[ Start | Die Folgen | Das Beispiel eines Auswandererbriefes ]
   
  zurück
„Femme Osäge Den 13 Januar 1861


Mein jungst geliebt Freund Rehorst ich sage noch einmal mein herzlichsten Dank für alle Mühe und Liebe die Sie an mir benensen haben. Und den wünsche ich und meine Frau und Kinder Sie und ihre ganze Familie langes Leben und bestandige Gesundheit, und Gottes Gluck und Segen. Und geliebte Rehorst u. alle liebende Freunde die ich in Lotte verlassen habe nun will ich auch meine Reise mittheilen und wie es mir bis hieher gegangen hat. Alle bekannte die es noch gerne wünschen um genau zu wissen von mir. 8 Tage waren wir noch auf Grund und Boden in Bremen und in Bremerhafen, und da den Freitag morgen ging es den von Bremerhafen fort, da hört nun das Leben auf die ersten 2 Tage hatten wir gleich Sturm, und da wurden sie alle Seekrank, ich aber nicht. Die anderen aber lagen alle. da ging das arme Leben los. Ach wären wir in Lotte geblieben das wäre für uns das beste gewesen. Das dauerte aber alle nicht lang. das ist auch alle unser Sturm gewesen den wir gehabt haben. sondern nur immer Windstill wir haben eine lange Reise gehabt aber eine gute Reis, wir sind gerade 9 Wochen auf der großen See gewesen. Und der Kamp ist bei uns an gekommen, der war nur 7 Wochen auf der Wasser gewesen, den 24 November kamen wir in Neuolins und wir kamen sogleich des Nachmittags auf das Dampfschiff als wir des morgens gekommen waren, und da kamen wir den ersten December in Sanktlouis, da hat uns ein Mann mit Namen Kallmeier mit dem Wagen nach seinem Haus geholt. Da ging das Leben wieder los, da hieß es Brüggemann ist gekommen; da kam ich bei alle Lottsche Leute, da hat es den die nacht Durchgegangen zum Besuch, der erste war der alte Meier aus dem Osterberge oder Kalthof und sein Schwieger Sohn Teckemeier, und da nach Wilhelm Lamping, und dan Dreier von Gofelde. Florens Prige Heinrich Schemmer, Rudolf Brokmann und Lammeier aus Schulten Heuer sein Sohn, und noch viele andere und noch viele aus Kapeln die habe ich alle in Sankt Louis angetroffen. Es war als war der verlorene Sohn zu seinem Vater zurückgekommen, so haben wir gefeiert. Da ging es fort herunter nach Femme Osage, mit einem Mann mit namen Karl Bäcker auf den Wagen Der war mit Schweine nach Sanktluis gewesen, der war mit seinem Wagen und Pferde bei dem Gerlemann aus Selke. Da war der Krumme Lamping für Stallknecht, der sagte uns das, daß wir damit kommen könnten. Und da sind wir 2 Tage unterwegs gewesen bis nach Femmeosage. Femmeosage gehört nach Sankschales, es ist aber 12 Stunde von Sankschals, und wir sind von Sanktlouis 18 bis 20 Stunde, das heißt aber Deutsche stunden, nun entlich kamen wir bei unsern Wohnung an, das heißt aber unvermutet, wir wollten noch 2 stunde weiter, da kamen wir erst bei einem Haus (unleserliche Zeile) Heinrich Gerlemann aus Selke da fragte sie mich ob ich Brüggemann aus Lotte wäre, da sagte ich Ja. da brachte uns sein Knecht mit Namen Pungmann aus Kappeln nach dem Hause wo wir hie kommen sollten, wie wir heraus kam da stand mein Bruder auf dem Wege und führte uns ins Haus hinein, nun waren wir da das ist wo wir jetzt wohnen, und das Haus gehört einen Mann mit namen Friedrich Bierbaum von der Felpe, der hat seinen Haushalt aufschließen müssen, seine Frau ist ihm weggelaufen, nun habe ich ihm seinen Platz abgerentet 25 Akker Land & Akker sind 3 Scheffelsaat den Akker zu 1 ½ Thaler auf 1 Jahr von den 1. März auf das Jahr 1861 bis auf das Jahr 1862 den 1. März, und da habe ich Haus, Rauchhaus Stall, und Holz zum brennen, und auch noch ein halben Akker im Garten, das alles für die 37 ½ Thaler, und da habe ich ihm abgekauft an Hausgeräth 