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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 07.08.25

LWL-Kulturstiftung fördert elf Projekte
770.000 Euro für die Kultur in Westfalen-Lippe

Westfalen-Lippe. Musik, Performances und Ausstellungen machen das neue Förderprogramm der LWL-Kulturstiftung aus, die insgesamt elf Kulturprojekte in Westfalen-Lippe mit rund 770.000 Euro unterstützt. Kulturschaffende aus der Region Westfalen-Lippe bieten mit ihren Angeboten ab Herbst ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, unter anderem in Bochum, Bielefeld, Hattingen, Münster und Siegen.

Das Kuratorium der LWL-Kulturstiftung hat in der vergangenen Sitzung über 33 Anträge auf Projektförderung beraten. Die Antragsfrist einer zweiten Förderrunde ist der 31. August 2025 für Projekte, die frühestens 2026 beginnen.

"Rund 490 Projektförderungen in mehr als 20 Jahren - damit ermöglicht die LWL-Kulturstiftung kulturelle Angebote in Städten und ländlichen Räumen in Westfalen-Lippe und stärkt die vielfältige Kulturlandschaft der Region", so Anneli Hegerfeld-Reckert, Kuratoriumsvorsitzende der LWL-Kulturstiftung.

"Die LWL-Kulturstiftung wird weiter starke Partnerin für Kulturverantwortliche und Kulturschaffende in Westfalen-Lippe bleiben, damit die Kultur zu den Menschen kommt, ob sie nun in Bielefeld, Lüdenscheid oder Wadersloh wohnen", so Dr. Georg Lunemann, der LWL-Direktor und Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung.

Projekte in und um Bochum
Ab 1. September bis zum 15. Dezember porträtiert der Freundeskreis zur Förderung der Orgel- und Kammermusik e.V. in der Konzertreihe "Bochumer Orgelpunkte 2025" besondere westfälische Orgeln wie die Klais-Orgel und westfälische Organisten. Die zehn Konzertabende laden in diesem Jahr nicht nur nach Bochum, sondern auch nach Witten, Cappenberg und Hattingen ein. Ermöglicht wird die Ausweitung der Veranstaltungsorte durch eine 13.900 Euro Förderung.

Anlässlich seines 30jährigen Bestehens setzt das Bochumer Frauenarchiv "ausZeiten" das umfangreiche Projekt "Das Bochumer Frauenarchiv ausZeiten und 30 Jahre feministische Archivlandschaft Westfalens" um. Es handelt sich dabei um das letzte eigenständig verbliebene feministische Archiv in Westfalen-Lippe. Eine Ausstellung im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte und die Veranstaltungsreihe "Archivkoffer-Tour" beleuchten die Frauenbewegung und bieten Einblicke in die Archivarbeit. Mit 56.752 Euro unterstützt die LWL-Kulturstiftung das Projekt.

Für die Veranstaltungsreihe "Kulturlinie Ruhr" von Kulturlinie.Ruhr e.V.i.G. werden die Straßenbahnlinien 308 und 318 zwischen Bochum und Hattingen ab Frühjahr 2026 zur Bühne: Performances, Lesungen und Interventionen bieten kulturelle Unterhaltung im regulären Linienbetrieb, Veranstaltungen an Haltestellen und entlang der Strecke laden zu Stadtspaziergängen, Workshops, Ausstellungen und Konzerten ein. Gefördert wird das Vorhaben mit 30.000 Euro.

"Gesellschaftsrelevante Themen wie die Geschichte der Frauenarchive und aufsuchende Kulturarbeit an wechselnden Orten zeigen, dass unsere Kulturszene vielfältig und engagiert ist und viele Menschen aktiv einbindet", so Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung.

