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Herford, Reichsabtei

 
 
 
Bildnis der letzten Herforder Fürstäbtissin Prinzessin Friederike Charlotte von Preußen (Ausschnitt)
Bildnis der letzten Herforder Fürstäbtissin Prinzessin Friederike Charlotte von Preußen (Ausschnitt)  Medien

Um 820 wurde im nordöstlichen Westfalen Herford als hochadeliges und ältestes altsächsisches Kanonissenstift gegründet. Ludwig der Fromme verlieh ihm Immunität und reichen Besitz, der im 12. Jahrhundert auf 39 Oberhöfe zwischen Weser und Ems und zwei rheinische Weingüter angewachsen war. Herford erhielt 868 freie Äbtissinnenwahl, wurde 887 unmittelbar dem Papst unterstellt und war seit 1147 reichsunmittelbar. Vögte waren die Welfen, danach die Grafen von Schwalenberg, seit dem 13. Jahrhundert die Grafen von Sternberg, seit 1382 die Herzöge von Jülich-Berg. 1011 wurde das benachbarte Stift St. Marien auf dem Berge für den niederen Adel gegründet.

1532 erfolgte die Hinwendung der Abtei zur Reformation und die Umwandlung in ein evangelisches Damenstift, dessen Äbtissin die Reichsstandschaft mit Sitz auf der rheinischen Bank des Reichstages und im Westfälischen Reichskreis besaß. Eine bedeutende Rolle als Äbtissin spielte Elisabeth von der Pfalz (1667-1680), die den Labadisten den Aufenthalt in Herford erlaubte. 1802 wurde das Stift von Preußen aufgehoben, 1804 in ein Kollegiatstift für Männer umgewandelt, 1810 endgültig aufgelöst.

Quelle: Alfred Bruns, in: Gerhard Taddey, Lexikon der Deutschen Geschichte, Stuttgart:  Alfred Kröner Verlag, 1998, S. 543
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