2 Bettstelle einen Tisch einen Doppeltschrank und allerlei andere Kleinigkeiten an Hausgerath, 21 Hühner 1 gut Pferd welches im März ein Füllen bekämmt und einen guten Wagen und ein Sattel und Ferdgeschirr das kostet nur allzusammen 100 und 9 Thaler sonst kostet einen neuen Wagen 65 Thaler, und auch so ein schönes Pferd über 100 Thaler. Und dann habe ich ihm Hafer abgekauft 65 Stiege für 14 Thaler, der Hafer wird draußen aufgepakt in runden Haufen das heißt im Stack. hernacher hat der Birbaum Aksjon gehalten da haben 100 Garben oder 5 Stiege allemal 2 Thaler gekostet. Dieses alles habe ich ihm unter die Hand abgekauft, da sind noch wohl 50 Thaler an verdient, nun bin ich erst fertig, da wurde Aksjon gehalten, da gings alles, da wurde alles Theuer bezahlt dan wird auf 9 Monat Kredit ausgestellt, da habe ich Kühe gekauft und ein kleines Kalb das ist 1 Monat alt für 25 Thaler. Und dan kaufte ich Korn das ist der Türkische Weize, der wird abgehauhen und auf den Lande in Haufen gestellt, und dan bekommt man aus jeden Haufen 2 bis 3 Busse Korn, und mit den Stroh wird das Vieh gefüttert, Pferde und Kühe, da wachsen große Blätter dran, ich habe mir 34 Haufen gekauft es kostet mir in der Haufen 45.90 Send was wird den bei Haufen verkauft dieser Weize ist das wichtichste in Amerika davon lebt Mensch und Vieh und andere Haus geräth habe ich in der Aksjon gekauft allzusammen gerade für 6 Thaler nun war ich erst fertig. aber das rechte Fehlte noch das ist Fleisch aber erst habe uns die Leute vieles gegeben aber das reicht nicht hin und ich habe mit den alten Röwer getauscht 2 Hanens dafür habe ich wohl 20 Pfund Speck für bekommen, das heißt für mit die Mettwurt ein Schinken werfen. Er hat heute 2 Schwein geschlachtet das 1 hat gewogen 400 und 70 Pfund ihr sollt aber nicht denken das Lügen sind das ist auf Ehre war. Nun wo kommt mehr Fleisch her, mein Bierbaum hatte noch 3 Schweine und auch noch etwas Korn. Die Schweine sollte ich gerne haben aber da hieß es er hat dich angeführt aber die Stunde des Glücks kam doch für mir dar war den 6. Januar da habe ich ihm abgekauft für 21 Thaler Schwein und Korn hinweg. Doch 400 und 50 Pfund nun wollen wir sie noch 3 Wochen futtern der Preis ist hier in der Fetten Schwein das Pfund 6 Send, 100 Send ist ein Thaler. Bis hirher hat meine Tochter geschrieben von den Türkskenweizen mehl wird alle morgen und alle abend Brod gebaken Soviel das man es noch aufist da wird den Fleis zugebraten wie es geschiet aber das ist auch das ganze es wird auch von weizen mel Brod gebaken das tudt ein ieder selbst das Tun auch wir esen und Trinken das ist die Wahrheit das ist hie besser wie es die geringe Klasse nicht haben kann in Deutschland, Aber das ist auch gerade alles was ein menchs hir hat wir wohnen hir noch auf einen glücklichen ort noch simlich Flach und Ebene und alle zwischen Deutsche sonst ist Amerika berge und Hügel ein jeder sagt mir wen 1 Jahr vorbei ist dann denke ich nicht mehr nach Lotte aber ich sage einen jeden und wen ich alt werde 900-99 Jahr wie metusalato werde es hir nicht gefallen ir solt nicht denken er hat das heimweinen nein lange nicht das werde ich wol für sorgen das es mir nicht get wie meinen gelieber zatler Friedrichs Der sage ach das seliche Lotte und er kann nicht wieder hin komen ich sage euch Familie die kein geld haben die bleiben da. Ledige personen die können sich immer helfen und auch gut gelt verdienen. Wir sind alle noch am Leben und gesund. Einen herzlichen Dank an Sie und ihre Frau und Kinder und ihr ganzes Haus Lebet Wohl

Wilhem Brüggemann“


Zum Seitenanfang 
 
Der LWL -  Freiherr-vom-Stein-Platz 1 -  48133 Münster -  Kontakt -  Impressum