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TITEL | vivat pax. Es lebe der Friede! Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens für junge Leser | |
ORT | Münster | |
JAHR | 1998 | |
ONLINE-TEXT | Dreißig Jahre Krieg: Abenteurer und Berufskrieger - die Heerführer | |
SEITE | S. 32f. | |
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Die Liste der Feldherrn, die während der dreißig Kriegsjahre eine größere oder kleinere Rolle spielten, ist angesichts der vielen verschiedenen Parteien und der Dauer des Krieges unendlich lang. Einige herausragende Persönlichkeiten sollen hier jedich kurz vorgestellt werden. AF Johann Tserclaes Graf von Tilly war 1559 in Brabant geboren worden und kämpfte schon seit 1593 für die ![]() Nachdem er 1610 das bayerische Heer neu orgnaisiert hatte, wurde er 1620 zum Oberkommandierenden des katholischen ![]() Nachdem Wallenstein 1630 vom Kaiser abgesetzt worden war, ehielt er Titel und Amt des Oberbefehlshabers. 1631 eroberte er mit seinen Truppen Magdeburg. Er galt als strenger Feldherr und achtete sehr auf Disziplin. Eigenmächtige Plünderungen und andere Ausschreitungen seiner Soldaten bestrafte er häufig mit dem Tode. Als er im April 1632 vergeblich versuchte, bei Rain die Schweden am Übergang des Flusses Lech zu hindern, wurde er schwer verletzt. An seinen Verwundungen starb er am 30. April 1632 im stolzen Alter von 73 Jahren in Ingolstatdt. Ambrogio Spinola Der italienische General wurde 1569 in Genua geboren. Er war sehr vermögend und stand seit 1602 in den Diensten der spanischen ![]() Albrecht von Wallenstein gehört zu den umstrittensten Persönlichkeiten der Geschichte: Einige sehen in ihm den Idealisten, andere verurteilen sein Handeln als das eines Machtmenschen mit maßlosen, rein persönlichen Zielen. Wallenstein wurde 1583 in Hermanitz geboren. Seit 1604 stand er in kaiserlichen Diensten. Um 1607 wechselte er vom protestantischen zum katholischen Glauben über und erwarb nach der Schlacht am Weißen Berg über 50 Güter vertriebener böhmischer Ausständischer. Er wurde 1624 zum Reichsfürst erhoben und stellte dem Kaiser im folgenden Jahr ein aus eigener Tasche finanziertes Söldnerherr zur Verfügung. Schließlich erhielt er den Oberfbefehl über alle kaiserlichen Truppen im Reich. Die Eroberung Norddeutschlands mit Tilly brachte ihm so viele Ehrungen und Rechte durch den Kaiser, dass dieser Wallenstein auf Druck der Reichsfürsten entlassen mußte. Obgleich er 1631/32 den Oberbefehl mit noch ausgedehnteren Vollmachten zurückhielt und die Schweden aus Süddeutschland vertrieb, wurde seine Kriegsführung und sein persönliches Verhalten immer undurchsichtiger. Seine eigenmächtigen, geheimen Verhandlungen mit Schweden hatten seine Absetzung und Verurteilung durch den mißtrauisch gewordenen Kaiser zur Folge. 1634 wurde er von kaisertreuen Offizieren in Eger ermordet. Reichtun und Aufsteig Wallensteins, seine militärische und persönliche Stärke, sein Sternglaube, aber auch seine dunklen Seiten inspirierten berühmte Dichter wie Friedrich Schiller oder Golo Mann zu ihren Werken. "Der tolle Christian" Christian von Braunschweig war der Buder des Feldherrn des böhmischen Königs Friedrich V. von der Pfalz. 1599 in Gröningen geboren, kämpfte er anfangs in den Diensten der nördlichen Niederlande. Sein Spitzname "der tolle Christian" läßt sich nicht auf das Wort "toll" als Ausdruck der Begeisterung zurückführen, sondern ist eher im negativen Sinne von "tollwütig" zu verstehen: Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg führten er und andere den Krieg Friedrichs V. von der Pfalz weiter. Grausam plündernd und rücksichtslos brandschatzend zog er durch Westfalen. Er schreckte auch nicht davor zurück, in Paderborn den alten, wertvollen und von den Katholiken veehrten Reliquienschrein des heiligen Liborius nebst anderen Schätzen einzuschmelzen. Nach den verlorenen Schlachten bei Höchst und schließlich bei Stadtlohn kehrte Christian in die Niederlande zurück und starb bereits 1626 mit nur 27 Jahren. Madame de Saint-Baslemont zählt nicht im eigentlichen Sinne zu der Gruppe der Feldherrn - schon weil ihr als Frau ein solche Rolle damals gar nicht zukam. Und ihr war kein offizielles Kommando übertragen worden. Doch sie steht als Beispiel für ungewöhnlichen und mutigen Einsatz, den auch Frauen im Dreißigjährigen Krieg bewiesen. Ihr Mann hatte sich im August 1635 der kaiserlichen Armee angeschlossen. Gut ein Jahr später, im Herbst 1636, kam es in Lothringen durch Soldaten, die nach der französischen Niederlage bei Mainz entlassen worden waren, zu Plünderungen. Um ihnen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, ergriff Madame de Saint-Baslemont die Initiative und versammelte die Bevölkerung um sich. Mit dieser Truppe befestigte sie die Güter und verteidigte sie erfolgreich gegen die Übergriffe. | |
QUELLE | ![]() | |
PROJEKT | ![]() | |
DATUM AUFNAHME | 2005-11-07 | |
AUFRUFE GESAMT | 2498 | |
AUFRUFE IM MONAT | 12 | |
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