Darstellende Künste auf den Bühnen der Region
Von September bis November dieses Jahres entsteht im Naturschutzgebiet Begatal im Kreis Lippe unter dem Titel "FLOW" ein Parcours mit künstlerischen Darbietungen aus Tanz, Musik, Schauspiel und Lyrik. Bühne und Thema für das mit 41.332 Euro geförderte Projekt von DansArt Tanznetworks Förderverein e.V. aus Bielefeld (Stadt Bielefeld) ist die Natur in Ostwestfalen-Lippe, mit der die Kunstschaffenden in einen kreativen Dialog treten. Öffentliche Workshops aus den Bereichen Tanz, bildende Kunst, Poesie, Musik und Fotografie sowie eine Ausstellung und Aufführung im ArtistHouse Voßheide bei Lemgo ergänzen die Darbietungen. Der "künstlerische Dialog" mit der Natur endet mit einer Präsentation der Ergebnisse im DansArt Theater Bielefeld.

Mit dem Theaterprojekt "NICHT MEIN FEUER" will das Bruchwerk Theater Siegen gUg aus Siegen zwischen dem 14. November und 31. Dezember einen Diskursort schaffen, an dem das Publikum ohne klassische Bestuhlung mit den Schauspielenden an verschiedenen Stationen in den Dialog treten kann: Das Setting bietet eine Geburtstagsfeier, bei der der DJ für Unterhaltung während der Abwesenheit des Gastgebers sorgt. Vor dem Hintergrund des überbordenden Luxus der Festgesellschaft konfrontiert das Ensemble die Gäste mit Impulsen zur individuellen Haltung zu ökologischen und sozialen Fragen und macht Widersprüche des modernen Lebens erfahrbar. Ein offener Probenprozess mit Einbindung von Bevölkerungsgruppen sowie ein Begleitprogramm aus Diskussionsformaten, Publikumsgesprächen und theaterpädagogischen Angeboten sind Teil des Projektes, das mit 19.000 Euro gefördert wird.

Zum ersten Mal lädt der Verein Integrative Kulturwerkstatt Alte Schule am Himmelfahrtswochenende im Mai 2026 zum Inklusiven Theaterfestival "PeriFair" nach Lüdenscheid (Märkischer Kreis) ein. Die LWL-Kulturstiftung fördert das Projekt mit 15.000 Euro. Vier Tage lang zeigen inklusive Theatergruppen aus der Region verschiedene Darbietungen sowohl in der Kulturwerkstatt wie auch Open-Air im öffentlichen Raum. Insgesamt neun Vorführungen sieht das Programm vor, ergänzt um vier Workshops zu inklusiver Theaterarbeit. Im Vorfeld des eigentlichen Festivals finden theaterpädagogische Fortbildungen statt, um die inklusive Theaterarbeit in Südwestfalen zu stärken.

Musik
Die drei größten Veranstaltungssäle der jüdischen Gemeinden in Westfalen-Lippe sind Aufführungsort für sechs Konzerte zu jüdischer Musiktradition. In der zweiten Jahreshälfte (31. August bis 20. Dezember) erklingen in Dortmund, Recklinghausen und Gelsenkirchen sowohl jiddische Klassiker der Unterhaltungsmusik als auch traditionelle Lieder aus dem jüdischen Festkalender. Unter dem Motto "Eine musikalische Vernetzung der jüdischen Gemeinden in Westfalen-Lippe" spielt die Kölner Akademie für klassische Musik e.V. weit verbreitete Lieder und ermöglicht Begegnungen zwischen den Gemeinden und interessiertem Publikum. Mit 41.850 Euro wird dieses Projekt gefördert.

Mit dem Kindermusikfestival "Karibuni lädt ein⿊" präsentiert die Kultur Kooperative Münster im Herbst eine Konzertreihe in Münster und im Münsterland für ein junges Publikum. Dabei ist die Münsteraner Band "Karibuni - Weltmusik für Kinder" Gastgeber für das "Trio Ferri" aus Frankfurt und die Kinderliedermacherin Suli Puschban aus Berlin. Nach einem gemeinsamen Auftaktkonzert im Theater im Pumpenhaus in Münster touren die Bands in Einzelkonzerten durch die Stadtviertel Münsters (21. bis 28. September) und fahren für Auftritte unter anderem nach Ahlen, Bocholt, Gronau und Wadersloh (2. bis 9. November). Mit 10.000 Euro wird diese Konzertreihe unterstützt.

