Katholische Kirche in Unna-Hemmerde
Friedhofsweg 3 • 59427 Unna-Hemmerde
Die katholische Kirche in Hemmerde verkörpert als siebenachsige Saalkirche im Rundbogenstil einen für preußische Kirchenbauten in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts typischen Stil. Das gewölbte Dach wurde als hölzerne Bohlenlamellen-Konstruktion gefertigt.
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Westfälische Kirche in preußischem Stil
Bei der katholischen Kirche in Hemmerde handelt es sich um den einzigen Kirchenentwurf von Philipp Leonard Pistor, der nachweislich verwirklicht und bis heute erhalten ist.
Nach jahrzehntelangem erbittertem Streit der Katholiken und Protestanten um die Kirchennutzung wurde den Lutheranern die alte, aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche überlassen, während mit Unterstützung des preußischen Königshauses den Katholiken ein Neubau zugestanden wurde.
Den Plan der Kirche entwarf Pistor, der von 1779 bis 1817 das Amt des Landbaumeisters inne hatte, 1822. Er konnte sich dazu der Typenentwürfe bedienen, mit denen das Berliner Oberbaudepartement Baugestalt und Bauausführung von Kirchen, Pfarrhäusern oder Schulen in den Provinzen zu vereinheitlichen suchte. Die katholische Kirche in Hemmerde verkörpert als siebenachsige Saalkirche im Rundbogenstil einen für preußische Kirchenbauten in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts typischen Stil.
Der Stil wird in Hemmerde noch durch das gewölbte Dach als hölzerne Bohlenlamellen-Konstruktion unterstrichen, die Pistor in Anlehnung an den bedeutenden preußischen Landbauarchitekten David Gilly auch in der Grafschaft Mark heimisch zu machen suchte. Das Dachwerk ist nach Kriegsschäden in derselben Krümmung, jedoch als Eisenkonstruktion wieder hergestellt worden, und auch der heutige Turm ist die Folge einer nachträglichen Erhöhung.