Gesandte 1645/49 > Ripperda








Ripperda,
Willem


(um 1600 - vor 12.09.1669)

Gesandter der Provinz Overijssel in Münster und Osnabrück, 1646, 1647, 1648




Sohn des Unico Ripperda (um 1570-1625), Droste der Twenthe, und der Anna van Doetinchem († 1636). Er heiratet am 21.03.1627 in Den Haag Alida van den Bouckhorst, Erbin zu Wimmenum, die ihm fünf oder sechs Kinder schenkt, aber schon vor 1650 verstirbt.

Zunächst im Militärdienst und 1623 Rittmeister, gibt er die militärische Karriere auf. 1631 zum Landtag der Provinz Overijssel zugelassen, vertritt er die Ritterschaft in den Generalstaaten, wo er als Parteigänger des Prinzen von Oranien gilt.

Er wird 1644 für die Provinz Overijssel als Gesandter bei den Friedensverhandlungen mit Spanien benannt. Die Beschreibung eines schwedischen Diplomaten nennt ihn geizig und schmeichlerisch und ebenso den Franzosen wie den Spaniern ergeben wegen des finanziellen Gewinns, den er von beiden Seiten erwartet. Er spielt keine aktive Rolle bei den Verhandlungen und schließt sich im Zweifelsfall an die mächtige Provinz Holland an. Seit Januar 1646 in Münster, zieht er sich häufig in das nahegelegene Overijssel zurück; eine gute Tagesreise entfernt, in Hengelo, besitzt er ein Gut. Nach der Unterschrift unter den Vorvertrag am 07.01.1647 finden wir ihn Mitte Januar mit drei Kollegen in Osnabrück, um sich dann erst wieder zum 01.09.1647 in Münster einzustellen. Am 30.01.1648 unterschreibt er den Friedensvertrag für Overijssel und kehrt erst Anfang Mai zur Ratifikation wieder nach Münster zurück. Auf dem Bild Terborchs von der Beschwörung des Spanisch-Niederländischen Vertrages am 15.05.1648 ist Ripperda in der zweiten Reihe dargestellt.



Literatur

Cools I, S. 23; Waesberghen Nr. 22 (Abb.); Bignon Nr. 31 (Abb.); Theatrum Europaeum VI (1652), S. 473 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Moncornet, Nr. 34 (Abb.); Pacificatores 1697, Nr. 36 (Abb.); Bildnisse 1824, Nr. 32 (Abb.); NNBW 6, Sp. 1192-1193; Striedinger Nr. 3; Tekotte, S. 55; Poelhekke, Register; Katalog Frieden 1988, S. 102-103, 185-187 (Abb.).

Gerd Dethlefs


Quelle: H. Duchhardt / G. Dethlefs / H. Queckenstedt, "...zu einem stets währenden Gedächtnis", Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück und ihre Gesandtenporträts", (=Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8), Bramsche 1998, S. 234f.

Ein  Kooperationsprojekt des Internet-Portals "Westfälische Geschichte" mit dem  LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster (Kupferstiche), und dem  Rasch Verlag, Bramsche (Texte)
 
Porträt des Willem Ripperda (um 1600 - vor 12.09.1669), Gesandter der Provinz Overijssel in Münster und Osnabrück, 1646, 1647, 1648


Kartusche


GUILIELMUS RIPPERDA Dom.nius Hengelonis, Boxbergæ, Boculonis, et Rijssenborgii, ex parte Nobilium Provinciæ et Dominii Transisulaniæ deputatus ad Concilium Ordinum generalium, eiusdemque ditionis nomine ad Pacem Universalem Legatus Plenipotentarius Monasterii. etc.




Wappenbeschreibung


Das redende Wappen zeigt im schwarzen Schild auf goldenem galoppierendem Pferd einen golden, voll gerüsteten Reiter mit einem Straußenfederbusch auf dem geschlossenen Helm [hier Hut], in der Rechten ein Schwert schwingend. Auf dem gekrönten Helm ein wachsender goldener Drache mit goldenem Halsband.
Den Schild halten zwei goldene Drachen [hier ohne Halsbänder].








Kupferstich von Pieter de Jode nach Anselm van Hulle, 1648, 38,7 x 28,1 cm (Blatt), 30,3 x 19,6 cm (Platte)
Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Inv.Nr. K 65-83 LM
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