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Nachlassinventar von Charlotta Catharina Kannegießer aus Brilon, 1794
Bildnachweis
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Während Gebäudegrundrisse in architekturgeschichtlicher Hinsicht Auskunft über Separierungs- und Spezialisierungstendenzen geben, ermöglichen Nachlassinventare die Rekonstruktion früherer Wohnausstattungen, denn sie listen akribisch genau die Gegenstände eines Haushaltes beim Tode seines Eigentümers auf. Damit lassen sich ebenso Neuerungen beim Mobiliar und bei der Sachkultur und damit Novationsverhalten der ländlichen wie städtischen Schichten herausarbeiten.
Ein solches Beispiel, das unten aufgeschlagen gezeigte „Verzeichnis des in dem Nachlaße der verstorbenen Frau Bürgermeisterin Johann Heinrich Unkraut, geborene Catharina Charl. von Germeten vorzufindenden Mobiliar Vermögens“ (rechte Seite), listet alles Raum für Raum auf:
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Nachlassinventar der Catharina Charlotte Unkraut, Witwe eine Briloner Bürgermeisters, 1839 Bildnachweis
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„Auf der Entree des Hauses.
1 Schrank hinter der Hausthür
1 kleiner Schrank mit Tischblatt.
1 Gartenbank
1 ord. Bank.
1 Haus Uhr
1 Laterne.
Auf der Eckstube
1 Komode.
1 Tisch mit Wachstuch
7 Familien Portraits
6 do do
2 do do
2 do do
2 Bilder in Eisen.
1 do Madonna.
1 Christus Bild.
1 Kronprinz
1 Spiegel
1 Ahorn Tisch
Aufm Wohnzimmer.
1 Glaserschrank
1 Comode
1 Tafel Uhr
1 Sofa
6 Stühle hölzerne
1 Sessel
1 do .“
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Nach dem Mobiliar folgte der Viehbestand, dann das „Bettenwerk“, die Acker- und sonstigen Geräte, das Kupfer- und das Messinggeschirr, das Eisen- und Blech-Küchengeschirr, das Silbergeschirr, „Gold und sonstige Präziosen“, Glas und Porzellan, Leinwand und Flachs, Garn, „Kleidungsstücke von Mama“, Geld, „Fourage und Lebensmittel“, „Ausstehender Roggen“ und Klee.
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