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VERFASSER | Stöwer, Ulrike (Bearb.) | |
TITEL | Das Archiv des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e.V. | |
ORT | Münster | |
JAHR | 1994 | |
ONLINE-TEXT | Glossar (in Auswahl) | |
SEITE | S. 21-24 | |
TEXT | Glossar (in Auswahl)achtwere, vulvolle Nutzung affdel Anteil am Erbe afhosten Blutzehnt (vom Jungvieh) alte konninges-tornosen s. Turnose alven Meßgewand amiet Meßgewand anewandt, anewende Pflugwendung, das Ackerstück, auf dem man beim Pflügen wendet arste Arzt bederve, byderve nützlich, tüchtig, gut, rechtschaffen (gewöhnlich von Personen) beraden begaben, versehen, versorgen; auch ausstatten, verheiraten bewinkopet durch einen Weinkauf bestätigt biderve s. bederve bli, blig Blei Böhmische Groschen um 1300 in Prag geprägte Groschen bolten Rolle unverschnittener Leinwand bone Bühne, jede bretterne Erhöhung; die Decke eines Zimmers, Boden, Stockwerk brutlachte Hochzeit brutschatte Mitgift, "Brautschatz" budelere Beutler, Beutelmacher, Täschner bychter Beichtvater byderve s. bederve carpentarius Stellmacher caselen Meßgewand closachtwerk eine Waldgerechtsame, Holz, das zu Klötzen gehauen, zu holen (so bei Lübben und Schiller/Lübben) clucht Krypta einer Kirche crucepennynge Abgabe an den Bischof (denarii cruciales) decken s. deken decker, deker Decher, eine Zahl von zehn dedingslude zu einer Verhandlung zugezogene Zeugen deken Dekan, Dechant, Dechen denst Leistung, zu der man verpflichtet ist, Abgabe dicke oft dornsse, dornitze heizbares Zimmer dorsclagen, dorchslacht vollständig; dorchslacht egen driggerde Dreigart (1 Gart = 1/4 Morgen) duck oft dungetal Düngerrecht, das Recht, den in einem Acker gesteckten Dünger abzunutzen echtschop Ehe echtwert Anteile am Nutzungsrecht der Holz-, Weide- oder Hudemark eggewapen scharfe Waffe erve Erbe ervetal Erbschaft, Erbrecht; unbewegliches Gut eventure stan auf's Geratewohl versuchen familiaris Angehöriger figende Feinde gadem, gaden, gedeme Haus von nur einem Zimmer, Bude, Kramladen, angebautes Häuschen ganerve Miterbe gedeme s. gadem geluchte Geleuchte gemosschart zum Kompagnon angenommen gerade Frauengerät; bewegliche Sachen zum Gebrauch der Frauen Goverd Gottfried gra(e)s graues Wand hagelslach Kugeln in Größe von Hagelkörnern bei einer Schlacht hebdomadar der den Wochendienst hat hege Gehölz, kleiner Wald, Gehege herennot Kriegs-, Heeresnot hervestbede eine im Herbst zu entrichtende Abgabe herwede, herwedde die Ausrüstung des Kriegers, die der Lehnsherr gab und bei dessen Tod zurücknahm; oder die beim Tod des Vaters der älteste Sohn beanspruchte heven agrarische Bezeichnung eines Bruchs, Wiese heymale, hegemal gehegtes Gericht heyne Gehölz, kleiner Wald, Gehege hilligslude Kirchgeschworene hochtyt Festfeier, besonders kirchliches Fest; Hochzeitsfeier hovetpol Kopfpfühl hussitte(n)de hausbesitzend, mit einem Haus angesessen in homagium Treueid, Lehnseid invart unde utvart Einfahrt und Ausfahrt jair unde dach im Mittelalter die Frist von einem Jahr und einem Gerichtstag, entspricht in der Regel der Zeit von einem Jahr, sechs Wochen und drei Tagen (sächsische Verjährungsfrist) Quellekemenata, kemenade ursprünglich heizbares Gemach; dann besonders Wohn- und Geschäftszimmer der Vornehmen; dann einzeln stehendes (Stein)haus, Angebäude am Haus; auch Aufbewahrungsstelle (Kammer, Schrank) kerckhove Hof, der der Kirche zugehört, Landgut der Geistlichkeit; Kirchhof klyen, draff unde/ander rissz Kleie, Treber und anderer Abfall Königsturnose s. Turnose kornote Kurgenosse; eine Person, die als