Einführung


 
 
 
Unter dem Titel "Wie wir wurden, was wir nicht werden sollten. Frauen im Aufbruch zu Amt und Würden" entstand in Kooperation zwischen dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster, dem LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund und dem LWL-Museumsamt für Westfalen eine Wanderausstellung, die vom 04.07.2009 bis 01.05.2011 an insgesamt elf Stationen in Westfalen-Lippe gezeigt wurde.

Zudem fand im Vorfeld der Ausstellung eine Tagung zum Thema statt unter dem Titel: "Politische Partizipation von Frauen im 20. Jahrhundert“. Beide Veranstaltungsformen wurden in einem Katalog publiziert, der die Grundlage für diese Internetpräsentation darstellt.

Anlass der Ausstellung und der Tagung waren drei Jubiläen: Im Wintersemester 1908/09 durften Frauen erstmals in Preußen regulär studieren. Zehn Jahre später erhielten sie das aktive und passive Wahlrecht und übten es 1919 erstmals aus. 1949 schrieb das Grundgesetz die Gleichberechtigung beider Geschlechter fest.

Die Ausstellung zeichnet am Beispiel von Westfalen den hürdenreichen Weg von Frauen im Aufbruch zu Amt und Würden nach und beschreibt an ausgewählten Biografien Gelingen und Scheitern, Chancen und Preis der neuen Möglichkeiten. Sie fragt danach, wie Frauen unterschiedlicher sozialer Milieus diese neuen Leitbilder rezipierten, modifizierten oder sogar eigene Leitbilder formten. Über Objekte, biographische Skizzen und Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden Einblicke in ganz persönliche Pionierleistungen gegeben.
Zeitlich spannt die Ausstellung einen Bogen von den Akademikerinnen und Politikerinnen der ersten Stunde bis zu den Frauen in den frühen 1960er Jahren. Dieser Zeitraum von etwa 60 Jahren lässt einerseits die Langlebigkeit rechtlicher Hürden und Mentalitäten erkennen und ermöglicht andererseits eine Retrospektive auf Wertvorstellungen und Leitbilder verschiedener gesellschaftlicher Milieus und Generationen.

Im Tagungsteil diskutieren sieben Beiträge anhand regionaler und kollektivbiografischer Untersuchungen neue Partizipationskonzepte und vermitteln ein vertieftes Verständnis des politisch wie gesellschaftlichen Engagements von Frauen vom Kaiserreich bis zur Gegenwart.

Im Rahmen seines Schwerpunktes 'Frauen- und Geschlechtergeschichte' möchte das Internet-Portal "Westfälische Geschichte" des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte neben dieser Internetpräsentation den Auftakt geben für ein nachhaltiges historisches Projekt zum Thema "Politische Partizipation", das nach den Umständen und Rahmenbedingungen von bürgerschaftlichem Engagement von Frauen fragt. Angesprochen sind historisch Interessierte aus Geschichtswerkstätten, Heimatvereinen und der Fachwissenschaft, die Materialien, eigene Forschungsergebnisse oder bereits vorhandene Präsentationen zu diesem Thema interaktiv und im Forschungsverbund mit anderen diskutieren und nachhaltig sichern möchten.


Ansprechpartnerin
Dr. Julia Paulus, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Karlstrasse 33, 48147 Münster (0251/591-5880) E-Mail: julia.paulus@lwl.org

Konzept (Internet)
Dr. Julia Paulus, Dr. Marcus Weidner

Redaktionelle Mitarbeit (Internet)
Dr. Julia Paulus, Alexander Schmidt, Britta Thieme, Dr. Marcus Weidner



 Teil 1: Ausstellung
 Teil 2: Tagung


Cover der Publikation 'Frauen in Amt und Würden'

Publikation – online
, 37 MB


Die verschiedenen Lebenswege einiger dieser Zeitzeuginnen wurden im Rahmen von  Interviews dokumentiert.


Weitere Informationen finden sich auch unter dem  Schwerpunkt 'Frauen- und Geschlechtergeschichte'
 

Teil 1: Ausstellung

Wie wir wurden, was wir nicht werden sollten. Frauen im Aufbruch zu Amt und Würden

 
 
 
 1. Leitbilder. 1908 – 1919 – 1949
Vordenkerinnen | Olympe de Gouges (1748-1793) / Louise Otto-Peters (1819-1895) / Hedwig Dohm (1831-1919) / Lily Braun (1865-1916) / Clara Zetkin (1857-1933) / Anita Augspurg (1857-1943) / Minna Cauer (1841-1922) / Helene Lange (1848-1930)

 2. Schranken – Hürden – Umwege
Harte und weiche Hürden: Woran Frauen scheitern konnten | Lebenswege: Marie Torhorst (1888-1989) und Adelheid Torhorst (1884-1968) / Theanolte Bähnisch (1899-1973) / Florentine Rickmers-Neuhaus (1881-?) | Diskriminierung im Parlament | Lebenswege: Helene Drießen (1876-1938) / Hedwig Dransfeld (1871-1925) / Clara Schmidt (1874-1949)

 3. Not – Krise – Schicksalsschläge
Lebenswege: Paula Dach (1905-1993) | Krieg – Diktatur – Neuanfang | Lebenswege: Brigitte Engel (1919-2006) / Marianne Nett (1908-1997) / Elisabeth Reckmann (1894-1976) / Hildegard Hauck (1905-1988) / Lizzy Schmidt-Albrecht (1904-1961) / Margarethe Zingler (1885-1973)

 4. Examen – Ehe – Ehrenamt
Lebenswege: Almut Gilhaus (geb. 1928) / Mechthild Roth (geb. 1925) / Agnes Schwartz (1883-1970) / Cäcilie Willeke (geb. 1935)

 5. Frauen im Aufbruch
Politisch Aktiv | Lebenswege: Aenne Brauksiepe (1912-1997) / Elisabeth Küper (1901-1991) / Friederike Nadig (1897-1970) / Liselotte Funcke (geb. 1918) / Elfriede Eilers (geb. 1921) / Maria Seifert (geb. 1937) / Geesken Wörmann (geb. 1937) / Renate Schmitt-Peters (geb. 1935) | In Amt und Würden | Lebenswege: Ermentrude Bäcker-von Ranke (1892-1931) / Anneliese Eickenbusch (1898-1978) / Helma Schwebe (1909-1984) / Annette Schücking-Homeyer (1920) / Helga Voigt (geb. 1922) / Helga Bongarts (geb. 1935) | Ehrungen von erfolgreichen Frauen

 6. Aus meiner Sicht
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ziehen Bilanz |
Video-Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen:
Kategorie 1: Berufswunsch und politische Motivation
Kategorie 2: Studium und Einstieg in die Politik
Kategorie 3: Berufliche und politische Etablierung – Wende in der Lebensplanung
Kategorie 4: Ehe – Familie – Beruf
Kategorie 5: Lebensbilanz |
Lebensstationen | Gesammelte Erfahrungen

 7. Gedanken zur Gleichstellung - Prominente Frauen schauen nach vorn
Dr. Angela Merkel | Dr. Hildegard Hamm-Brücher | Maria Jepsen | Prof. Dr. Jutta Limbach | Dr. Monika Wulf-Mathies | Heide Simonis | Prof. Dr. Rita Süssmuth