Kategorie | NSDAP / SA <Sturmabteilung> NSDAP / Reichsleiter NSDAP / Gauleiter, Stellvertreter Staat, Politik, Verwaltung / Abgeordneter Staat, Politik, Verwaltung / Staatsrat Staat, Politik, Verwaltung / Oberpräsident Staat, Politik, Verwaltung / Polizeipräsident |
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Geburt | 28.12.1890, Bevergern [Hörstel-Bevergern] |
Tod | 02.05.1943, Potsdam, 20:30 Uhr |
Info | Stabschef der SA, Oberpräsident; Besuch der Volksschule in Bevergern, der Rektoratsschule in Ibbenbüren und des Gymnasiums in Rheine, 11.04.1907-31.12.1922 Beschäftigung im Post- und Telegraphendienst des Reiches (Postgehilfe, Postassistent, Postsekretär, u. a. in Münster), 01.10.1912 Berufssoldat (InfReg. 55 Höxter), Kriegsteilnahme (InfReg. 369, Reserve InfReg. 15., 2. Garde-Res. Div.), u. a. Kämpfe bei Montsec (1914/15) und Stellungskämpfe bei Flirey (1916), viermal verwundet, Verlust des linken Auges durch Minensplitter, Dienst als Zug- und Kompanieführer sowie als Adjutant, Mitte 1919 verabschiedet, 1918 wohnhaft in Unna, 1919 Übersiedlung nach Elberfeld (dort bis 1929 wohnhaft), kurze Tätigkeit im Hauptpostamt, dann Kaufmann im "Schwelmer Messingwerk Albert Klein GmbH", 1921-1925 Mitbetreiber einer Metallgießerei (1925 Insolvenz), Mitglied im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund und im Jungdeutschen Orden, Gründer und Führer der Kameradschaft Schill, 21.02.1922 Eintritt in die Elberfelder NSDAP, dort Bekanntschaft mit Joseph Goebbels, Erich Koch und Karl Kaufmann, 1923 Eintritt in die SA (hauptamtlich bis 30.04.1938 im Parteidienst), Ruhrkampf-Aktivist (Gruppe "Hauenstein"), 1925 Gau-SA-Führer, 03.1926 Chef des "Gausturms Ruhr" nach Zusammenlegung der Gaue Rheinland-Nord und Wetfalen zum Großgau Ruhr, 01.11.1926 Oberster SA-Führer, 1928 SA-Oberführer Ruhr, OSAF-Stellvertreter "Ruhr", stellvertretender Gauleiter, 1930 Führer der SA im Gau Hannover, Mitglied des Deutschen Reichstags (5.-11. Wahlperiode, Wahlkreis 23 Düsseldorf West bzw. Wahlkreis 16 Südhannover-Braunschweig bzw. Wahlkreis 7 Breslau), 02.04.1931-13.10.1931 (beauftragt) bzw. 14.10.1931-13.04.1932 (ernannt) Führer der SA-Gruppe "Nord" (OSAF-Stellvertreter "Nord"), 01.07.1932-14.09.1932 Inspekteur "Nord" der Obersten SA-Führung, 15.09.1932-30.06.1933 Führer der SA-Obergruppe II bzw. VI mit Sitz in Hannover (Gruppe Nordsee [ohne Hamburg], SA-Gruppe Niedersachsen, SA-Gruppe Westfalen, Gruppe Niederrhein), 08.10.1932-16.02.1933 Führer der SA-Gruppe Nordsee, Bremen (mit der Führung beauftragt), 17.02.1933 Polizeipräsident in Hannover als Nachfolger von Barth (in den Ruhestand versetzt) mit einem Bruttogehalt von 660,21 RM (15.02.1933 Staatsministerprotokoll, 15.02.1933 Bestallung), 25.03.1933 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand (25.03.1933 Sitzung der Kommissare des Reichs), 28.03.1933 Oberpräsident von Hannover als Vertreter des beurlaubten Oberpräsidenten (25.03.1933 Sitzung der Kommissare des Reichs), 29.05.1933 Bestallung als Oberpräsident mit einem Gehalt von 1.788, 91 RM (1939) und 1.975,74 (1941), 01.04.1941 in den Wartestand versetzt (§ 44 Deutsches Beamtengesetz), 09.1933 leichte Verletzung bei einem Autounfall auf der Rückfahrt von der Beisetzung verunglückter SA-Männer in Bochum, Preußischer Staatsrat, 29./30.06.1934 Verhaftung der SA-Führung in Bad Wiessee, 01.07.1934 Ernennung zum Stabschef der SA nach der Ermordung Röhms, 1935 Umstrukturierung der SA, 21.12.1937 Ablehnung einen Freigabeantrag im Falle der Mobilmachung zu stellung ("Ich habe noch nie einen Freigabeantrag für mich gestellt, sondern bin immer da und werde immer da sein, wo es 'brennt'."), 1938 Errichtung des Guts Saltenhof in Bevergern unmittelbar an der Bevergerner Aa (heute Hotel), 19.07.1938 Verleihung des Silbernen