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Termine


 
 

29.-30.09.2022

6. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte


Ende der Adelskultur?
Strategien zum Überleben (1918-1950)


29.-30. September 2022, Haus Twickel, Delden


Programm

Donnerstag, 29. September 2022

11.00 Uhr
Empfang und Anmeldung

12.00 Uhr
Imbiss

12.30 Uhr
Geschichte und Identität
Martin Schürrer
Fluchtpunkt Archiv? Das Staatsarchiv Osnabrück und seine Adelsbestände

Simone Nieuwenbroek
De verzamelende baron: W.A.A.J. Schimmelpenninck van der Oye (1889-1957) en zijn familiecollectie, 1912-1957

Franz-Josef Lensing
Versuche zur Wiederherstellung von Burgen und Schlössern (als Denkmale ihrer Erbauer nach 1918 in Westfalen, im Rheinland)

14.15 Uhr
Tee- und Kaffeepause

14.45 Uhr
Kunst und Kultur
Ingrid D. Jacobs
Leidt verwoesting tot het einde van adelscultuur?
In Gelderland en in Sachsen-Anhalt overleeft adelscultuur ook zonder stamslot

S.W. Verstegen
The impact of mass tourism on conservation policies in Germany and The Netherlands shortly after the Second World War

15.45 Uhr
Tee- und Kaffeepause

16.15 Uhr
Elyze Storms-Smeets
The Dutch country house in WWII: War in Arcadia

Axel Heimsoth
Materielles Erbe in Ausstellungen visualisieren. Das Beispiel "Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr"

17.30 Uhr
Empfang

19.00 Uhr
Abendessen (auf eigne Kosten, Anmeldung erforderlich)

20.30 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Aafke Brunt
Een gelukkig huwelijk. Of hoe de bruid Twickel redde

21.30 Uhr
Informelles Zusammensein (auf eigene Kosten)


Freitag, 30. September 2022

9.00 Uhr
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Horst Conrad
Stand und Volksgemeinschaft. Der rheinisch-westfälische Adel in der Republik und der Diktatur 1918-1945

Yme Kuiper
De Bezetting en de Nederlandse adel

10.00 Uhr
Tee- und Kaffeepause

10.30 Uhr
Willemieke Ottens
‘We moeten toch doorgaan en niet bij de pakken neerzitten’. Over het leven en het overleven van de landadellijke familie Sandberg van Leuvenum tijdens de Tweede Wereldoorlog en de Wederopbouw

Andreas Graf Ballestrem
Integration einer vertriebenen schlesischen Adelsfamilie in Westfalen

11.30 Uhr
Tee- und Kaffeepause

12.00 Uhr
Gestaltungsräume
Leo van Putten
Godard graaf van Aldenburg Bentinck Heer van Amerongen (1857-1940). Edelman met (inter)nationale familiebelangen en lokale macht

Josephine von Weyhe
Kontinuität von Adeligkeit? Das Beispiel Franz Graf von Galens

13.00 Uhr
Lunch

13.30 Uhr
Fortleben von adeligen Korporationen
Conrad Gietman
Ridderlijke orden en adellijkheid in Nederland (1918-1965)

Johanna Pointke
Das Kapitel des Adeligen Freiweltlichen Stifts Börstel (bei Osnab-rück) in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

14.00 Uhr
Schlussdiskussion

14.30 Uhr
Ende des Symposiums

14.45 Uhr
Führung durch Haus Twickel


INFO

Deutsch-Niederländischer Arbeitskreis Adelsgeschichte
In Zusammenarbeit mit Stichting Werkgroep Adelsgeschiedenis,
Historischer Kommission für Westfalen, LWL-Archivamt
für Westfalen, Landesarchiven Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen und Stichting Twickel

Programm des 6. deutsch-niederländischen Symposiums zur Adelsgeschichte (PDF)


Ort
Kasteel Twickel
Twickelerlaan 5
NL-7491 BP Delden

Kosten
35,00 € Teilnahmegebühr
(15,00 € Studenten)
26,50 € Abendessen inkl. Getränk
Vorauszahlung über Rechnung bis zum 15.09.2022

Anmeldung
Bis 31.8.2022
LWL-Archivamt für Westfalen
Mail lwl-archivamtl@lwl.org

Übernachtung
Privat, z.B. über www.booking.com

Kontakt
Stichting Werkgroep Adelsgeschiedenis
info@adelsgeschiedenis.nl

oder:

LWL-Archivamt für Westfalen
48133 Münster
Tel: +49 (0) 251/591-3378
E-Mail: gunnar.teske@lwl.org

Aktuelles
Weitere Informationen über das Symposium unter
http://www.adelgeschichte-d-nl.org
http:/www.adelsgeschiedenis.nl
 
 

29.-30.10.2020

6. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte

Call for Papers

Ende der Adelskultur?
Strategien zum Überleben (1918-1950)


Am Donnerstag/Freitag, dem 29./30. Oktober 2020, veranstaltet der Deutsch-Niederländische Arbeitskreis für Adelsgeschichte auf Haus Doorwerth bei Arnheim (NL) ein zweitägiges Symposium zum Thema "Ende der Adelskultur? Strategien zum Überleben (1918-1950)".

Der Abdankung des Kaisers und seine Flucht ins holländische Exil 1918 und die Gründung der Weimarer Republik bildeten für den deutschen Adel eine tiefe Zäsur. Die Weimarer Reichsverfassung bedeutete das Ende des Adels als öffentlicher Institution. In den Niederlanden, wo Adlige schon seit 1848 kaum noch über Standesprivilegien verfügten, hatte das Ende des Ersten Weltkrieges auch erhebliche Folgen. Adlige Familien gehörten hier um 1900 immer noch zur politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Oberschicht, aber die Einführung des allgemeinen Wahlrechts, die institutionelle Entflechtung von Adelsstand, Monarchie, Kirche und Militär, der Durchbruch der Demokratisierung in fast allen gesellschaftlichen Bereichen, die Dauerkrise der Landwirtschaft und neue Steuern erschütterten in den 20er- und 30er-Jahrenbisherige Selbstverständlichkeiten und erforderten eine Neuorientierung. Einige der niederländischen Adligen standen der neuen demokratischen Gesellschaft sehr skeptisch gegenüber. In Deutschland waren antidemokratische Haltungen viel heftiger und auch stärker verbreitet. Das Verhältnis von Adligen zum Nationalsozialismus ist noch immer ein sensibles Thema in der deutschen und niederländischen Geschichtsforschung.

Das Ende des Krieges 1945 bedeutete eine zweite Zäsur in der Adelsgeschichte des 20. Jahrhunderts. In der DDR wurden Adelsfamilien vollständig und entschädigungslos enteignet und aus ihren Heimatkreisen verbannt. Weniger bekannt ist die Enteignung Deutscher in den Niederlanden auf Grund eines Erlasses über Feindvermögen durch die Exilregierung in London. Auch die niederländischen Gutsbesitzer konnten sich nach 1945 kaum noch behaupten, und die meisten von ihnen entschlossen sich, ihre Schlösser und Landhäuser zu verkaufen, in Stiftungen unterzubringen oder sie an Denkmal- oder Naturschutzorganisationen zu übertragen. Die ersten Initiativen zur Erhaltung von Burgen und Anwesen stammen bereits aus der Vorkriegszeit, nach 1945 aber beschleunigte sich dieser Prozess ganz erheblich. Bedeutete das alles auch ein Ende der Adelskultur in Deutschland und den Niederlanden?

Die traditionelle Adelsforschung kam lange Zeit kaum über das Jahr 1918 hinaus. In den letzten Jahrzehnten aber hat sich das wissenschaftliche Interesse an die Adelsgeschichte des 20. Jahrhunderts erheblich gesteigert. Das 6. Symposium des Deutsch-niederländischen Arbeitskreises für Adelsgeschichte will sich in interdisziplinärem und komparativem Dialog mit der Position des Adels in der ‚entadeligten‘ Gesellschaft beschäftigen. Welche Strategien verfolgten adlige Personen, Familien und Organisationen in Deutschland und den Niederlanden, um nach dem Ersten Weltkrieg, der ‚Urkatastrophe des Zwanzigsten Jahrhunderts‘, im sozialen, politischen und kulturellen Bereich zu überleben?