Urteiler oder Schöffe gewählt werden konnte korsenwerk Pelzwaren Kreuzpfennige s. crucepennynge ledich im rechtlichen Sinn: zur freien Verfügung stehend, erledigt, unverliehen (von Personen) frei, ungebunden len, leyne Lehn lethmate Mitglied loer Gerber lyftucht Einkünfte, die eine Person Zeit ihres Lebens genießt; besonders die lebenslange Rente einer Witwe mage Verwandter, Verwandtschaft malter, malt, molt Kornmaß; gewöhnlich 1 Malt = 12 Scheffel (aber auch 6 1/2 Scheffel und 4 Scheffel) manerve männlicher Erbe manstat, manstaid nach Lehns-, Homagialrecht medewynter Mitte des Winters, Weihnachten, Christtag mergeltal edder mestal Dungrecht oder Mistrecht meygerstat, meierstat Meierstelle missewas Mißwuchs, Mißernte myssewant Meßgewand obedientier der einer Kapelle im Namen eines Klosters unentgeltlich Vorstehende ort Ecke, Viertel palborger Schutzbürger, der außerhalb der "Pfähle" und der Mauern einer Stadt wohnen darf pellel Bahrtuch platenmeckere Harnischmacher pylstickende Pfeilspitzen an den Schaft stecken oder befestigen recht tom zoede Recht zur Benutzung des Brunnens reysigen schaden Kriegsschaden sakewalden, sakewolden der gemeinschaftliche Name für Kläger und Beklagten; der Hauptbeteiligte, Hauptinteressent, Hauptschuldner (im Gegensatz zum Bürgen), Aussteller eines Kontraktes; der bevollmächtigte Vertreter einer verhandelnden oder klägerischen Partei schat eine Art Steuer, Abgabe ("Schatz") schlachtennucht s. slachternut schot unde schulde alle Abgaben, die ein Bürger an seine Stadt als Untertan zu leisten hat schulde alle Abgaben, die zu leisten sind scroder Schneider send, in der zur Zeit des Sendgerichtes und des Jahrmarktes sesgerde Sechsgart (1 Gart = 1/4 Morgen) sevengarde Siebengart (1 Gart = 1/4 Morgen) slachternut Nutzung jeder Art (aller slachter nut) sonebreve Sühnebrief spiker Speicher, Lagerhaus (für Korn, Salz etc.); Lagerboden, Vorratskammer sponde Bettgestell stande Kübel aus Holz oder Metall (Zinn), unten breit und oben schmal; Stellfaß standenote, stantgenote Standgenosse, d.h. Schöffe, Gerichtsbeisitzer stenkamer feuerfestes Gemach, auch Gefängnis strodende Raub, Plünderung subcellerarius Unterkellner sundern, (de vrighen) die als Sondereigen aus der Mark ausgeschiedene Waldung swager jeder, der mit einem anderen durch Verheiratung verbunden ist: Schwiegervater, Schwiegersohn, Schwager im modernen Sinn, jeder andere Verschwägerte swingelt = swinebede, swinepenninge? Abgabe für die Eichelmast der Schweine syntener Zentner syrynge Schmückung thouwe Webstuhl tornse s. Turnose tover Zuber trippenmekere Pantoffelmacher Turnose eine Silbermünze, bis ins 13. Jh. in Tours geprägt; der Turnose, entwickelte sich später zu einer wichtigen Handelsmünze, besonders in Oberitalien, Portugal, in den Niederlanden, im Rheinland und in Westfalen; vielfach wurde sie auch nachgeprägt und im Münzbild verändert. ungellecht Talglicht, Kerze uthvart Ausfahrt vetten und betteringe Düngung und Besserung vorlangh, vorlyngh, vorlink Ackermaß: 1/2 Morgen vormeyert = bemeiert mit Meiern besetzen; als Meier besitzen vrone Gerichtsdiener, Büttel, Scharfrichter vyffgarde Fünfgart (1 Gart = 1/4 Morgen) warborge Gewähr leistender Bürge wer dar mede kunde unde dar to dochte wessele Wechselhaus, Münze winkopeslude Zeugen beim Weinkauf wispenninge Weißpfennige word, worde Hofstätte, Hausplatz, auch Garten, Feldstück zoede Brunnen, s.a. recht tom zoede | |
QUELLE | ![]() | |
DATUM AUFNAHME | 2004-08-23 | |
AUFRUFE GESAMT | 2865 | |
AUFRUFE IM MONAT | 11 | |
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