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Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 21.09.22
Ein deutscher Barockmaler an europäischen Höfen
Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Wolfgang Heimbach im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster widmet dem Maler Wolfgang Heimbach die Ausstellung "Ein Barockmaler an europäischen Höfen" (22.9. bis 4.12.), die ab Donnerstag (22.9.) geöffnet ist. Der Künstler Wolfgang Heimbach (zirka 1613-1679) zählt zu den begabtesten, aber wenig bekannten deutschen Malern des 17. Jahrhunderts. Die Liste seiner Auftraggeber liest sich dagegen wie das "who is who" der europäischen Oberschicht seiner Zeit.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, das bereits Mitte des Jahres Werke Heimbachs präsentierte. In Oldenburg wurde Heimbachs Kunst und Leben unter dem Aspekt seiner Gehörlosigkeit betrachtet. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster beschäftigt sich mit Heimbach als Reisekünstler.
Die Ausstellung in Münster schafft eine neue Perspektive auf das bewegte, von zahlreichen Ortswechseln geprägte Leben und Schaffen Heimbachs. "Wolfgang Heimbach ist ein bislang wenig bekannter Künstler des Barocks, zu Unrecht, wie die Ausstellung zeigt. Als Reisekünstler verfeinerte er seine Fähigkeiten bei jeder Station, wie z.B. in Kopenhagen oder Rom. Gerade im Umgang mit Licht und Schatten wurde Heimbach auf seiner Italienreise zu einem Meister," sagt Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
Einen Einblick in das vielseitige Werk des gebürtigen Norddeutschen bieten 45 herausragende Gemälde aus internationalen Museen: Filigrane Kleinformate mit einem großen Detailreichtum sind ebenso zu sehen wie in Hell-Dunkel-Manier beleuchtete Genredarstellungen, Porträts und religiöse Heiligenbilder.
Das LWL-Museum ist bereits seit längerer Zeit im Besitz von fünf Werken Heimbachs, unter anderem sein Selbstbildnis, ein Porträt von Fürstbischof Bernhard von Galen, sowie das Porträt des Papstes Innozenz X. 2020 und 2021 wurden zudem zwei weitere Werke erworben. "Durch diesen Besitz gab es schon länger die Idee, eine Ausstellung zu Wolfgang Heimbach zu machen", so der Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Dr. Hermann Arnhold. "Die Kooperation mit dem Landesmuseum in Oldenburg gab schließlich den finalen Anstoß. Die Kunst Heimbachs verdient es, in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen zu werden. Die Tätigkeit Heimbachs als Hofmaler von Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen verdeutlicht zudem seine Bedeutung für die Region."
Die Ausstellung biete die Chance, die verschiedenen Stationen in Leben und Werk Heimbachs nachzuzeichnen und die Gemälde in Bezug zu den jeweiligen Auftraggebern an den unterschiedlichen Orten und ihrem Umfeld zu setzen. Die Werke wurden dabei auf Einflüsse untersucht, denen Heimbach auf seinen Reisen ausgesetzt war und die er jeweils unterschiedlich verarbeitete. Arnhold: "Über diese Auseinandersetzung fand der Maler schließlich zu einer für ihn charakteristischen Bildsprache, die sich in seinen zumeist kleinformatigen und feinmalerischen Gemälden zeigt."
Seine Figuren zeichnen sich durch ihre ovalen Gesichter mit den rund geschwungenen Augenbrauen aus. Sie haben sich häufig zu nächtlicher Stunde in einem Innenraum um einen Tisch versammelt, der nur durch Kerzenschein beleuchtet wird. "Durch wichtige Anhaltspunkte wie Signaturen, Jahreszahlen und Ortshinweise auf den Werken, zudem Rechnungen und Briefe konnten wir das Schaffen Heimbachs in einer Weise aufbereiten, die es vorher zu dem Künstler noch nicht gab. Damit wird der wichtige künstlerische Beitrag eines scheinbar vergessenen Künstlers auch für die Neuzeit dokumentiert," sagt die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Judith Claus.
Am Eröffnungstag, 21.9., ist der Eintritt ab 18.30 Uhr im LWL-Museum für Kunst und Kultur frei.
Gefördert wird die Ausstellung von der Rudolf-August Oetker Stiftung und den Freunden des Museums für Kunst und Kultur e.V.
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Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
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