QUELLE

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DATUM1940-09-16   Suche   Suche DWUD
AUSSTELLUNGSORTBerlin-Charlottenburg
TITEL/REGESTWalter Israel Beyth bittet darum, seinen Sohn Reinhard in Bethel belassen zu dürfen und nicht in ein Sammellager zu überführen
TEXT16.9.40
Vorstand Anstalt Bethel


183 63 P Wö/Wg.

Ihre Mitteilung w. 11. Sept. hat mich tief er-
schüttert, denn ich weiß, daß mein Sohn Reinhard
nur bei Ihnen gut aufgehoben war. Sein Aufent-
halt im Jahre 1935 zeitigte wesentliche Fort-
schritte und es war an zu nehmen, daß eine weitere
Pflege ihn wieder vorwärts bringen würde.
Aus Ihren Berichten glaubte ich auch zu er-
sehen, daß mein Sohn nicht zu den geistes-
kranken gezählt wird, sondern zu den durch
Die Krampfanfälle geistig geschwächten Per-
sonen bei denen eine Besserung möglich
ist. Ihre Pflege im Jahre 1935 ließ auch diese
Annahme berechtigt erscheinen. Ich bitte Sie
herzlich zu prüfen, ob mein Sohn nicht
doch bei Ihnen verbleiben kann.
Ich selbst bin blind auf fremde Hilfe
angewiesen und weiß nicht, wohin ich
mein Kind geben könnte. Sie können
wohl daher verstehen, daß ich keine Ent-
schlüsse fassen kann und Ihnen diese voll
und ganz überlassen muß. Ist Ihnen
bekannt in welche Sammel Anstalt die
Kranken von Wunstorf aus gebracht
werden sollen?

Ich begrüße Sie hochachtungsvoll

Für Walter Israel Beyth.
Chlbg. Niebuhrstr. 7


PROVENIENZ  Hauptarchiv der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
BESTANDunverzeichnet


PROJEKT    Erinnerungskultur in Ostwestfalen-Lippe / Nationalsozialismus
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.9   1900-1949
Sachgebiet8.5   Medizinische Versorgung, Ärztin/Arzt
DATUM AUFNAHME2004-06-30
AUFRUFE GESAMT3288