Im Rahmen einer lockeren Runde im Kreis der Volontäre der LWL-Archäologie für Westfalen kam ich als Mitarbeiter des Fachreferates für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie im Mai letzten Jahres mit Marcus (kluger Mensch, s. o.), dem Volontär der Museumspädagogik des LWL-Archäologiemuseums in Herne ins Gespräch. Dabei zeigte sich sehr bald, dass es durchaus in seinem Interesse war, das im Museum theoretisch und optisch zu fassende Ergebnis unserer Tätigkeiten auch einmal in seiner praktischen „Entstehung“ zu fassen. Da der LWL den Volontären dankenswerterweise die Möglichkeit bietet, auch in über das eigentliche Aufgabenfeld eines jeden Volontärs hinausgehende Tätigkeitsbereiche hinein zu schnuppern, war der Entschluss von Marcus relativ schnell gefasst: Die Volontäre des Museums sollen ein Praktikum im Bereich der Feldarchäologie absolvieren. Und da auch die Stadtarchäologie Paderborn an dieser Gesprächsrunde beteiligt war, boten sich auf einmal sogar zwei Praktika in unterschiedlichen Bereichen an: zum einen der Einsatz im wichtigen Bereich der Stadtarchäologie, zum anderen ein Einsatz auf der Holsterburg, jener Anlage also, welche gegenwärtig die Mittelalterforschung in ganz Europa elektrisiert. Ersteres ist bereits absolviert und im Rahmen eines Erfahrungsberichtes auf diesem Blog dokumentiert, letzteres steht nun im Juli an.
Ereignisse werfen ihre Schatten bekanntermaßen voraus. Und so haben natürlich auch auf der Holsterburg bereits jetzt die Planungen hinsichtlich dessen begonnen, was wir den Praktikanten nun am Ende tatsächlich „auf’s Auge drücken“. Wir müssen also eine Stelle innerhalb der Burg ausmachen, welche binnen kürzester Zeit die Möglichkeit bietet, den Praktikanten, basierend auf den oben genannten Maßgaben, Erfahrungen in sämtlichen für die Feldarchäologie wesentlichen Tätigkeiten zu vermitteln. Sie sollen mit dem Grabungswerkzeug arbeiten, sie sollen erkennen, freilegen, beschreiben, fotografieren und zeichnen (kurz dokumentieren), ihre Erkenntnisse in die Datenbank einpflegen – und dies alles an einer Stelle, die uns in der Dokumentation der Anlage weiterbringt, den Praktikanten gleichzeitig deren Komplexität und Schwierigkeit vor Augen führt und – auch das darf nicht zu kurz kommen – den Spaß an der Arbeit vermittelt. Nach mehreren teaminternen Diskussionen sind wir nun der Meinung, eine solche geeignete Stelle ausgemacht zu haben. Die groben Vorarbeiten erledigen wir nun sukzessive in den nächsten Wochen, im Juli sind dann die Praktikanten am Zug.