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Bettstellen der Knechte, 1924

Kreuzgang des Klosters Dalheim mit Betten der Knechte, 1924
Fotographie
WAD Münster
Reproduktion aus: Roland Pieper, Dalheim. Pfarrort - Kloster - Staatsdomäne, hg. vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2000, S. 185.

Aus: Roland Pieper, Dalheim. Pfarrort – Kloster – Staatsdomäne, Münster 2000, S. 177, 179:


„Der Personaletat der neu gegründeten Domäne von 1803/04 zeigt deutlich, daß man die Klosterwirtschaft zunächst mit nur geringen Änderungen übernahm. Steltzer erhielt samt seinem Bedienten und Futter für zwei Pferde 300 Rt jährlich, sein Verwalter Kleemann 100 Rt, die Hauhälterin 30 Rt; Nachtwächter Thielen erhielt zu 62 Rt Lohn freie Wohnung im Pforthaus. Die übrigen Angestellten wurden – wie schon in der Klosterzeit – in Naturalien etwa in benötigter Menge und etwas Lohn ausbezahlt: Gärtner Müller 30 Rt, Bäcker und Bierbrauer Rebbe 20 Rt, der Wagner und Wassermeister 32 Rt, der Grobschmied Gohring 12 Rt, der Müller Meyer 13 Rt, der Hofmeister Müller 22 Rt, die beiden Ochsenknechte je knapp 10 Rt, der Schweinehirt 12 Rt, die vier Mägde, die Küchenfrau, Schäferbursche Vollmer und der Schweinehirtenbursche je 6 Rt. Naturalien weit über ihren Bedarf hinaus erhielten die drei Schäfer (je 5 Rt), deren 220 eigene Schafe sie auf Kosten der Domäne füttern durften, die beiden Fohlen- und Rinderhirten (je 22 Rt), die vier Großknechte (je 19,5 Rt) und die 6 Kleinknechte (je 16,5 Rt). Nur im Sommerhalbjahr waren zwei Hirtenjungen zu 10 Rt und Naturalien eingestellt. Schmied, Wagener, Hofmeister, Bäcker und Müller erhielten dazu täglich 3 Maas Mittelbier, alle anderen ebensoviel Dünnbier. Insgesamt beliefen sich die Personalkosten für die 38 Angestellten – die teilweise große Familien hatten – auf 928 Rt Geld, 29.848 Pfund Brot, 1004 Pfund Speck, 624 Pfund Butter und 14.872 Pfund Käse – alle Naturalien aus eigener Herstellung.
[...]
Im Herbst 1824 waren auf der Domäne 71 Personen fest angestellt: Der Erste Verwalter, der mit seiner Frau eine Wohnung im Ostteil der Meiereischeune mietfrei bewohnte, zwei Haushälterinnen für die Administratorwohnung, ein Ackervogt, ein Hofmeister, 15 Groß- und 14 Kleinknechte, ein Schmied mit Gehilfen, ein Gärtner, der gleichzeitig als Tierarzt fungierte, ein Müller, ein Schreinermeister, drei Brenner, drei Ochsenknechte, ein Bäcker, der gleichzeitig auch Brauer und Nachtwächter war sowie weitere, nicht einzeln aufgeführte Bedienstete.“

 
Johannes Frintrop und seine Belegschaft
Johannes Frintrop (links) Gutsverwalter der Domäne Dalheim vor einem südlich der Zehntscheune aufgebauten „Dalheimer Reuter“, um 1930
Fotographie
Privatbesitz (Hans-Joseph Frintrop, Lichtenau-Dalheim)
Reproduktion aus: Roland Pieper, Dalheim. Pfarrort - Kloster - Staatsdomäne, hg. vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2000, S. 188.

Belegschaft der Domäne Dalheim (rechts) beim Erntedankumzug, Anfang der 1930er Jahre
Fotographie
Privatbesitz (Hans-Joseph Frintrop, Lichtenau-Dalheim)
Reproduktion aus: Roland Pieper, Dalheim. Pfarrort - Kloster - Staatsdomäne, hg. vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2000, S. 227.
Links im Bild: der 1855 erbaute Wanschuppen: auf dem oberen Boden der ehemaligen Kirche wurde "eingebanst". Die Banse ist ein Scheunenraum für Korn.
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