
URL dieser Seite: https://www.lwl.org/pm62691
Presse-Infos | Kultur
Mitteilung vom 11.11.25
Westfälischer Preis für Baukultur
Anerkennung für das Rat- und Bürgerhaus Holzwickede
Holzwickede (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Montag (10.11.) den Westfälischen Preis für Baukultur 2025 im LWL-Museum für Kunst und Kultur verliehen. Eine Anerkennung erhielt dabei das Rat- und Bürgerhaus Holzwickede.
"Baukultur ist kein Luxusthema", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, bei der Preisverleihung. "Dadurch, was und wie wir bauen, können wir unsere alltägliche Lebenswelt ganz unmittelbar verbessern." Ziel des Westfälischen Preises für Baukultur sei es, die Bedeutung der Baukultur für das Profil der Städte und Gemeinden sichtbar zu machen und den Diskurs über zukunftsfähiges Bauen anzuregen. "Der LWL will gelungene Baukultur regelmäßig würdigen und feiern: Neben herausragender Architektur gehören dazu auch Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Teilhabe", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Die unabhängige Jury, bestehend aus renommierten Fachleuten und Vertreter:innen des LWL, wählte aus rund 200 eingereichten Projekten fünf Preise und zehn Anerkennungen aus. Bewertet wurden neben der Qualität von Städtebau, Architektur und Freiraumplanung auch die Einbindung in den Kontext, die Nachhaltigkeit sowie Planungs-, Beteiligungs- und Umsetzungsprozesse.
Die Jury schreibt in ihrer Begründung: "Eine anstehende Modernisierung und Erweiterung nutzte man jüngst, um auch den gesamten Platz lebendig zu entwickeln. Gelungen ist dies mit einem winkelförmigen Neubau, der den denkmalgeschützten Altbau kenntlich lässt und gleichzeitig in die Zukunft führt. Heller Stein und gelbgoldfarbene Fenster betonen zugleich Eleganz und Offenheit. Für die 18.000 Einwohner:innen und Gäste der Gemeinde ist hier ein neuer Ort für Arbeit, Bildung und Kultur entstanden - der mehr ist als ein Rathaus: ein Bürgerhaus."
Die fünf Preise gingen an Projekte aus Hagen, Höxter, Münster und Paderborn. Ebenfalls eine Anerkennung erhielten Projekte aus Bochum, Münster, Paderborn, Siegen, Vreden, Wadersloh und Werther. Zu den fünf Preisträgern sind bereits Kurzfilme entstanden, die während der Preisverleihung Premiere feierten. Die ausgezeichneten Projekte werden im Frühjahr 2026 zudem mit einer Ausstellung, die zunächst im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen ist, sowie mit Publikation und weiteren Medienformaten einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Westfälische Preis für Baukultur 2025 wird gefördert durch die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung (Coesfeld), das Klinkerwerk Hagemeister (Nottuln) und die NRW.BANK (Düsseldorf/Münster).
Hintergrund
Im Frühjahr 2025 lobte der LWL den Westfälischen Preis für Baukultur nach 2010 und 2015 zum dritten Mal aus. Eingereicht wurden rund 200 realisierte Projekte, die den gesamten zehnjährigen Zeitraum der Auslobung abbilden, wobei die seit 2020 fertiggestellten Projekte in der Überzahl waren. Dabei waren alle Regionen Westfalen-Lippes vertreten: das Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und das westfälische Ruhrgebiet. Es wurden mehr Umbauten und Erweiterungen als Neubauten eingereicht. Bei vielen dieser weitergebauten Bestandsgebäude handelt es sich um Denkmäler.
Unter den Einreichungen sind Bauten für Bildung und Forschung, Büro und Verwaltung, Gesundheit und Sport, Gewerbe und Industrie, Kultur und Kirche, öffentliche Bauten, Tourismus und Freizeit sowie Wohnungsbau und Freiraumanlagen. Viele Einreichende hatten sich im Sinne der Auslobung zu Bewerbergemeinschaften zusammengeschlossen und damit ihr langfristigesgemeinsames Engagement für die Baukultur sichtbar gemacht.
http://www.westfaelischer-baukulturpreis.de
Begründung der Jury
ANERKENNUNG
Rat- und Bürgerhaus Holzwickede (2023)
Bauherrschaft: Gemeinde Holzwickede
Architektur: bez+kock architekten, Stuttgart
Unmittelbar an den Dortmunder Flughafen angrenzend weiß die Gemeinde Holzwickede mit einem ruhigen, grünen Ortskern zu überraschen. Mit dem 1914 errichteten Rathaus setzte die Gemeinde bereits vor über 110 Jahren ein selbstbewusstes Zeichen. Eine anstehende Modernisierung und Erweiterung nutzte man jüngst, um auch den gesamten Platz lebendig zu entwickeln. Gelungen ist dies mit einem winkelförmigen Neubau, der den denkmalgeschützten Altbau kenntlich lässt und gleichzeitig in die Zukunft führt. Eine sich zwischen beiden Bauten ergebende Halle dient als zentrale Anlaufstelle für den Bürgerservice und als Foyer für einen neuen großzügigen Bürgersaal sowie als kultureller Treffpunkt für Veranstaltungen und Ausstellungen, bei denen das historische Rathaus selbst zum Exponat wird.
Die Flure von Alt- und Neubau schaffen ein umlaufendes Erschließungssystem, das Orientierung erleichtert und kurze Wege bietet. Heller Stein und gelbgoldfarbene Fenster betonen zugleich Eleganz und Offenheit. Für die 18.000 Einwohner:innen und Gäste der Gemeinde ist hier ein neuer Ort für Arbeit, Bildung und Kultur entstanden - der mehr ist als ein Rathaus: ein Bürgerhaus.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 21.000 Beschäftigten für die 8,4 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen