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VERFASSERStiff, Ursula
TITELDie Wiedertäufer zu Münster
AUFLAGE2., veränd. Aufl.


ORTMünster
JAHR1990


ONLINE-TEXTAnregung für eine Abschlußbesprechung
SEITES. 40


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Anregung für eine Abschlußbesprechung

Für eine abschließende und zusammenfassende Besprechung der Wiedertäufer in Münster eignet sich das Bild 1  Medien mit den 3 Käfigen am Turm der Lambertikirche.

Für diese Besprechung können nur - stichpunktweise - einige Anregungen gegeben werden:
  1. Warum entstand gerade in Münster das Täuferreich?
  2. Wer waren die Träger der Täuferbewegung? War es eine frühe proletarische Revolution? Wer übte die Macht aus?
  3. Was wollten die Wiedertäufer eigentlich?
    Sie lebten in einer Zeit, in der man eine große Katastrophe unmittelbar erwartete (vgl. Bild 2  Medien).
    Das Bestreben eines jeden, der befürchteten Katastrophe zu entgehen, entspricht der menschlichen Natur. Ein Ausweg war nur innerhalb der religiösen Gedankenwelt der damaligen Zeit denkbar, d.h. sie mußte mit der Bibel übereinstimmen, bzw. sich durch die Auslegung der Bibel erklären und begründen lassen.
    In dieser Situation "offerierten" "Propheten" (von Gott gesandte Männer) eine Möglichkeit, der Katastrophe entgehen zu können: nämlich durch die "Wiedertaufe" die Zugehörigkeit zur "Gemeinde Christi" zu erlangen; und nach Münster - in das "Neue Jerusalem" - zu gehen - soweit man nicht glücklicherweise dort schon wohnte -, der Stadt, die als einzige von der erwarteten Katastrophe nicht betroffen werden würde.
    Diese Propheten konnten sich für ihre Führerfunktion auf keine andere Legitimation berufen als ihre persönlichen "Erleuchtungen", der sie dank ihrer Redebegabung demagogische Kraft verliehen. In dieser spannungsvollen Zeit, die man als unmittelbar bevorstehende Endzeit empfand, erschienen sie - zunächst Jan Matthys, dann Jan van Leiden - als die von Gott gesandten Führer einer von Gott ausgewählten Gemeinschaft.
  4. Um überhaupt die Wiedertäufer begreiflich zu machen, sei abschließend der Münsteraner Historiker Karl-Heinz Kirchhoff referiert, der mit der kirchengeschichtlichen Forschung daran festhält, daß die täuferische Gedankenwelt, wenn sie uns heute auch noch so fremd und merkwürdig erscheint, damals von den Täufern aller Schichten zunächst einmal religiös verstanden wurde und eine Macht über die Gemüter besaß, von der sich der Mensch unserer Tage nur noch schwer eine rechte Vorstellung zu machen vermag.







QUELLE    Stiff, Ursula | Die Wiedertäufer zu Münster | S. 40
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

DATUM AUFNAHME2004-04-28
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