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Aus einem Zeitungsbericht von 1808


„Er ist zu Horst an der Ruhr geboren. ... So wie damahls auf dem platten Lande der Schulunterricht äußerst mangelhaft war, so hatte er, besonders da die Schule entlegen war, auch nicht einmahl eines gewöhnlichen Unterrichts sich zu erfreuen; seine Eltern bedurften seiner Beyhülfe, und beschäftigten ihn in der Mühle bey'm Abmahlen des Getreides. Da sie aber doch seine Laufbahn mit einem Dienst außer dem Hause anfangen zu müssen glaubten: so verdungen sie ihn, als Knaben von 12 Jahren, als Schweinehirten bey einem Bauern der Nachbarschaft. ... Er verließ den Dienst, gab sich an's Kohlenschieben, und nachher in eine Grube, wo er auf den Kohlenhau angestellt wurde. Er war beynahe 17 Jahre alt, als ihm auch diese Arbeit nicht weiter gefiel und er sich bey einem Schreinermeister in die Lehre gab. Hier fühlte er sich auf einem Wege, der mit seinem Hange näher verwandt war, und nach Verlauf eines Jahres wurde er in dieser Profession schon als Meister erkannt. Er setzte sein Handwerk während 3 Jahre mit 4 Gesellen ununterbrochen fort. ...
Sein Sinn war indessen immer auf mechanische Arbeiten höherer Art gerichtet; er wendete seine wenige Muße in freyen Stunden dazu an, sich mit der Arithmetik u. Mathematik bekannt zu machen, und sein eigenes Nachdenken, seine Versuche, womit er die für sich abstrahirten Sätze der Mechanik prüfte, führten ihn immer weiter in dieses Feld der Wissenschaft, wo ihn nichts als sein Genius leitete. So setzte er sich unter andern eine Maschine zum Wasserheben ganz nach seiner eigenen Idee zusammen. ...“

 

Zitiert nach: Hedwig Behrens, Mechanikus Franz Dinnendahl, Köln 1970, S. 75ff.

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