Vom 2. November bis 7. Dezember präsentiert das Ensemble Consord e.V.i.G. aus Münster seine musikalisch-filmische Arbeit "Dystopie2". Bei den Darbietungen an der Musikhochschule Münster, dem Theater im Delphi in Berlin und im Domicil in Dortmund begleitet das 15-köpfige Ensemble mit Arrangements von Renaissancemusiken und einem Auftragswerk der spanischen Komponistin Helena Cánovas Parés den eigens dafür erstellten 70-minütigen Stummfilm. Gedreht in Westfalen-Lippe, weckt dieser Film mit Bildern aus Ruhrgebietsstädten im Strukturwandel, stillgelegten Industriestätten und dünn besiedelten ländlichen Gebieten dystopische Fantasien. Gefördert wird das Projekt mit 20.000 Euro.

Netzwerkarbeit und Musikförderung in den Städten und ländlichen Regionen von Nordrhein-Westfalen ist Aufgabe von "create music NRW", das in Trägerschaft des Landesmusikrats NRW seit 2020 von Düsseldorf aus aktiv ist. 2009 als Pilotprojekt in Ostwestfalen-Lippe gestartet, stärkt create music NRW mit Band-Netzwerken, Workshops und Weiterbildungen die Infrastruktur für junge Musikschaffende im Bundesland. Auch die Förderung von Veranstaltungen und Auftritten ist eine zentrale Aufgabe. Mit dem Ziel, eine langfristige Finanzierung zu realisieren, wird das Projekt erneut für die kommenden zwei Jahre mit 80.000 Euro gefördert.

Klassische Moderne in Münster
Im Herbst (26. September 2025 bis 18. Januar 2026) zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die große Ausstellung "Kirchner. Picasso", gefördert mit 440.000 Euro der LWL-Kulturstiftung. Die Schau widmet sich erstmals umfassend den zwei Künstlern Ernst Ludwig Kirchner und Pablo Picasso und ihren überraschenden Parallelen. Obwohl sie sich nie persönlich begegneten, näherten sie sich in ihren Bildwelten und Stilen an. 100 Werke aus bedeutenden europäischen Museen zeigen Gemeinsamkeiten und Gegensätze von zwei der wichtigsten Künstler der Moderne.

Weitere Informationen sowie eine Übersicht zu allen Förderprojekten in Westfalen-Lippe im Internet unter: https://www.lwl-kulturstiftung.de

Hintergrund
Seit 2004 hat die LWL-Kulturstiftung als selbstständige private Stiftung bürgerlichen Rechts 492 Projekte mit rund 44,4 Millionen Euro unterstützt, darunter Vorhaben von Einrichtungen des LWL sowie Projekte Dritter. Seit 2021 ergänzt die Stiftung ihre Fördertätigkeit mit inhaltlichen Sonderprogrammen zu aktuellen und kultur- und gesellschaftsrelevanten Schwerpunkten. Im Fokus stehen für alle Fördersäulen spartenübergreifende Netzwerkprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Film, Digitales und landeskundliche Forschung. Mit ihren Förderungen stärkt die LWL-Kulturstiftung Kunst und Kultur in Westfalen-Lippe, unterstützt Kooperationen und schafft kulturelle Mehrwerte in der und für die Region.


Achtung Redaktionen:
Zur Ihrer Information haben wir Ihnen die Projektübersicht der ersten Förderrunde (s. Online-Version dieser Pressemitteilung - über den Link oberhalb dieser Mail erreichbar) angehängt.

Haben Sie Probleme das PDF-Dokument zu lesen? Dann wenden Sie sich bitte unter presse@lwl.org an die LWL-Pressestelle. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Anja Tomasoni, anja.tomasoni@lwl-kulturstiftung.de, Telefon 0251 591-6929
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: 20250704_Projektübersicht erste Förderrunde der LWL-Kulturstiftung.pdf



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



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