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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 11.11.25

Westfälischer Preis für Baukultur: Preisträger ausgezeichnet
Fünf Preise und zehn Anerkennungen für herausragende Projekte in Westfalen-Lippe

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Montag (10.11.) den Westfälischen Preis für Baukultur 2025 im LWL-Museum für Kunst und Kultur verliehen. Insgesamt gingen fünf Preise und zehn Anerkennungen an herausragende Projekte der vergangenen zehn Jahre in Westfalen-Lippe.

Wie ganz unterschiedliche Bauaufgaben vorbildlich umgesetzt werden können, zeigen die fünf Preisträgerprojekte: Der Grüne Weiler in Münster weist, so die Jury, "einen neuen und überzeugenden Weg in die Zukunft des Wohnens in Westfalen." Neue Verbindungen zwischen Altstadt, Weser und dem Welterbe Corvey schuf die Landesgartenschau Höxter. Sie zeigt, "wie Baukultur einen Standort, gerade auch jenseits der Großstadt, langfristig stärken kann." Das Konzept "Schule als Lebensraum" löst die neue Grundschule St. Michael in Paderborn städtebaulich, architektonisch wie pädagogisch ein. Mit einer neuen Sporthalle, deren begrüntes Dach als Pausenhof dient und einem Musikcampus vollendet sie den innerstädtischen Schulkomplex. Das Eingangsgebäude des LWL-Freilichtmuseums Hagen - in diesem Fall hatten sich die LWL-Vertreterinnen und Vertreter in der Jury bei der Abstimmung enthalten - "lädt dazu ein, Innen und Außen als fließende Einheit zu erleben. Konstruktion, Materialien und Betrieb setzen ein Zeichen für den bewussten Umgang mit Ressourcen", so die Jury. Die außerordentlich intensive Auseinandersetzung mit einem Bestandsgebäude würdigte die Jury mit ihrer Auszeichnung der Jacoby Studios in Paderborn. Die Relikte einer wiederentdeckten Klosteranlage wurden Teil des neuen Firmensitzes in der Altstadt.

Die hohe Qualität der Einreichungen zeigt sich auch in den zehn Anerkennungen. Sie gingen an die Baugruppe KliQ in Münster, das Rat- und Bürgerhaus Holzwickede (Kreis Unna), den Waldkindergarten Wadersloh-Liesborn (Kreis Warendorf), das Fritz Bauer Forum, die KoFabrik und das Anneliese Brost Musikforum in Bochum, das Mittlere Paderquellgebiet in Paderborn, das kult Westmünsterland in Vreden (Kreis Borken), das Museum Peter August Böckstiegel in Werther (Kreis Gütersloh) und das Projekt "Siegen zu neuen Ufern".

"Baukultur ist kein Luxusthema", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, bei der Preisverleihung. "Dadurch, was und wie wir bauen, können wir unsere alltägliche Lebenswelt ganz unmittelbar verbessern." Ziel des Westfälischen Preises für Baukultur sei es, die Bedeutung der Baukultur für das Profil der Städte und Gemeinden sichtbar zu machen und den Diskurs über zukunftsfähiges Bauen anzuregen. Welche Rolle gute Baukultur im gesellschaftlichen Zusammenleben spielt, spiegeln die fünf vergebenen Preise in ihrer Vielfalt wieder: Ausgezeichnet wurden ein Wohnprojekt, eine Freiraumgestaltung, eine Schule, ein Kulturbau sowie ein Unternehmenssitz. "Der LWL will gelungene Baukultur regelmäßig würdigen und feiern: Neben herausragender Architektur gehören dazu auch Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Teilhabe", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Die unabhängige Jury, bestehend aus renommierten Fachleuten und Vertreterinnen und Vertreter des LWL, wählte die Preisträger und Anerkennungen aus rund 200 eingereichten Projekten aus. Bewertet wurden neben der Qualität von Städtebau, Architektur und Freiraumplanung auch die Einbindung in den Kontext, die Nachhaltigkeit sowie Planungs-, Beteiligungs- und Umsetzungsprozesse.

