EREIGNIS | (130 KB) ![]() | ![]() ![]() | ||||||||||||||||||||||||
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JAHR | 1916 | |||||||||||||||||||||||||
MONAT | Dezember | |||||||||||||||||||||||||
TITEL | "Steckrübenwinter" | |||||||||||||||||||||||||
INFORMATION | Im strengen Winter 1916/17 nimmt die allgemeine Nahrungsmittelknappheit dramatische Formen an. Nicht nur die Brotrationen müssen herabgesetzt werden, vor allem ist auch die Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel Kartoffel vollkommen unzureichend, die Rationierung wird auf 3 Pfund pro Kopf und Woche herabgesetzt. In ganz Westfalen wird die Steckrübe zum Hauptnahrungsmittel, das in vielerlei Zubereitungsformen einen Großteil der üblichen Lebensmittel ersetzen oder strecken muss. In allen Teilen Westfalens richten die Kommunen so genannte "Massenspeisungen" ein, die für einen erheblichen Teil der Bevölkerung die einzige Mahlzeit am Tag sicherstellen. Verzweifelte Frauen versuchen sich mit Brotdiebstählen zu helfen und selbst Soldaten sehen sich gezwungen, Lebensmittel zu erbetteln oder zu stehlen. Die Ernährungsnot löst im rheinisch-westfälischen Industriegebiet eine Streikwelle aus, die bis Juli 1917 andauert und die teilweise von Straßendemonstrationen, Krawallen und Plünderungen begleitet wird. Allerdings tragen die Protestaktionen keinen politischen Charakter. So fordern Sprecher auf einer Belegschaftsversammlung der Gewerkschaft "Auguste Victoria" in Marl höhere Löhne und eine bessere Versorgung mit Lebensmitteln, betonen jedoch: "Wir wollen keinen Streik, wir haben Hunger". | |||||||||||||||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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AUFRUFE GESAMT | 5642 | |||||||||||||||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 27 | |||||||||||||||||||||||||
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