Territorien > Grafschaft Mark


 
 
 
 
Mark, Grafschaft

 
 
 
Burg Altena (Ausschnitt)
Burg Altena (Ausschnitt)  Medien

Das Grafengeschlecht von Altena-Mark, mit Everhard I. von Altena 1161 oder bereits mit Adolf 1122 zuerst belegt, ist aus einer Teilung des Hauses Berg um 1160 hervorgegangen. Eine Erbteilung der Söhne Everhards I. um 1175 führte zur Begründung der isenbergischen Linie und damit des Grafenhauses Limburg durch Arnold, während der jüngere Bruder Friedrich zum Stammvater des Hauses Altena-Mark wurde. Sein Sohn Adolf I. führte 1202 nach seiner 1198 von einem Dynastengeschlecht erworbenen Burg an der Lippe bei Hamm den Namen "de Marke", der seit 1225 allein zur Bezeichnung des Herrschaftsbereichs der Grafen von Mark gebräuchlich wurde. Nach einer letzten Teilung 1249, die 1262 rückgängig gemacht wurde, gelang bis zur Vereinigung 1392 mit dem neuen Haus Kleve ausgehend von westfälischen Gerichts- und Grundrechten, der Vogtei über die Reichsabteien Essen und Werden und mit denn 1288/89 gegen den Oberlehnsherrn, das Erzbistum Köln, errungenen Befestigungsrecht, der Aufbau eines geschlossenen Territoriums. Es umfaßte Ende des 14. Jahrhunderts ein Gebiet südlich der Ruhr im Einzugsgebiet von Ennepe, Volme und unterer Lenne, das im Norden lediglich durch die Grafschaft bzw. Reichsstadt Dortmund unterbrochen war.

Erst im 15. Jahrhundert wurde der Mark das 1444-1449 durch Herzog Johann von Kleve gegen Kurköln gesicherte Gebiet von Stadt und Börde Soest angeschlossen, dafür ging 1444/1445 die Herrschaft Bilstein im südlichen Sauerland an Kurköln verloren. Seit der 2. Hälfte des 13.Jahrhunderts wurde eine Ämterverfassung begründet, die um 1350 ausgebildet war. Wichtig wurden Heiratsverbindungen seit dem Ende des 13. Jahrhunderts, so mit Berg 1274 und insbesondere durch Adolf II. (1328-1347) mit Margaretha von Kleve, wodurch ihr Sohn Adolf III. 1368 in Kleve folgte und Mark seit 1393 jeweils an jüngere Brüder fiel, ehe Herzog Johann I. es 1461 endgültig mit Kleve vereinigen konnte und die Mark klevisches Nebenland wurde. Wiederholt besetzten Angehörige des Hauses die Bischofsstühle von Köln, Lüttich, Münster und Osnabrück. Hervorragende Quelle des Grafenhauses ist seine 1357/58 durch Levold von Northof geschriebene Chronik. Im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit fiel Mark an Brandenburg. 1807 wurde sie im Frieden von Tilsit an Frankreich abgetreten, 1808 dem Großherzogtum Berg angegliedert und 1813 der preußischen Provinz Westfalen angeschlossen.

Quelle: Alfred Bruns, in: Gerhard Taddey, Lexikon der Deutschen Geschichte, Stuttgart:  Alfred Kröner Verlag, 1998, S. 809
Weitere Ressourcen zum Thema
im Internet-Portal:
Literatur | Online-Texte | Ereignisse |
Quellen | Personen | Landesherren |
Karten | Medien | Projekte | Links |