"Die Jury hat bei allen Einreichungen eine durchweg hohe Qualität festgestellt", betonte Reiner Nagel, Juryvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. "Auch die Projekte, die nicht ausgezeichnet wurden, stehen für eine hohe Baukultur. Mit der Prämierung herausragender Beispiele setzt der Preis ein Zeichen für nachhaltiges, sozialverantwortliches und damit zukunftsfähiges Bauen."

Zu den fünf Preisträgern sind bereits Kurzfilme entstanden, die während der Preisverleihung Premiere feierten. Die ausgezeichneten Projekte werden im Frühjahr 2026 zudem mit einer Ausstellung, die zunächst im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen ist, sowie mit Publikation und weiteren Medienformaten einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Westfälische Preis für Baukultur 2025 wird gefördert durch die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung (Coesfeld), das Klinkerwerk Hagemeister (Nottuln) und die NRW.BANK (Düsseldorf/Münster).

Hintergrund
Im Frühjahr 2025 lobte der LWL den Westfälischen Preis für Baukultur nach 2010 und 2015 zum dritten Mal aus. Eingereicht wurden rund 200 realisierte Projekte, die den gesamten zehnjährigen Zeitraum der Auslobung abbilden, wobei die seit 2020 fertiggestellten Projekte in der Überzahl waren. Dabei waren alle Regionen Westfalen-Lippes vertreten: das Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und das westfälische Ruhrgebiet. Es wurden mehr Umbauten und Erweiterungen als Neubauten eingereicht. Bei vielen dieser weiter gebauten Bestandsgebäude handelt es sich um Denkmäler.

Unter den Einreichungen sind Bauten für Bildung und Forschung, Büro und Verwaltung, Gesundheit und Sport, Gewerbe und Industrie, Kultur und Kirche, öffentliche Bauten, Tourismus und Freizeit sowie Wohnungsbau und Freiraumanlagen. Viele Einreichende hatten sich im Sinne der Auslobung zu Bewerbergemeinschaften zusammengeschlossen und damit ihr langfristiges gemeinsames Engagement für die Baukultur sichtbar gemacht.





PREISE

Alle Preise sowie alle Anerkennungen sind jeweils gleichrangig.

Die Reihenfolge der Nennung basiert auf dem Jahr der Fertigstellung.




Grüner Weiler I, Münster (2025)
Bauherrschaft: Grüner Weiler eG, Münster

Architektur: office03, Köln; SOWATORINI Landschaft, Bochum; Birgit Brewe Architekten, Münster / Zürich; Seraina Merz Architektur, Zürich


Landesgartenschau Höxter 2023
Bauherrschaft: Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH

Architektur: Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin


Grundschule St. Michael, Paderborn (2022)
Bauherrschaft: Erzbistum Paderborn

Architektur: Hausmann Architektur, Aachen; brandenfels landscape + environment, Münster



Eingangsgebäude LWL-Freilichtmuseum Hagen (2022)
Bauherrschaft: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster

Architektur: Schnoklake Betz Dömer Architekten, Münster



Jacoby Studios, Paderborn (2020)
Bauherrschaft: Jacoby GbR, Paderborn

Architektur: David Chipperfield Architects, Berlin; Wirtz International Landscape Architects, Schoten





ANERKENNUNGEN

Baugruppe KliQ - Kollaborativ leben im Quartier, Münster (2025)
Bauherrschaft: Baugemeinschaft KliQ GbR, Münster

Architektur: MS PLUS ARCHITEKTEN BDA, Münster



Rat- und Bürgerhaus Holzwickede (2023)
Bauherrschaft: Gemeinde Holzwickede

Architektur: bez+kock architekten, Stuttgart



Waldkindergarten, Wadersloh-Liesborn (2023)
Bauherrschaft: DRK-Ortsverein Wadersloh e.V.

