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Josef Wagner, Gauleiter des Gaus Westfalen-Süd, beim Kreistag der NSDAP in Bochum, 04.06.-06.06.1937 (Ausschnitt) / Quelle: Foto: Bochum, Stadtarchiv | Fotosammlung F II I

Wagner, Josef

7 Neu-/Umbenennungen
KategorieNSDAP / Gauleiter

Staat, Politik, Verwaltung / Staatssekretär

Staat, Politik, Verwaltung / Abgeordneter

Staat, Politik, Verwaltung / Oberpräsident

Staat, Politik, Verwaltung / Reichskommissar

Staat, Politik, Verwaltung / Reichsverteidigungskommissar

NSDAP / SA <Sturmabteilung>

Bildung, Wissenschaft / Dozent / Schule

Geburt12.01.1899, Algringen/Lothringen
Tod21.04.1945, Berlin [?]
InfoNS-Politiker, Gauleiter;
Bergmannssohn,
achtjähriger Besuch einer Volksschule,
Lehrerseminar, abgeschlossene Lehrerausbildung,
1917-1918 Kriegsdienst im Heer (Einberufung),
1918 schwere Kriegsverwundung,
1918-08.1919 französische Kriegsgefangenschaft (angeblich 5 Fluchtversuche),
Volksschule,
1913 Lehrerseminar in Wittlich,
06.1917 Kriegsdienst,
05.1918 verwundet und in französischer Gefangenschaft,
08.1918 Flucht über die Schweiz und Rückkehr nach Deutschland,
nach Abschluss der Lehrerausbildung wegen fehlender beruflicher Chancen ab 10.1920 Finanzbeamter in Fulda,
ab 03.1921 beim "Bochumer Verein",
1922 NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer 16.951) und Funktionär im Ruhrgebiet,
1923 Gründer der Bochumer NSDAP-Ortsgruppe,
1927 NSDAP-Bezirksleiter in Bochum,
ab 04.1927 Lehrer an der Volksschule Horst/Emscher (11.1927 aus politischen Gründen entlassen),
ab 05.1928 Mitglied des Deutschen Reichstags (4.-11. Wahlperiode, Reichswahlvorschlag bzw. Wahlkreis 18 Westfalen Süd, 10.12.1941 Niederlegung des Mandats),
01.10.1928-09.11.1941 Gauleiter des Gaus Westfalen, nach der Aufteilung (1930) 1931-1941 Gauleiter des Gaus Westfalen-Süd, zusätzlich 12.1934-05.1940 (förmliche Amtsniederlegung 09.01.1941) auch Gauleiter des Gaus Schlesien,
1930 Gründung der Wochenzeitung "Westfalenwacht",
1931 der Tageszeitung "Rote Erde",
1932 Arbeit an einer Hochschule für Politik der NSDAP,
(08.10.1932) wohnhaft in Bochum, Freiligrathstraße 52,
1933 Preußischer Staatsrat, Vizepräsident,
1933 Mitglied des Westfälischen Provinziallandtags (Wahlkreis Bochum),
1934-1942 (1940: amtsenthoben, 1942 ausgeschlossen) Mitglied des Westfälischen Provinzialrats,
12.1934 kommissarisch mit der Verwaltung der Stelle des Oberpräsidenten der Provinz Niederschlesien in Breslau beauftragt, zugleich mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Oberpräsidenten der Provinz Oberschlesien in Oppeln beauftragt,
12.06.1935-Anfang 1941 Oberpräsident der Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien (01.04.1938 Provinz Schlesien),
29.10.1936 zugleich Reichskommissar für die Preisbildung (seit 15.01.1941 im Range eines Staatssekretärs),
SA-Gruppenführer,
09.11.1937 SA-Obergruppenführer,
1940 Reichsverteidigungskommissar,
1940 Absetzung als Gauleiter von Schlesien,
(17.04.1941) wohnhaft in Berlin, Leipziger Platz 7,
17.04.1941 Befreiung von der Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer für die Publikation "Kriegsverpflichtete Preisbildung" ("Befreiungsschein"),
09.11.1941 von Hitler aller öffentlichen Parteiämter enthoben und, nach dem vergeblichen Versuch durch einen aus vier Gauleitern (Hellmuth, Jordan, Robert Wagner und Röver) unter Vorsitz von Reichsrichter Buch gebildeten Sondersenat des Obersten Parteigerichts der NSDAP am 06.02.1942 den Ausschluß Wagners aus der NSDAP zu erwirken, am 12.10.1942 endgültig aus der NSDAP ausgestoßen (Anlass war ein bekannt gewordener diskriminierender Brief der Ehefrau Wagners an ihre Tochter, in dem diese die Ehe ihrer Tochter mit einem SS-Offizier aus religiösen Gründen ablehnte),
seit 10.1943 von der Gestapo überwacht,
nach dem Attentat vom 20.07.1944 verhaftet und in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße in Gestapohaft,
Todesumstände unklar: entweder Ermordung durch ein SS-Kommando am 21./22.04. in der Berliner Puttkamerstraße oder nach der Eroberung Berlins versehentliche Erschießung durch einem russischen Soldaten.
QuellenJoachim Lilla, Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46). Biographisches Handbuch, Münster 2004, S. 302f. (freundliche Genehmigung zur Übernahme, Text modifiziert). - Ralf Blank, Josef Wagner, Internet-Portal "Westfälische Geschichte"; Karl Höffkes, Hitlers politische Generale. Die Gauleiter des Dritten Reiches. Ein biographisches Nachschlagewerk, Tübingen 1986, S. 367-371; Peter Hüttenberger, Die Gauleiter. Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP, Stuttgart 1969, S. 219; Hermann Weiß (Hg.), Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 1998, S. 472f. - Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten, URL: http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de.
Neu-/Umbenennungen nach Jahren
Karte für "Wagner, Josef"
Karten:GoogleVollbildOSMVollbild
19331933
19341934
19351935
19361936
19371937
19381938
19391939
19401940
19411941
19421942
19431943
19441944
19451945
Jahr unbekanntJahr unbekannt
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Benennungen - Auflistung
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1933(4)zum Seitenanfang