Der Themenbereich des Symposiums beschränkt sich ausdrücklich nicht auf (adlige) Personen und Institutionen. Auch die Betreuung des kulturellen und materiellen Nachlasses des Adels stellt ein wichtiges Thema dar. Konferenzsprachen sind Deutsch, Niederländisch und Englisch. Wir bitten um kurze Abstracts (max. 250 Wörter) bis zum 23. April 2020 an eine der folgenden Adressen:

Johan Seekles
Historisch Centrum Overijssel
Archivaris
Van Wevelinkhovenstraat, Zwolle
Eikenstraat 20,
NL-8021 WX Zwolle
Tel. +85-4885032
j.seekles@historischcentrumoverijssel.nl

oder

Dr. Conrad Gietman
Wetenschappelijk Medewerker
Hoge Raad van Adel
Nassaulaan 2b, Den Haag
NL-2514 JS Den Haag
gietman@hogeraadvanadel

Dr. Gunnar Teske
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstr. 26,
D-48147 Münster
Tel.: +251 591-3378
gunnar.teske@lwl.org
 
 

07.-08.06.2018

5. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte

"Nobilitas litigat". Adelige Streitkultur


Lüdinghausen, Burg Vischering

Programm 5. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte
 
 

22.-23.10.2015

4. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte

Burgmannen und Burgmannshäuser
Landesdienst und Selbstbehauptung


Heek-Nienborg, Landesmusikakademie NRW “Burg Nienborg”

Die Tagung betrachtet Burgmannen und Burgmannsitze im deutsch-niederländischen Grenzgebiet aus interdisziplinärer Perspektive. Es ist das erste Mal, dass dieses Thema auf diese Weise auf einer Tagung behandelt wird. Für die Verteidigung ihrer Territorien ließen die Landesherren wie die Bischöfe von Utrecht, Münster und Osnabrück im Hochmittelalter landesherrliche Burgen errichten. Da sie nicht in der Lage waren, diese Burgen selbst zu verteidigen, setzten sie Burggrafen als Statthalter ein. Diese wurden unterstützt durch Burgmannen, Mitglieder des Niederadels mit Anwesenheitspflicht, oft auf Häusern, die an die Festungsmauern gebaut waren; in Heek-Nienbog im westlichen Münsterland nahe der deutsch-niederländischen Grenze ist diese Situation noch gut zu erkennen. Im späten Mittelalter verloren die Burgmannen meistens ihre Funktion, wohnten aber weiter auf ihren Burgmannshöfen und bildeten so eine lokale Adelsgruppe. Die Forschungen in den Niederlanden, Niedersachsen und Westfalen ergänzen sich gegenseitig. Während in Deutschland während der Franzosenzeit die Burgmannschaften aufgehoben wurden, bestand das Burgmannenkollegium von Goor noch bis 1922 fort. Das Kollegium von Diepenheim gibt es in einer etwas anderen Form noch heute. Rund um Goor und Diepenheim gibt es immer noch zehn Burgmannssitze wie Nijenhuis, Weldam, Warmelo usw.

Die Tagung findet am Donnerstag, dem 22., und Freitag, dem 23. Oktober 2015, in Heek-Nienborg bei Gronau statt, wo die Landesmusikhochschule ihren Sitz im früheren Burgmannshof der Familie von Raesfeld aus dem Jahr 1554 hat. Die Tagung wendet sich an Historiker, Rechtshistoriker und Architekturhistoriker, aber auch an Regional- und Ortshistoriker sowohl aus den Niederlanden wie aus Deutschland. Die Beiträge stammen von deutschen und niederländischen Referenten, die sowohl soziale, adelsgeschichtliche und rechtshistorische Aspekte beleuchten wie auch architekturgeschichtliche Facetten. Im Anschluss wird eine Exkursion auf die Burg Nienborg angeboten, wo auch die noch bestehenden Burgmannshäuser besucht werden. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 25 €, für Studenten 10 €.

