Stein > Denkmäler-Verzeichnis > Memel




Stein-Denkmal in Berlin / Foto, Bearbeitung: M. Weidner, MünsterPeter Burg: Biografie Karl Freiherr vom und zum SteinMarcus Weidner: Stein - Chronologie eines LebensMarcus Weidner: Stein - seine Denkmäler (im Aufbau)Peter Burg: Die Steinsche Städteordnung und Westfalen Marcus Weidner: Bibliografie 'Freiherr vom Stein' Stein - MaterialienZurück zur Startseite
 
Marcus Weidner

Stein - seine Denkmäler

 
 
 
  

Memel (heute Klaipeda, Litauen)



Büste Steins am Nationaldenkmal, 1907

 
 
 
 
Auftraggeber border= 
Einweihung border= 
23.09.1907 
Entwurf / Herstellung border= 
Peter Breuer (Köln 19.05.1856 - Berlin 01.05.1930), Bildhauer, Eltern: Peter Wimar (1814-1867) Gastwirt, Bierbrauer und Kupferschmied, und Maria Theresia Preis (1826-1896). 1862-1866 Elementarschule, anschließend Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln, 1870 Abmeldung in der Quarta; 1870-1874 Lehre als Steinmetz und Holzschnitzer in Köln (Heinrich und Peter Klein, Köln); 16.04.1874-1877 Münchener Kunstakademie (Joseph Knabl, religiöse Kunst); Herbst 1877- Herbst 1878 Tätigkeit als Gehilfe in der Werkstatt von Heinz Hoffmeister (1851-1894), Berlin; 1879 Studium an der Berliner Akademischen Hochschule (Aktsaal, Fritz Schaper) ; Gehilfentätigkeit bei Gustav Eberlein; 1881 selbstständig; 1897 Professor; 1898 Akademie-Mitglied; 1905 Ordentlicher Professor. 
Material border= 
Bronze u. a. 
Aufstellungsort/e border= 
Memel, Rathausvorplatz (Denkmalsplatz) an der Dange, neben der Börse 
Luftaufnahme border= 
Google Maps 
Information border= 
Säulenartiger Sockel auf quadratischer Grundplatte mit dem Standbild der kriegerischen Borussia mit Speer und Schild, die die Ketten der Knechtschaft zertritt. In den Sockel waren Bildnisreliefs von König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840, reg. Ab 1797) und seiner Frau Luise (1776-1810) eingefügt. Der Platz wurde an seinen vier Seiten von Granitbänken eingefasst und war an den vier Zugängen jeweils flankiert von Hermenbüsten bedeutender Generäle und Staatsmänner: Alexander Graf Dohna, Karl August Fürst von Hardenberg, Theodor von Schön, Scharnhorst, August Graf Neidhardt von Gneisenau (1760-1831), Schrötter, Freiherr Karl vom Stein und Hans David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg.

Im engeren Sinne war es ein Denkmal zur Erinnerung an den Aufenthalt des preußischen Königspaares und ihres Hoflagers im Rathaus von Memel an der Luisenstraße (Juni 1807-Januar 1808) nach der Flucht aus Königsberg infolge des Einzugs der Franzosen in die Stadt (16.06.1807). Anlässlich des 100. Jahrestags wurde ein Wettbewerb veranstaltet, den der Künstler Peter Breuer für sich entscheiden konnte. Kaiser Wilhelm änderte jedoch den Entwurf ab und ließ eine Borussia-Statue als Siegerin über die Franzosen hinzufügen. Das Denkmal wurde am 23.09.1907 in Gegenwart des Kaiserpaars enthüllt; Wilhelm II. hatte zuvor noch Änderungen an dem Denkmalsentwurf vorgenommen.

Die Borussia wurde 1923 während eines litauischen Aufstands vom Sockel gestürzt und 1939 wieder aufgestellt, im Zweiten Weltkrieg aber eingeschmolzen. Der Sockel wurde zeitweise mit einer sowjetischen Figur ausgestattet. 
Quellen / Literatur border= 
Sibylle Einholz, Peter Breuer (1856-1930). Ein Plastiker zwischen Tradition und Moderne, Berlin/W. 1984, Kat.-Nr. 67, 67a, S. 27, 123-126, 168, 296-298; Brigitte Hüfler, Kurzbiographien Berliner Bildhauer, in: Peter Bloch / Sibylle Einholz / Jutta von Simson (Hgg.), Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin 1990, S. 425; Thieme-Becker, Bd. 4, S. 598f.; Jutta von Simson / Peter Bloch, Das Denkmal Immanuel Kants von Christian Daniel Rauch in Königsberg - Berliner Skulpturen in den östlichen Provinzen Preußens, in: Peter Bloch / Sibylle Einholz / Jutta von Simson (Hgg.), Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin 1990, S. 169-182, hier v. a. S. 177 (Abbildung), 179.

Website der Stadt Klaipéda (letzte Überprüfung: 24.10.2007)