Urnenstraße

04.1933

Josef-Wagner-Straße

BergkamenPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung noch

06.1945 Urnenstraße

Kommune / Ortsteil:Stadt Bergkamen / Rünthe
Geokoordinaten:7.6425265 (Länge)51.6457492 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:01712

Rathenauplatz

08.04.1933

Josef-Wagner-Platz

HernePerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung noch

02.1943 [aufgehoben]

Kommune / Ortsteil:Stadt Herne / Herne
Information:03.04.1933 Dringlichkeitsantrag von Hakenkreuz und Schwarz-Weiss-Rot in der Stadtverordnetenversammlung, Dringlichkeit anerkannt, einstimmige Zustimmung; Antrag des Magistrats durch den Polizeipräsidenten in Bochum, Polizeiamt Herne; Kreuzung am Lutherhaus Flottmannstraße/Lutherstraße/Straße des Bohrhammers; 23.02.1943 vertrauliches Rundschreiben des Gaus Westfalen-Süd, Amt für Kommunalpolitik, an den Beauftragten der NSDAP, Kreisleiter Nieper in Herne: der Kreisamtsleiter habe berichtet, dass in Herne noch ein Platz nach dem früheren Gauleiter Wagner benannt sei, bittet den Platz nach einer "bereits verstorbenen Persönlichkeit" zu benennen, die Umbenennung habe "in aller Stille zu erfolgen".
Geokoordinaten:7.224562168121338 (Länge)51.524739122326764 (Breite)Zeige auf Karte
Quellen:StadtA Herne: Protokoll der Stadtverordnetenversammlung, 03.04.1933; Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen: NSDAP Kreis- und Ortsgruppenleitungen, 29. - AmtsBlRegArnsberg 1933, S. 171.

Schulstraße

15.04.1933

Josef-Wagner-Straße

SchwelmPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung noch

02.10.1942 Horst-Wessel-Straße, heute: Schulstraße

Kommune / Ortsteil:Stadt Schwelm / Schwelm
Information:12.04.1933 Dringlichkeitsantrag der NSDAP; 15.04.1933 Bürgermeister als Ortspolizeibehörde; 02.10.1942 Umbenennung auf Beschluss des Bürgermeisters, mit Billigung der Gemeinderäte, nicht publiziert: "Die hiesige Jos. Wagner-Straße wird mit sofortiger Wirkung in 'Horst-Wessel-Straße' umbenannt. Die bisherige Horst Wessel-Straße (Fußweg durch die Anlagen an der Wilhelmshöhe vorbei) kommt damit in Fortfall".
Geokoordinaten:7.297676 (Länge)51.282806 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:36185
Quellen:StadtA Schwelm: Protokolle der Gemeinderatssitzungen, Ordner II, S. 458; Entschließungen des Bürgermeisters 1938-1944, S. 458, 471. - AmtsBlRegArnsberg 1933, S. 193; K. Figge, Die Umbenennung von Straßen und Schulen in der NS-Zeit in Schwelm, S. 3, 5, 10; Schwelmer Zeitung: 15.04.1933.

