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Heinrich Vetter / Quelle: Büro des Reichstags (Hg.), Reichstags-Handbuch, V. Wahlperiode 1930, Berlin 1930, S. 567

Vetter, Heinrich

1 Neu-/Umbenennung
KategorieNSDAP / Gauleiter, Stellvertreter

Staat, Politik, Verwaltung / Kommunalvertreter / Bürgermeister

Staat, Politik, Verwaltung / Abgeordneter

NSDAP / Kreisleiter

NSDAP / Gauinspektor

Staat, Politik, Verwaltung / Kommunalpolitiker

NSDAP / Propaganda

Geburt10.09.1890, Fulda
Tod30.12.1969, Wegerhof [Halver-Wegerhof]
InfoNS-Politiker, Oberbürgermeister von Hagen;
aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen ohne Berufsausbildung,
1895-1902 Waisenhaus in Paderborn,
1896-1902 Volksschule in Paderborn,
02.1902 Rückkehr zu seiner Mutter,
1902-1904 Volksschule in Hohenlimburg,
1904-10.1911 ungelernter Fabrikarbeiter,
1906-1908 Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes,
11.10.1911-22.09.1913 aktive Militärdienstzeit beim Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 (Berlin),
10.1913-08.1914 Steinbrucharbeiter in den Dolomitwerken in Hagen-Halden,
05.08.1914 Kriegsdienst beim Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 (Westfront), zuletzt Feldwebel d. R., 01.1917 nach schwerer Verwundung nicht mehr kriegsdienstfähig,
1917 Besuch einer kaufmännischen Schule,
01.10.1917-09.1930 Betriebsbeamter bei der Firma Funcke & Hueck in Hagen,
15.03.1919 als Kriegsdienstbeschädigter (60 %) aus dem Heeresdienst entlassen,
1919 Eintritt in die Deutsche Volkspartei (DVP),
1923/24 Stadtverordneter in Hagen (Deutsche Volkspartei),
1924/25 Mitglied im Völkisch-Sozialen Block,
09.05.1925 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 16.447, nach eigenen Angaben bereits 1924 eingetreten),
19.05.1925 Mitbegründer der Ortsgruppe Hagen der NSDAP,
19.05.1925-1926 Ortsgruppenleiter von Hagen,
1926-01.10.1932 Leiter des NSDAP-Bezirks Lenne-Volme (Stadt- und Landkreise Hagen, Altena, Iserlohn und Lüdenscheid),
1932 Reichsredner,
05.1928 erfolgloser Kandidat der NSDAP zur Wahl des Preußischen Landtags,
07.11.1929-04.1933 Stadtverordneter in Hagen,
17.11.1929-1932 Mitglied des Westfälischen Provinziallandtags,
09.1930-1945 Reichstagsabgeordneter der NSDAP (5.-11. Wahlperiode, Wahlkreis 18 Westfalen Süd),
01.10.1932-04.1934 Kreisleiter von Hagen,
24.04.1933-15.04.1945 (bis 06.02.1934 kommissarischer) Oberbürgermeister der Stadt Hagen,
1936-1945 Mitglied des Westfälischen Provinzialrats,
Mitglied des Vorstands des Ruhrverbandes Essen,
1934-10.1936 Gauinspekteur III der Gauleitung Westfalen-Süd der NSDAP,
05.-10.1936 Kreisleiter der NSDAP in Hagen,
26.10.1936-1945 stellvertretender NS-Gauleiter von Westfalen-Süd,
26.10.1936-09.11.1941 mit der Leitung des Gaus Westfalen-Süd der NSDAP beauftragt,
10.1940-1945 Mitglied des Haushaltsausschusses für die Provinz Westfalen,
Hauptdienstleiter der NSDAP,
02.1943 von Gauleiter Paul Giesler als "treuer Eckehard des Gaues" bezeichnet, jedoch zahlreiche Skandale, geplante Entlassung als stellvertretender Gauleiter durch den Einmarsch der US-Truppen im April 1945 verhindert,
15.04.1945 vor den anrückenden amerikanischen Truppen aus Hagen geflüchtet und auf einem Bauernhof bei Breckerfeld versteckt,
24.04.1945 dort von der britischen Militärverwaltung verhaftet.

24.04.-04.05.1945 im Untersuchungsgefängnis Hagen und im Internierungszentrum Lüdenscheid inhaftiert,
04.05.1945-1948 im britischen Internierungslager Civil Internment Camp Nr. 5 in Paderborn-Staumühle interniert,
06.11.1948 in einem zweitägigen Internierungsverfahren vor dem Hauptausschuss Hagen in die Kategorie III (Minderbelasteter) eingestuft,
03.12.1948 vom Spruchgericht Hiddesen zu vier Jahren und zwei Monaten Haft (unter Anrechnung der Internierungshaft) verurteilt (die Reststrafe von einem Jahr mußte Vetter nicht antreten, da kein Haftbefehl erlassen worden war),
Mitte 1949 in einer Revisionsverhandlung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt, danach wieder in Hagen wohnhaft,
1951 Vertreter in Hagen,
zuletzt in Wegerhoff wohnhaft,
Anfang 1952 wegen Bildung einer NSDAP-Nachfolgeorganisation erneut verhaftet,
11.1952 Verhaftung als Funktionär der rechtsextremen "Bewegung Reich",
04.1953 Verurteilung zu einer zweijährigen Haftstrafe, von der er nur wenige Wochen verbüßte,
trat danach immer wieder als Mitwirkender in (von seiner zweiten Frau herausgegebenen) rechtsextremen Publikationen in Erscheinung.
QuellenBerlin, BArch, R 55/21668; BArch, BDC: DS, B 16; PK, S 25. - Joachim Lilla, Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46). Biographisches Handbuch, Münster 2004, S. 300 (freundliche Genehmigung zur Übernahme, Text modifiziert). - Ralf Blank, "... ein fanatischer Anhänger der nationalsozialistischen Lehre". Heinrich Vetter und die Vergangenheitsbewältigung in Hagen, in: Hagener Jahrbuch 4, 1999, S. 149-172; Ralf Blank, Zur Biografie des Hagener Oberbürgermeisters und stellvertretenden Gauleiters in Westfalen-Süd, Heinrich Vetter (1890-1969), in: WZ 151/152, 2001/2002, S. 414-447; F. Jansen, Hagener Straßennamen, S. 45; Ernst Stockhorst, 5000 Köpfe, Kiel 1985, S. 430. - Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten, URL: http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de.
Neu-/Umbenennungen nach Jahren
Karte für "Vetter, Heinrich"
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19411941
19421942
19431943
19441944
19451945
Jahr unbekanntJahr unbekannt
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1934(1)zum Seitenanfang

Husterstraße

1934

Heinrich-Vetter-Straße

HagenPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung nochLokalbezug

24.05.1945 Husterstraße

Kommune / Ortsteil:Stadt Hagen / Holthausen/Haßley
Information:24.05.1945 Bekanntmachung der Umbenennung nach Zustimmung der Militärregierung.
Geokoordinaten:7.546330690383911 (Länge)51.351086719619 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:00406
Quellen:Historisches Centrum Hagen: Dienstliche Mitteilungen, 01.06.1945. - F. Jansen, Hagener Straßennamen, S. 45.

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Zitierweise:
Marcus Weidner, Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933-1945, Münster 2013ff. <https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_223.html> (Stand: 11.4.2019)