Steinzeitkunst auf dem Acker
von Wolfgang Heuschen
Im Spätsommer 2005 geht Werner Schmidt wieder und wieder über einen gepflügten Acker am Ufer der Sieg. Hier hatte er in den vergangenen Jahren schon vereinzelt Steinwerkzeuge gefunden.
Im Spätsommer 2005 geht Werner Schmidt wieder und wieder über einen gepflügten Acker am Ufer der Sieg. Hier hatte er in den vergangenen Jahren schon vereinzelt Steinwerkzeuge gefunden.
Der Tag scheint dem Privatsammler jedoch keine besonderen Funde zu bescheren. Wenige Scherben, die meisten davon neuzeitlich, ein paar Gerölle und anderes wenig spektakuläres Fundmaterial sind seine heutige Ausbeute.
Abends packt er an der heimischen Regentonne seine Funde aus und wäscht den anhaftenden Lehm sorgfältig ab. So reinigt er auch das ca. neun cm große Geröll, das er aufgrund der auffälligen schwarzen Farbe vom Acker mitgenommen hatte.
Als der Lehm zusehends verschwindet, werden immer mehr Linien auf der Gerölloberfläche sichtbar. Kratzer sind an solchen Geröllen an sich nicht außergewöhnlich, aber hier scheint der Fall anders zu liegen. Werner Schmidt erkennt auf einmal, dass einige Linien eine Form ergeben: Die in den Stein gravierte Silhouette eines Tieres wird sichtbar.
Wie spätere Forschungen belegen, hat Herr Schmidt ein Kunstwerk vom Ende der Altsteinzeit auf dem gepflügten Acker am Siegufer entdeckt.