,1645 Gesandter nach Münster/ Osnabrück, vertritt auch mit Mandat die Städte Landau, Speyer und Weißenburg und den Rheingrafen Johann Casimir [1], erwirkt im Vorvertrag die Formulierung ”Stadt in der Landgrafschaft” und dadurch die Möglichkeit zur späteren Capitulation (1681 und 1716) Straßburgs mit dem König von Frankreich, unterschreibt 1648 für den Rheinbann und die vier Städte Straßburg, Speyer, Landau und Weißenburg, aber auch für Sebastian Otto und seine Voten, 1649/50 auf dem Exekutionstag in Nürnberg, wo er von den Schweden allerdings eine Kontribution von 120.000 Goldgulden für die Stadt auferlegt bekommt; 1653/54 Reputationstag Regensburg, dann in Straßburg Verfechter einer auf Ausgleich und politische Neutralität ausgerichteten Politik, mit der er durch die Annektion Ludwigs XIV. 1673/74 scheitert; schlägt mehre Angebote in kaiserliche Dienste zu treten, oder an das Reichskammergericht zu gehen, aus; Vetter des Seb.; stiftet sein Vermögen von 36.000 Goldgulden und sein Haus in der Rue des Serruriers für Stipendien an arme Jugendliche der Stadt Straßburg [2], die Bibliothek schenkt er der Universität.

[1] Ottos Sekretär in Münster und Osnabrück ist Lizentiat bei der Rechte Ernst Heiß/Heus, vgl. LIVET, a.a.O.
[2] Verwalter wird Dominik Dietrich, Ammeister und Scholarch in Straßburg. Zusammen mit der Stiftung Schenckbecher wiederholt Anleihengeber an den Rat der Stadt. Die Stiftung besteht bis heute.

WEITERE BIOGRAFIE/N  Duchhardt, Heinz / Dethlefs, Gerd / Queckenstedt, Hermann | "...zu einem stets währenden Gedächtnis" | S. 288f.


QUELLE    Lehsten, Lupold von | Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert | Bd. 2, S. 65f.
PROJEKT    Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert
DATUM AUFNAHME2024-02-01
DATUM ÄNDERUNG2024-03-07
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