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Teudt, Wilhelm

2 Neu-/Umbenennungen
KategorieDeutschland / Nationalismus/Freiheitskriege / Germanentum

NSDAP / SS <Schutzstaffel>

NSDAP / Partei / Mitglied, sonstiges

Geburt07.12.1860, Bergkirchen/Schaumburg-Lippe
Tod05.01.1942, Detmold
InfoSammler der völkisch-radikalen Kräfte und Vorläufer der NSDAP in Detmold, völkischer Laienforscher ("Germanenforscher"); Studium der Theologie, 1885 protestantischer Pfarrer in Schaumburg-Lippe, 1894 Leiter der Inneren Mission in Frankfurt am Main, 1907 Aufgabe des Pfarramts als Kritik an der Ausrichtung der Kirche und Geschäftsführer des mitbegründeten, antidarwinistisch ausgerichteten Keplerbundes zur Förderung der Naturerkenntnis in Bad Godesberg, Kriegsteilnahme, 1919/1920 Verlegung des Keplerbundes nach Detmold, 1921 Gründung des paramilitärischen Cheruskerbundes, Mitglied der DNVP, 1928 Mitbebründer der Vereinigung der Freunde germanischer Vorgeschichte (VFgV), 1928/1929 Gauherr der Detmolder Gruppe des antisemitischen Deutschbundes, 1929 Hauptwerk: Germanische Heiligtümer, das von der Fachwissenschaft abgelehnt wird (Versuch der Konstruktion einer Germanischen Hochkultur, Externsteine als germanische Kultstätte), 01.05.1933 Mitglied der NSDAP, 1933 Vorschlag zur Schaffung eines "Osningshains" bei den Externsteinen, der von Himmler aufgegriffen wird, 1936 Eingliederung der Vereinigung in die Forchungsgemeinchaft Deutsches Ahnerbe, dort Abteilungsleiter, 20.04.1936 1935 Professor, 05.10.1936 Ehrenbürger von Detmold (bis 2010), 1937 zunehmende Spannungen mit Himmler, schließlich 1938 Zerwürfnis und Entlassung aus dem Ahnerbe, nun Gründung der Osningmark-Gesellschaft, jedoch weiterhin ideologische Konformität mit der SS, 1940 Verleihung der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft; 2010 symbolische Aberkennung der Detmolder Ehrenbürgerschaft.
QuellenJürgen Hartmann, Vom "völkischen Vorkämpfer" zum Nationalsozialisten "bis auf die Knochen". Der politische Werdegang des "Germanenkundlers" Wilhelm Teudt, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte 11, 2010, S. 23-36; Julia Schöning, Die Germanenkunde Wilhelm Teudts. Methodik und Zielsetzung einer ideologisch motivierten Laienwissenschaft, in: Lippische Mitteilungen 81, 2012, S. 243-257; Karlheinz Spielmann, Ehrenbürger und Ehrungen in Geschichte und Gegenwart, Bd. 1, 3., erw. Aufl., Dortmund 1967, S. 167.
Neu-/Umbenennungen nach Jahren
Karte für "Teudt, Wilhelm"
Karten:GoogleVollbildOSMVollbild
19331933
19341934
19351935
19361936
19371937
19381938
19391939
19401940
19411941
19421942
19431943
19441944
19451945
Jahr unbekanntJahr unbekannt
Keine JahresangabeKeine Angabe
Helligkeit:0
(-100 bis 100)
Benennungen - Auflistung
Sortierung: chronologisch | nach Orten

1940(1)zum Seitenanfang

[neue Straße]

26.04.1940

Teutstraße

EmsdettenPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung noch

[unbekannt]

Kommune / Ortsteil:Stadt Emsdetten / Emsdetten
Information:26.04.1940 Zustimmung der NS-Kreisleitung Steinfurt; Zuordnung sowie Realsierung [Bau, Benenennung] unklar, vermutlich nach Wilhelm Teudt benannt.
Geokoordinaten:7.52213716506958 (Länge)52.18103713154458 (Breite)Zeige auf Karte
Quellen:StadtA Emsdetten: 1652.

1942(1)zum Seitenanfang

Teutstraße

1942

Wilhelm-Teudt-Straße

DetmoldPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung nochLokalbezug

01.1971 Bielefelder Straße (L 758)

Kommune / Ortsteil:Stadt Detmold / Detmold
Information:01.10.1970 Umbenennung in Bielefelder Straße im Rahmen der kommunalen Neugliederung.
Geokoordinaten:8.859121799468994 (Länge)51.936804171914666 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:06640
Quellen:R. Henke, Die Straßen der Detmolder Kernstadt, S. 14f.

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URL dieser Seite: https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_361.html / Stand: 11.4.2019

Zitierweise:
Marcus Weidner, Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933-1945, Münster 2013ff. <https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_361.html> (Stand: 11.4.2019)