Architektur: thomas becker_architekten, Ennigerloh



Fritz Bauer Forum, Bochum (2023)
Bauherrschaft: Buxus Stiftung gGmbH, Bochum

Architektur: planplus, Bochum



KoFabrik, Bochum (2021)
Bauherrschaft: Urbane Nachbarschaft Imbuschplatz gGmbH, Bochum;
Montag Stiftung Urbane Räume gAG, Bonn

Architektur: Böll Architekten, Essen



Mittleres Paderquellgebiet, Paderborn (2019)
Bauherrschaft: Stadt Paderborn

Architektur: WES LandschaftsArchitektur, Hamburg



kult - Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland, Vreden (2018)
Bauherrschaft: Kreis Borken in Kooperation mit der Stadt Vreden

Architektur: Pool Leber Architekten, München; bleckmann & krys architekten, Münster



Museum Peter August Böckstiegel, Werther (2018)
Bauherrschaft: Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, Werther

Architektur: habermann.decker.architekten, Lemgo; Die Planergruppe, Essen



Siegen zu neuen Ufern (2016)
Bauherrschaft: Stadt Siegen

Architektur: Atelier Loidl, Berlin; BPR Dr. Schäpertöns Consult, München



Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum (2016)
Bauherrschaft: Stadt Bochum

Architektur: bez+kock architekten, Stuttgart







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Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: Baukulturpreis-Hintergrund.pdf



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 21.000 Beschäftigten für die 8,4 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Ausrichter und Förderer des Westfälischen Preises für Baukultur 2025 (v.l.): LWL-Chefdenkmalpfleger Dr. Holger Mertens, Prof. Dr. Bernd Andrick, Ernsting Kunst- und Kulturstiftung, Dr. Christina Hagemeister, Klinkerwerk Hagemeister, Dr. Georg Lunemann, Direktor des LWL, Thomas Stausberg, NRW.BANK, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Foto: Markus Bomholt

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Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, berichtete aus der Jurysitzung zum Westfälischen Preis für Baukultur.
Foto: Markus Bomholt.

Foto zur Mitteilung
Westfälischer Preis für Baukultur 2025 Grüner Weiler I, Münster (2025)
© Viola Epler

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Westfälischer Preis für Baukultur 2025 Landesgartenschau Höxter 2023
@ Marc Leppin

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Westfälischer Preis für Baukultur 2025 Grundschule St. Michael, Paderborn (2022)
© Jörg Hempel, Aachen

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Westfälischer Preis für Baukultur 2025 Eingangsgebäude LWL-Freilichtmuseum Hagen (2022)
© Caspar Sessler

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Westfälischer Preis für Baukultur 2025 Jacoby Studios, Paderborn (2020)
© Simon Menges

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Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Baugruppe KliQ - Kollaborativ leben im Quartier, Münster (2025)
© Viola Epler

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Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Rat- und Bürgerhaus Holzwickede (2023).
© Brigida González

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Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Waldkindergarten, Wadersloh-Liesborn (2023)
© Thomas Becker

Foto zur Mitteilung
Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Fritz Bauer Forum, Bochum (2023)
© planplus GmbH

Foto zur Mitteilung
Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 KoFabrik, Bochum (2021)
© Montag Stiftung Urbane Räume gAG/ Urbane Nachbarschaft Imbuschplatz gGmbH

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Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Mittleres Paderquellgebiet, Paderborn (2019)
© NZO-GmbH

Foto zur Mitteilung
Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 kult - Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland, Vreden (2018)
© Brigida González

Foto zur Mitteilung
Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Museum Peter August Böckstiegel, Werther (2018)
© Claudia Dreyße

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Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Siegen zu neuen Ufern (2016)
© Atelier Loidl

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Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur 2025 Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum (2016)
© Brigida González


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