Freisenstraße

27.04.1933

Josef-Wagner-Straße

HernePerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung noch

1943 Freisenstraße

Kommune / Ortsteil:Stadt Herne / Wanne-Eickel
Information:27.04.1933 Bekanntmachung der Verkehrspolizei; Antrag des Oberbürgermeisters in Wanne-Eickel durch den Polizeipräsidenten in Bochum, Polizeiamt Herne.
Geokoordinaten:7.1553826332092285 (Länge)51.52772285301644 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:01000
Quellen:StadtA Herne: Mitteilungen der Stadtverwaltung Wanne-Eickel, 1930-1934. Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen: Katasteramt Herne I-6. - AmtsBlRegArnsberg 1935, S. 215; M. Hildebrandt [u. a.], Herne von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, S. 226.

1937(1)zum Seitenanfang

Hochstraße

1937

Josef-Wagner-Straße

IserlohnPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung noch

1943 Hochstraße (1945-07.10.1975), heute: Humpfertstraße

Kommune / Ortsteil:Stadt Iserlohn / Letmathe
Information:1943-1945 Möldersstraße, 1904-1937 Hochstraße.
Geokoordinaten:7.6009250 (Länge)51.3666950 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:03490
Quellen:H. Holtmeier/M. Reinertz, Iserlohner Straßennamen erzählen, S. 130.

1938(2)zum Seitenanfang

[neue Straße]

11.07.1938

Josef-Wagner-Straße

HalverPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung nochLokalbezug

26.03.1943 Horst-Wessel-Straße (26.03.1943-19.06.1945) > Mittelstraße, heute: Mittelstraße

Kommune / Ortsteil:Stadt Halver / Halver
Information:11.07.1938 Beschluss des Bürgermeisters, im Einverständnis mit dem Landrat in Altena als Ortspolizeibehörde und nach Anhörung (02.06.1938) der Gemeinderäte; Parallelstraße zur Frankfurter Straße, "die zwischen der Von-Vincke-Straße und Hermann-Göring-Straße neu anzulegende Parallelstraße" (11.07.1938), 22.03.1930 erstmaliger Besuch Wagners in Halver.
Geokoordinaten:7.5017697 (Länge)51.1880086 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:08426
Quellen:StadtA Halver: Protokoll Gemeindevertretung, 11.07.1938, 13.06.1945. - Anon., Zeitungsartikel, Juni 1938 (StadtA Halver); A. K. Theiß, Die Straßennamen der Stadt Halver, S. 65.

An den Sieben Gäßchen

28.11.1938

Josef-Wagner-Straße

IserlohnPerson lebte zum Zeitpunkt der Benennung noch

02.04.1943 Karl-Peters-Straße (1943-1945), heute: An den Sieben Gäßchen

Kommune / Ortsteil:Stadt Iserlohn / Bömberg/Tyrol
Information:28.11.1938 Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde: "Aus Anlass des gestern stattgehabten Besuches des Gauleiters [Josef Wagner] habe ich mich entschlossen, die Straße 'An den Siebengäßchen' in 'Josef Wagner-Straße' umzuwandeln", mit "sofortiger Wirkung" - obgleich OB Damrau der Erlass des Reichsinnenministeriums vom 25.05.1934 bekannt war, der derartige Ehrungen ausdrücklich verbot; 29.03.1943 Mitteilung einer Anordnung des Gauleiter-Stellvertreters für den Oberbürgermeister: "Josef-Wagner-Straße" solle "aus bekannten Gründen sofort umbenannt werden. Ich bitte, die neue Benennung umgehend durchzuführen und als neuen Namen den eines verstorbenen oder gefallenen hervorragenden Mannes zu wählen"; Vorschlag des Oberbürgermeisters: Karl-Peters-Straße.
Geokoordinaten:7.7039621 (Länge)51.3806624 (Breite)Zeige auf Karte
Schlüsselnr.:04184
Quellen:StadtA Iserlohn: Zgg. 2/77, 103 (mit abgezeichnetem Erlass). - AmtsBlRegArnsberg 1938, S. 438; H. Holtmeier/M. Reinertz, Iserlohner Straßennamen erzählen, S. 33f.

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Zitierweise:
Marcus Weidner, Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933-1945, Münster 2013ff. <https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_12.html> (Stand: 11.4.2019)