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Andachtszettel mit göttlichem Auge, um 1790/1800 Bildnachweis
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Zwischen den Zeiten: Ausdruck des "Laboratoriums", der Phase der Erprobung, sind auch die Neugestaltungen bei Andachtsbildern - wie dem abgebildeten: statt Heiligendarstellungen erscheint das strahlende Auge Gottes über einem Altarblock, auf dem rings um den strahlenden Namen „Gott“ vermerkt ist: „weis a.“ – „sieht a“ – „richt a.“ – „hört a“ – und das „a.“ steht für „alles“.
Die Deutung liefert Bernard Overbergs „Christkatholisches Religions-Handbuch“: der Allwissende Gott überwacht das Wohlverhalten der Menschen. Damit wird an die Verantwortlichkeit des Menschen für sein Handeln erinnert. Religion soll helfen, den „guten Menschen“ zu bilden, sein Gewissen zu schärfen und ihn zu selbständigem, vernunftgeleiteten Handeln zu führen.
Solche Andachtsbilder wurden als Fleiß- und Belohnungszeichen bei Schulprüfungen verschenkt und in Gebetbücher eingelegt.
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