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Westfälische Länder 1801
Die Karte zeigt den Zustand Westfalens kurz vor dem durch den Auflösungsbeschluss von 1803 ( "Reichsdeputationshauptschluss“) bewirkten Ende des mittelalterlichen deutschen Kaiserreiches. Der Friedensschluss von Lunéville am 09.02.1801 sicherte dem nach der Revolution von 1789 als Republik verfassten Frankreich den Besitz des linken Rheinufers zwischen den Grenzen der gleichfalls unter der Wirkung der französischen Revolution in der Schweiz und den Niederlanden entstandenen Helvetischen und Batavischen Republik. Damit lagen die führende westdeutsche Stadt Köln und die Stadt Bonn, Sitz des als Metropolit für den größten Teil Westfalens zuständigen und in Westfalen selbst mit dem Herzogtum Westfalen und dem Vest Recklinghausen als weltlicher Herr vertretenen Erzbischofs und Kurfürsten von Köln, in Frankreich. Der Kurfürst, Sohn Maria Theresias und Bruder des 1780 verstorbenen deutschen Kaisers Joseph II., war zugleich Fürstbischof von Münster. Das Kurfürstentum Köln bestand in seinen rechtsrheinischen Teilen noch bis 1802/03.Westfalen war also durch seine Grenze mit der Batavischen Republik, durch die Amputation des im Rheinland gelegenen kurkölnischen Mutterlandes und durch die im Friedensschluss von 1801 vereinbarte und in kürzester Frist zu erwartende Aufhebung aller geistlichen Fürstentümer unmittelbar betroffen. Das ist auf der Karte ebenso wenig zu erkennen wie die Tatsache, dass in Osnabrück ein Prinz aus dem Hause Kur-Hannover als evangelischer Bischof herrschte. Dies und die seit 1753 bestehende hannoversche Pfandschaft an der Grafschaft Bentheim nehmen die Neuformierung Hannovers nach dem Sturz Napoleons (1813/1815) voraus. - Gleichfalls von 1753 datiert die im Zuge der Justizreform des preußischen Kanzlers Samuel v. Cocceji durchgeführte Ordnung der Verwaltungsgliederung der Grafschaft Mark.
Ausgangsbasis ist die Karte "Westfalen 2004", die wiederum auf der geografischen Grundlage der Übersichtskarte NRW, 1:500.000, herausgegeben vom Landesvermessungsamt NRW, beruht. Die Karte "Westfälische Länder 1801" ist hauptsächlich durch kontinuierliche Rückschreibung auf der Grundlage verschiedener Karten erarbeitet worden: Westfälisches Klosterbuch, Teil 3 (Klöster und Stifte um 1750); Die Westfälischen Länder 1801, Politische Gliederung, bearbeitet von G. Wrede; Geschichtlicher Handatlas von Westfalen (1. Lfg. 1975, Karten: 6. Verwaltungsgliederung 1817-1967, 7. Änderungen der Kreisgrenzen 1817-1967, 11. Gemeindegrenzen 1965; 2. Lfg. 1982, Karte: 10: Gemeindegrenzen 1897); Deutscher Planungsatlas, Bd. I Nordrhein-Westfalen, Lfg. 36, 1982, Staats- und Verwaltungsgliederung 1789-1946/47; Geschichtlicher Handatlas der Rheinlande, Lfg. 1, 1982 (Karten: Herrschaftsgebiete im Jahre 1789, Verwaltungsgliederung 1820-1980); Geschichtlicher Handatlas von Niedersachsen, 1989; Geschichtlicher Handatlas von Hessen, Hessen im Jahre 1789.
- Legende
- Kondominat / Samtherrschaft
- strittiges Gebiet
- Haus Bentheim-Steinfurt
- Haus Bentheim-Tecklenburg-Rheda
- Haus Waldeck
- Fürstabtei Herford (ohne Territorium)
- A.
- Amt
- Fstbm.
- Fürstbistum
- Hft.
- Herrschaft
- Kfstm.
- Kurfürstentum
- Kgr.
- Königreich
- Lgft.
- Landgrafschaft
- Sa.
- Samtamt
- Entwurf:
- Dr. Leopold Schütte, Münster; Dipl.-Ing. Thomas Kaling, Historische Kommission für Westfalen
- Kartografie:
- Dipl.-Ing. Thomas Kaling, Historische Kommission für Westfalen
- SVG-Realisation:
- Peter Obstfeld, IT-Zentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2006