Aus einem ärztlichen Bericht über Arbeiterinnen in der Ravensberger Spinnerei, 1874:
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„"Die häufigsten Krankheitserscheinungen bei den Arbeiterinnen [...] sind der Katarrh der Lungen, der Nase, des Kehlkopfes und des Schlundes, namentlich der Lungen. Dieselben sind hartnäckig den Heilmitteln widerstrebend, wiederkehrend, befallen besonders mitunter die neu eingetretenen Arbeiterinnen, werden nach stattgefundener Gewöhnung an den schädlichen Reiz seltener oder kehren nur bei Temperaturschwankungen wieder. Der Grund ist theils in dem Staub zufinden, der die Luft der Säle erfüllt, theils in den Temperatur-Differenzen der Luft in den Sälen und außerhalb, theils in der diesen nicht entsprechenden unvollkommenen Bekleidung; nach Anbringung der Ventilations-Vorkehrungen in der Ravensberger Spinnerei ist es um vieles besser geworden. Daß die anhaltende Einwirkung des Staubes auf die Lungen das Contingent des später der Lungen-Tuberculose (im weiteren Sinne) Amheimfallenden vermehrt, ist nicht unwahrscheinlich, entzieht sich jedoch bei dem häufigen Wechsel der Arbeiterinnen der ärztlichen Beobachtung.“
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Zitiert nach: Bernd Hey (Hg.), Geschichtsabläufe. Historische Spaziergänge durch Bielefeld, Bielefeld 1990, S. 136-138.
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