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Die Emperstrasse von Elberfeld nach Hagen, 1789
Die Emperstrasse von Elberfeld nach Hagen
Aus: Friedrich Christoph Müller, Choragraphie von Schwelm. Anfang und Versuch einer Topographie der Grafschaft Mark, Lemgo/Leipzig 1789
8 x 11,2 cm (Platte)
Stadtarchiv Schwelm
1800 wanderte Justus Gruner durch das


„Der Weg ist, wie eine einzige Gewerbetreibende Stadt, nur manchmal von stilleren romantischen Naturparthieen, wie zur Erholung des gesättigt ausschweifenden Blickes, durchschnitten. Die Heerstraße ist zu beiden Seiten mit Fabrikhäusern und Arbeiterwohnungen von allerlei Art garnirt – ein beständiges lebenvolles Getreibe; ein unaufhörliches arbeitsames Geräusch von Mühlen, Hämmern, Spindeln, u.s.w.; überall thätige Menschen, überall rege Hände und zufriedner Fleiß; lange Karavanen von schwer beladnen Frachtwägen, welche die Produkte der Erwerbsamkeit aus-, und Wägen voll Kohlen und Eisen, welche den Arbeitsstoff zuführen; dazwischen manchmal ein augenblikliches stilles Thal, oder die ruhige heitre Höhe eines Hügels, von dem man die durch Natur und Industrie gesegnete lachende Gegend überblikt – wahrhaftig! es ist kaum möglich, alle diese einzelnen schönen Gegenstände mit vollem Genuß aufzufassen, noch weniger aber ihn im richtigen Detail wiederzugeben, oder durch eine (währe sie auch noch so dichterisch) unvollkommne Beschreibung vor die Phantasie des Lesers hinzaubern, und ihm den Genuß durch Mahlerei ersezzen zu wollen.“

 
Aus: Justus Gruner, Meine Wallfahrt zur Ruhe und Hoffnung oder Schilderung des sittlichen und bürgerlichen Zustandes Westphalens am Ende des achtzehnten Jahrhunderts, Bd. 2, Frankfurt a.M. 1803, S. 350-352.

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