Treudienst-Ehrenzeichens (25 Jahre), 19.09.1938 Berufung in den Gaubeirat des Gaus Ost-Hannover für das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes 1938/39, 08.06.1939 Niederlegung des Amts eines Landesführers des DRK und Austritt aus dem DRK "auf Grund der Verfügung des Führers", 05.10.1939 Absicht Görings, Lutze als Reichsverteidigungskommissar im Wehrkreis XI einzusetzen, solle dieser nicht in Hannover bleiben wollen (Nachfolger: Regierungspräsident Diehls), 24.04.1940 Entlassungsgesuch Lutzes ('Arbeitsüberlastung'), nachdem bereits im Dezember 1939 Hitler gegenüber Bormann geäußert habe, dass die Verbindung der Ämter eines SA-Stabschefs und des Oberpräsidenten "keine glückliche Lösung darstelle" (Bormann, 08.12.1940), jedoch zögerliche Weiterbearbeitung angesichts der tatsächlichen Weigerung Lutzes bzw. der Problematik einer Nachfolgeentscheidung (Gauleiter Lauterbacher) und daher Neudatierung des Entlassungsgesuchs auf den 27.02.1941, 28.03.1941 Versetzung in den Wartestand mit Wirkung zum 01.04.1941, 20.03.1943 Anrechnung der Parteidienstzeiten 01.01.1923-16.02.1933 auf die ruhegehaltsfähige Dienstzeit Lutzes, am 02.05.1943 verstorben im Städtischen Krankenhaus Potsdam an den Folgen eines Autounfalls, bei dem auch seine Tochter Ingeborg (03.11.1925-01.05.1943) ums Leben kam. |
Quellen | Michael Behnen, Lutze, in: Gerhard Taddey (Hg.), Lexikon der deutschen Geschichte, Stuttgart 1998, S. 786; Gerd Helbeck, Jubel um einen Verbrecher? Viktor Lutze, Stabschef der SA, erhielt vor 50 Jahren den Ehrenbürgerbrief der Stadt Schwelm, in: Beiträge zur Heimatkunde der Stadt Schwelm und ihrer Umgebung 39, 1989, S. 76-91; Hermann Weiß (Hg.), Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 1998, S. 309f. - Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten, URL: http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de. |
Karten: | OSM |
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Jahr unbekannt | |
Keine Angabe |
Der Marker für Siegen ist nur ungefähr platziert, weil die genaue Lage der Straße nicht bekannt ist.
[unbekannt] | ||||||||||||||
Viktor-Lutze-Straße | Hörstel | |||||||||||||
1945 Lange Straße | ||||||||||||||
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Wilhelmstraße | ||||||||||||||
Viktor-Lutze-Straße | Gronau | |||||||||||||
1945 Wilhelmstraße (L 566) | ||||||||||||||
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[unbekannt] | ||||||||||||||
Viktor-Lutze-Straße | Siegen | |||||||||||||
25.05.1945 Freiheitsstraße, heute: [unbekannt] | ||||||||||||||
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Bahnhofstraße | ||||||||||||||
Viktor-Lutze-Straße | Hattingen | |||||||||||||
1945 Bahnhofstraße | ||||||||||||||
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Poststraße | ||||||||||||||||
20.04.1937 | Viktor-Lutze-Straße | Ibbenbüren | ||||||||||||||
Poststraße | ||||||||||||||||
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Südstraße | ||||||||||||||
10.02.1938 | Viktor-Lutze-Straße | Ahlen | ||||||||||||
06.1945 Südstraße | ||||||||||||||
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Kaiser-Friedrich-Platz | ||||||||||||||||
13.05.1939 | Viktor-Lutze-Platz | Schwelm | ||||||||||||||
04.06.1945 Neumarkt | ||||||||||||||||
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Bahnhofstraße | ||||||||||||||||
01.07.1939 | Victor-Lutze-Straße | Lengerich | ||||||||||||||
1945 Bahnhofstraße (K 2) | ||||||||||||||||
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URL dieser Seite: https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_211.html / Stand: 11.4.2019
Zitierweise:
Marcus Weidner, Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933-1945, Münster 2013ff. <https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_211.html> (Stand: 11.4.2019)