Programm 4. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte

Anmeldung 4. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte
 
 

06.-07.06.2013

3. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte

Adelige über sich selbst. Selbstzeugnisse in nordwestdeutschen und niederländischen Adelsarchiven


Münster, Festsaal des Erbdrostenhofs


Egodokumente oder Selbstzeugnisse, seien es Tagebücher, Erinnerungen, Reisebeschreibungen oder Selbstreflexionen jeglicher Art, haben die Nachwelt von jeher interessiert, sie erfreuen sich jedoch seit den 1980er Jahren des besonderen und kontinuierlichen Interesses der Historiker, erlauben sie doch einen tieferen Einblick in das Denken und Fühlen von Menschen anderer Epochen als die meisten anderen Quellen. Im Folgenden sollen unter Selbstzeugnissen oder Niederländisch Egodocumenten nach einer Definition von Rudolf Dekker Texte verstanden werden, „waarin die auteur spreekt over eigen handelen en gevoelens of over zaken die hem perzoonlijk bezighouden“ (1988) und deren wichtigstes Kriterium nach Benigna von Krusenstjern die „Selbstthematisierung“ des Autors ist (1994). Ihr inhaltlich-formales Spektrum reicht von Selbstkonstruktion und Selbstinszenierung über Selbstreflexion und Selbstrechtfertigung bis hin zu Berichten über das tägliche Leben zu Hause und über Reisen in die Fremde.

In ihrer ganzen Vielfalt begegnen Selbstzeugnisse in Adelsarchiven. Dies hängt mit der besonderen Stellung des Adels in der frühneuzeitlichen Gesellschaft zusammen. Zunächst verstehen sich Adelige in besonderer Weise als Repräsentanten ihres Standes und ihrer Familie, wie dies exemplarisch an der Stiftung von Fideikommissen vor allem seit dem 17. Jahrhundert deutlich wird. Dabei überschreiten die familiären Netzwerke nicht selten die Grenzen von Konfessionen, Territorien und Nationen. Aufgrund der finanziellen Lage und der sozialen Stellung des Adels verfügten wenigstens die männlichen Vertreter über ein gewisses Maß an Bildung, das sie durch Reisen erweitern und vertiefen konnten. Während der weitere Lebensweg die einen zu Verwaltern ihrer Güter bestimmte, führte er die anderen in geistliche oder weltliche Stifte, an fürstlichen Höfe oder zum Militär, was diesen wiederum ein hohes Maß an Mobilität ermöglichte. Schließlich waren sie unter Berufung auf die Declaratio Ferdinandea bis ins 17. Jahrhundert hinein in der Wahl und Ausübung ihrer Konfession freier als andere gesellschaftliche Gruppen. Sie verfügten über die Muße, Reflexionen über sich selbst zu verfassen, und die Chance, dass ihre Papiere erhalten blieben, war dadurch gewahrt, dass sie auf ihren Häusern eigene Archive unterhielten.

Der deutsch-niederländische Arbeitskreis für Adelsgeschichte bzw. de Nederlands-Duitse Kring voor Adelsgeschiedenis, eine Gruppe von Archivaren und Historikern aus Nordwestdeutschland und den Niederlanden, die sich mit Adelsgeschichte befassen, wird seine dritte Tagung dieser Quellengruppe der Selbstzeugnisse bzw. Egodocumenten in Adelsarchiven widmen. Unterstützt wird er dabei von den Vereinigten Westfälischen Adelsarchiven e.V. Nach zwei einleitenden Referaten von Rudolf Dekker und Maarten van Driel über die Besonderheiten adeligen Selbstverständnisses und seines Ausdrucks wird der erste Teil von Selbstzeugnissen landsässiger Adeliger bestimmt, die sich auf ihren Gütern über Fragen der Familie, der Konfession und des täglichen Lebens äußern. Der öffentliche Abendvortrag wird die Tagebücher des Deutschen Sigurd von Ilsemann vorstellen, der Kaiser Wilhelm II. ins niederländische Exil folgte und dort seine Position als Deutscher auf niederländischem Boden neu bestimmen musste.

Der zweite Tag ist zunächst Selbstzeugnissen von Adeligen als Kavalieren und Militärs auf Reisen gewidmet; mit den Aufzeichnungen von General Graf Gronsveld begegnet hier auch ein Selbstzeugnis in seiner Entwicklung von der handgeschriebenen Erstfassung bis zur Veröffentlichung im Druck. In der letzten Arbeitssitzung, die sich ausschließlich mit Selbstzeugnissen von adeligen Frauen im 19. und frühen 20. Jahrhundert befasst, werden diese auf die Eigenheiten von Tagebücher weiblicher Verfasser, auf die Rolle der adeligen Frau in Familie und Gesellschaft und schließlich auf die der Beobachterin einer untergehenden Adelskultur hin untersucht.

Programm: 3. deutsch-niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte